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0042 - Gift, Juwelen und wir

0042 - Gift, Juwelen und wir

Titel: 0042 - Gift, Juwelen und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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während der gemeinsamen Gefängniszeit getan hat, weiß ich nicht, aber ich glaube, daß es erst nach der Entlassung geschah, sonst hätte Wels schon vorher auf eigene Faust versucht, Kapital aus der Geschichte zu schlagen. Jedenfalls, Evry Bender versuchte, einen Mann zu erpressen, und er erntete dabei nur ein Paket mit Zeitungspapier und den Tod. Wels tat das gleiche. Er bekam zwär hunderttausend Dollar, aber das Ende war auch bei ihm der Tod. — Es liegt auf der Hand, daß es sich um den gleichen Mann gehandelt haben muß.«
    »Und dieser Mann soll James Allyson sein?«
    Ich machte eine abwehrende Geste.
    »Vielleicht glaube ich, daß er es ist, Mr. High«, sagte ich, »aber das ist kein Beweis. Gegen Allyson spricht, daß Bender mit ihm telefonierte, daß Wels wenige Schritte vor seinem Haus starb, und daß James Allyson reich genug ist, hunderttausend Dollar aufzubringen. — Und dann gibt es eine, allerdings nur hauchdünne Verbindung zu der Art, in der die Opfer umgebracht wurden. — Professor Soborn hat festgestellt, daß sie mit einer' Abart von Curare getötet wurden. Curare ist ein südamerikanisches, genauer gesagt, ein brasilianisches Pfeilgift. James Allysons Smagrad-Mine, die ihn reich gemacht hat, liegt in Brasilien.«
    »Ein etwas weiter Bogen, Jerry, nicht«, lächelte High.
    Ich nickte. »Das muß ich zugeben, Chef, Phil ist hingefahren, um sich die Mine anzusehen. Ich hoffe, er kommt nicht mit leeren Händen zurück. — Aber wir dürfen eine andere Fjgur nicht aus dem Spiel lassen: Allan Torstsen. — Ich habe ihn verhaftet, aber ich werde ihn morgen wieder freilassen müssen. Ich bekomme keine Beweise zusammen, die mir die Beantragung eines Haftbefehls ermöglichen würden. — Torstsen zieht mit einer Sammlung von Huarucu-Indianern durch die Staaten. Er kam mit ihnen nach New York, allerdings zu einem Zeitpunkt, als Bender schon tot war. In der vergangenen Nacht hat er nicht in seinem Hotel, sondern bei den Indianern geschlafen, wofür aus den Indios weder eine Bestätigung noch eine Widerlegung herauszuholen ist Außerdem fehlen ein paar von den Hurarucus. Torstsen behauptet, er habe sie in Ihre Heimat zurückgeschickt. Wir haben ein Rundtelegramm an die südlichen Grenzstationen geschickt, aber sie können bestenfalls nur antworten, daß ihres Wissens keine Indios die Grenze passiert haben. Beweiskräftig ist diese Auskunft auch nicht. — In seiner Ausstellung zeigt Torstsen eine Menge von den Blasrohren, aus denen die Indios ihre Pfeile verschießen. Die kleinen Pfeile, mit denen die Opfer getötet wurden, passen in die Blasrohre von Torstsens Ausstellung.«
    Mr. High hob bedauernd die Schultern. »Das muß nicht bedeuten, daß sie auch mittels dieser Rohre abgeschossen wurden. — Eine andere Frage scheint mir wichtig. — Hat Allan Torstsen hunderttausend Dollar?«
    »Nein, und wenn er sie gehabt hätte, dann ist er nicht der Mann, um sie nicht zurückzuholen, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet.«
    »Damit scheidet er also aus?«
    »Als der Chef, ia, aber nicht als Helfer des Chefs.«
    »Sie meinen also«, stellte High langsam fest, »daß Allyson der Kopf und Torstsen die Hand ist? — Soll ich beim Untersuchungsgericht einen Haussuchungsbefehl gegen James Allyson durchdrücken?«
    »Zwecklos, Mr. High. Er hat mir die Durchsuchung freiwillig angeboten, und ich habe das Angebot angenommen. Ledge-Avenue 54 ist das Haus eines sehr reichen, etwas sonderbaren Mannes. Sonst war nichts Besonderes zu finden. — Diese Arbeit können wir uns schenken.«
    »Was also wollen Sie tun, Jerry?«
    »Ich will herausbekommen, was Evry Bender und nach ihm Grifford Wels gewußt haben, ein Wissen das dem Mörder hunderttausend Dollar und sechsfachen Mord wert war.«
    »Und wissen Sie einen Weg, auf dem Sie es heraussbekommen können?«
    Ich biß mir auf die Unterlippe.
    »Nein«, antwortete ich leise.
    ***
    Am Morgen des nächsten Tages ließ ich Allan torstsen frei. Er verabschiedete sich mit höhnischem Dank. Ich setzte ihm einen unserer besten überwacher auf die Fersen. Allysons Haus ließ ich schon seit zwei Tagen von unseren Leuten beobachten.
    Am späten Abend rief midh Phil an. Die Verbindung wo so ausgezeichnet, als spräche er von einem Apparat im Nebenhaus. Es war geradezu ein Glücksfall, denn im allgemeinen sind die Verbindungen nach Südamerika schlecht, leise und mit ununterbrochenen Nebengeräuschen belastet, als hingen die Abhörer all der kurzlebigen Regierungen dort unten

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