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0043 - Der Vampir von Manhattan

0043 - Der Vampir von Manhattan

Titel: 0043 - Der Vampir von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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Gefahren gesprochen, die durch das Kreuz abgewiesen werden könnten. Miß Tippington trug eine Dose Tränengasspray in ihrer Handtasche, darauf vertraute sie mehr.
    Ihre Blockabsätze klapperten auf den Zementplatten. Sie holte die Autoschlüssel aus der Handtasche und wollte gerade die Fahrertür ihres Buick Skylark aufschließen. Da flog sie ein Schatten an, spitze Krallen bohrten sich in ihren Hals, der Ansturm des Vampirs riß sie von den Beinen.
    Miß Tippington kam nicht einmal dazu, einen Schrei auszustoßen. Montagues Biß verwandelte sie in seine Sklavin, binnen Sekunden war die Metarmophose vollzogen. Aus Audrey Tippington wurde eine Dienerin der Finsternis.
    Montague las in ihrem Gehirn, was er an Wissen brauchte. Im Nu kannte er sich in der Klinik ebensogut aus, wie Audrey Tippington, die schon seit zwölf Jahren hier arbeitete. Er schickte sie los; seinen Weisungen gehorchend, kehrte die Frau ins Verwaltungsgebäude zurück.
    Mit mechanischen Bewegungen glättete sie ihr Haar und ordnete die Kleidung. Von den beiden winzigen Wunden am Hals abgesehen, war nichts Ungewöhnliches an ihr zu bemerken. Höchstens, daß ihre Bewegungen etwas steifer waren als sonst, der Blick ihrer grauen Augen stumpf.
    Miß Tippington stieg die Treppe hoch und ging an ihren Arbeitsplatz. Hinter der Milchglasscheibe der Tür, die zur Dr. Lorrimers Büro führte, brannte Licht, der Chef war also in seinem Allerheiligsten.
    Ein böser Schimmer glomm in Audrey Tippingtons Augen. Sie spürte Montagues Nähe körperlich, sie verursachte ihr wohlige Schauer. Der Klinikkorridor lag verlassen. Miß Tippington klopfte an Dr. Lorrimers Tür. Der Psychiater saß hinter seinem Schreibtisch, in Gedanken versunken. Ein Kreuz lag vor ihm auf dem Schreibtisch, in der Hand hielt er einen spitzen Holzpflock.
    Dr. Lorrimer hatte den tragbaren Fernseher in seinem Büro eingeschaltet. Er sah gerade eine Reportage, bei der es sich natürlich um den verschwundenen Wolkenkratzer handelte. Das Bild zeigte die Menschenmenge, die Sperrkette der Polizei und im Hintergrund das milchige graue Schemen, das die Lichtstrahlen der darauf gerichteten Scheinwerfer schluckte.
    Der Reporter gab seinen Kommentar, der aber nur darauf hinauslief, daß er keine Ahnung hatte, was sich da abspielte. Dr. Lorrimer schüttelte den Kopf. Das war ein verrückter Tag heute. Wenn ihm jemand noch gestern so etwas erzählt hätte, hätte er ihn gleich in die Abteilung für die schweren Fälle eingewiesen.
    Als es klopfte, blickte der Psychiater auf.
    »Ja, bitte?«
    Miß Tippington schaute herein, wobei sie vermied, das Kreuz auf dem Schreibtisch anzusehen.
    »Dr. Lorrimer, ich hätte gern noch einige Unterschriften von Ihnen. Für den Bericht an das Gesundheitsamt unter anderem.«
    »Nanu, den wollten Sie doch am Montag schreiben. Weshalb sind Sie überhaupt noch hier? Ich dachte, Sie wären schon gegangen?«
    »Nein, Dr. Lorrimer. Würden Sie jetzt bitte kommen?«
    Der baumlange Psychiater nickte, erhob sich und schaltete den Fernseher ab. Er schritt aus seinem Büro auf den Korridor. Miß Tippingtons Arbeitsplatz befand sich rechts neben der Etagentür. Dr. Ruben Lorrimer hielt unbewußt noch den Vampirpflock in seiner Hand. Sein linker Mundwinkel zuckte nervös.
    »Äh ja«, sagte er zu sich selbst und sah auf seine Armbanduhr. »Dieser Mister Sinclair könnte sich eigentlich bald melden.«
    Er wußte, daß der verschwundene Wolkenkratzer mit dem Gebäude identisch war, in dessen Kellerräumen Frank Harper Montague und Asenath wiedererweckt hatte. Dr. Lorrimer fragte sich, wie das alles zusammenpaßte, er kannte sich mit derlei Dingen nicht aus und fühlte sich vollständig überfordert.
    Als er die Korridorecke passierte, sah er aus dem Augenwinkel eine hochgewachsene Gestalt mit schwarzem Umhang, die an die Wand gepreßt dastand. In den tiefliegenden Augen schimmerten glimmende Funken. Dr. Lorrimer erschrak heftig.
    Noch bevor er seine Schrecksekunde überwunden hatte, stürzte sich Montague auf ihn. Sein Modergeruch drang dem Psychiater in die Nase, der stählerne Griff und die dämonischen Augen zwangen Ruben Lorrimers Widerstand nieder. Der Psychiater kämpfte gegen den lähmenden Einfluß des Schrecklichen an, doch vergebens. Montague hielt sein rechtes Handgelenk eisern umklammert, Dr. Lorrimer konnte den Holzpflock nicht einsetzen. Das Kreuz hatte er unglücklicherweise auf seinem Schreibtisch liegenlassen.
    Es war ein groteskes und zugleich schauriges Bild, wie der

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