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0043 - Der Vampir von Manhattan

0043 - Der Vampir von Manhattan

Titel: 0043 - Der Vampir von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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er wenige Worte gesprochen hatte, und wendete sich an mich.
    »Für Sie, Mister Sinclair.«
    Ich drückte die Zigarettenkippe aus und ging zum Ecktisch, auf dem drei Telefone standen. Frank Harper meldete sich, als ich meinen Namen nannte. Er war so aufgeregt, daß ich ihn kaum verstehen konnte.
    »Mister Sinclair, Mister Sinclair, etwas Entsetzliches ist geschehen. Sie… sie haben sie. Oh, diese Ungeheuer, wenn ich sie nur alle umbringen könnte. Es ist meine Schuld… Ich weiß nicht mehr weiter…«
    »Beruhigen Sie sich, Frank! Wer hat wen, und was ist geschehen?«
    Jetzt erfuhr ich die grausige Wahrheit. Linda Maitland war von Montague gebissen und zu einem Vampir gemacht worden. Frank Harper hatte zwei riesige Fledermäuse vor dem Fenster seines Zimmers gesehen. Mit den Gesichtern Montagues und Linda Maitlands.
    Und Lindas Stimme hatte höhnisch zu ihm gesprochen.
    »Du jämmerlicher Wurm, sagte sie zu mir«, schilderte Frank mir, von Schluchzen unterbrochen, am Telefon. »Ich bin ein Geschöpf der Nacht, meine ganze Liebe und Verehrung gehören dem großen Meister Montague, dem König der Vampire! Für dich ist kein Platz in Vampyrodam, du Armseliger, du sollst jämmerlich zugrunde gehen!«
    Ich unterdrückte einen Fluch.
    »Ich komme sofort, Frank«, sagte ich. »Bleiben Sie in der Nervenklinik.«
    Bevor ich weiter im Konferenzsaal dem fruchtlosen Gerede zuhörte, wollte ich lieber in der Nervenklinik in Richmond etwas zu erreichen versuchen. Ich legte auf und informierte Captain Don Hamilton.
    Er erhob sich sofort.
    »Gehen wir«, sagte er. »Vielleicht können wir in Richmond etwas erreichen. Mir schmerzen schon die Ohren von dem Gequassel hier.«
    Er meldete sich beim Commissioner ab. Ich packte meinen Einsatzkoffer, der unter meinem Stuhl gestanden hatte, und wir marschierten hinaus. Der Fahrstuhl brachte uns nach unten. Ein Patrolcar, ein blauweißer Streifenwagen der New Yorker Stadtpolizei, wartete bei der Fahrbereitschaft des Polizeihauptquartiers auf uns.
    Die Einsatzleitung an der Ecke Dritte Avenue – 24. Straße hatte ein Dezernatsleiter vom Polizeihauptquartier übernommen. Ein schlanker Detective Ersten Grades mit Namen Sam Thorpe und der bierbäuchige Polizeisergeant McCandle saßen vorn im Streifenwagen.
    Als wir anrückten, ließ McCandle eilig eine Dose unter dem Sitz verschwinden. Wir stiegen hinten ein.
    »Hauchen Sie mich nur nicht mit Ihrer Colafahne an, McCandle«, sagte der Captain grimmig. »Ich wußte übrigens noch gar nicht, daß Coca-Cola in Brauereien hergestellt wird.«
    »Sir«, antwortete der altgediente Sergeant, »das ist eine Ausnahmesituation. Wenn ich gegen Vampire antreten muß, muß ich meine Nerven stärken. Anders bin ich dem Streß nicht gewachsen.«
    »Der Vampir, der Sie beißt, handelt sich eine Alkoholvergiftung ein. Thorpe, wir fahren nach Richmond, zu der Nervenklinik von Dr. Ruben Lorrimer.«
    Detective Thorpe und Sergeant McCandle waren über die Tatsachen informiert. Wir fuhren gerade vom Hof auf die Centre Street, als ein Mann vor dem Polizeihauptquartier aus einem Taxi ausstieg. Obwohl sein Gesicht und seine Hände bandagiert waren, erkannte ich ihn. Es war kein anderer als mein Freund und Kampfgefährte Suko.
    Ich ließ Thorpe anhalten und stieg aus. Suko schaute mir entgegen, sein Mund verzog sich zwischen den weißen Binden zu einem Grinsen.
    »Hallo, John. Ich erfuhr, daß du hier im Polizeihauptquartier bist und wollte mal nach dem Rechten sehen.«
    Suko hatte Mühe, mit seinen verbundenen Händen das Kleingeld aus der Tasche zu fischen. Ich bezahlte den Taxifahrer.
    »Bist du das, Suko, oder habe ich Ramses’ Mumie vor mir?«
    »Ich bin’s, John. Bevor du fragst, will ich dir gleich sagen, daß ich im Hospital ausgerissen bin. Diese Armleuchter wollten mich mit Beruhigungsspritzen für mindestens vierundzwanzig Stunden stillegen. Aber ich überwältigte den Pfleger, der mir die Spritze verpassen sollte. Ich gab sie ihm, nahm mir seine Kleider und zog ihm mein Krankenhausnachthemd an. Jetzt liegt er in dem für mich vorgesehenen Krankenbett und schnarcht sich eins.«
    »Du bist unverbesserlich. Du mußt doch schon vorher, vor und während der Behandlung, schmerzstillende und beruhigende Mittel erhalten haben?«
    »Ich bin okay und einsatzbereit. Wegen ein paar Verbrennungen ersten und zweiten Grades lege ich mich doch nicht ins Bett. An den Dauertropf wollten sie mich auch noch hängen. Jetzt erhält die Matratze eine Tropfinfusion.«
    Suko war

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