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0043 - Der Vampir von Manhattan

0043 - Der Vampir von Manhattan

Titel: 0043 - Der Vampir von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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Vampir an dem zwei Meter und zehn langen Dr. Lorrimer hing.
    Miß Tippington betrachtete die Szene mit verzücktem Gesichtsausdruck.
    »Beiß ihn, Meister«, flüsterte sie heiser, und Wonneschauer überrieselten sie. »Pflanz ihm den magischen Keim ein, großer Montague, König der Vampire!«
    Dann war auch Dr. Ruben Lorrimer ein vampirischer Sklave geworden. Mit glasigem Blick stand er da, seine Arme hingen schlaff herab. Der Vampirpflock lag am Boden, Montague kickte ihn in die Ecke. Montague brauchte keine Worte, um ihm zu befehlen: »Jetzt rufst du übers Haustelefon Linda Maitland in dein Büro, wo ich sie erwarten werde. Ihr Blut soll mich laben, mein Kuß wird sie in einen echten Vampir verwandeln. Das ist die Strafe, die ich Frank Harper zugedacht habe. Das wird ihn mehr treffen als alles andere.«
    ***
    Ich hatte mir den Weg zum Bellevue Hospital gespart und mir vom Polizeiarzt eine Brandsalbe für meine Hände geben lassen. Jetzt saß ich mit Captain Don Hamilton in einem Konferenzraum des Polizeihauptquartiers in der Centre Street in Manhattan. Es war 19.45 Uhr.
    Verschiedene alarmierende Meldungen von unheimlichen Vorfällen waren eingetroffen. Doch die Vampire nutzten die Dunkelheit aus. Im Lichtmeer von Manhattan gab es genügend Schatten. Da waren Seitenstraßen, finstere Parks, Einfahrten und Hinterhöfe, abgelegene Ecken, in denen das Böse sich verbergen konnte.
    Die Blutsaugerbrut blieb im Dunkeln.
    Der Commissioner, Vertreter der Stadtverwaltung und leitende Polizeioffiziere debattierten erregt, ob ein Großalarm gegeben werden sollte. Die Presse überschlug sich fast, doch die Reporter der Massenmedien hatten die Wahrheit noch nicht erfahren.
    Man wollte eine Massenpanik vermeiden. Außerdem fiel es den leitenden Persönlichkeiten selber schwer genug, die Tatsachen zu akzeptieren. Vampire, das war etwas, was sie bisher nur vom Film und aus Gruselromanen kannten.
    Die tollsten Hypothesen über den verschwundenen Wolkenkratzer kursierten. Die Meldung war inzwischen im ganzen Land verbreitet worden, stieß aber überall auf Unglauben.
    Ich saß am Konferenztisch, trank schwarzen Kaffee, rauchte und hörte mir das Gerede an. Mir war schon klar, daß die Debatten so schnell nicht enden und zu keinem konkreten Ergebnis führen würden.
    Ein Polizeibeamter in Zivil eilte herein und wandte sich an den Polizeichef.
    »Sir, der Senator des Bundesstaates New York verlangt eine Aufklärung über die Geschehnisse. Sofort!«
    »Sagen Sie ihm irgend etwas! Ich habe den verdammten Skyscraper doch nicht weggezaubert!« wütete der Polizeichef. »Erzählen Sie dem Senator von mir aus, es wäre die Knusperhexe gewesen.« Als der Beamte abmarschieren wollte, rief der Commissioner ihm nach. »Halt! Teilen Sie dem Senator mit, daß wir nach wie vor vor einem Rätsel stehen, die Lage aber unter Kontrolle haben.«
    Es dauerte nur zwei Minuten, dann eilte der nächste Beamte ins Konferenzzimmer.
    »Sir, ein Fernschreiben vom Pentagon!«
    Der Commissioner las. Das Pentagon sollte die gleiche Antwort erhalten, wie der Senator.
    »Reporter von Presse, Rundfunk und Fernsehen verlangen dringend nach einer Pressekonferenz?« erinnerte der Beamte.
    »Schicken Sie ihnen den Pressereferenten.«
    »Mister McKilby weiß nicht, was er sagen soll, Sir.«
    »Dann soll er sich etwas einfallen lassen. Wofür, zum Teufel, bezieht er eigentlich sein Gehalt? Ist bei dem verschwundenen Wolkenkratzer inzwischen etwas vorgefallen?«
    »Nein, Sir. Der Verkehr ist blockiert, die Menschenmenge harrt aus. Limonadeverkäufer machen einen enormen Umsatz. Die Polizeisperrkette riegelt das Grundstück nach wie vor ab.«
    »Okay, okay.«
    Ich wußte, daß ich die unsichtbare Barriere nicht durchdringen konnte. Obwohl ich mir den Kopf zermarterte, fiel mir keine Möglichkeit ein, um Montague und Asenath zu stellen und zu vernichten. Sie würden mir ausweichen, bis ihre Vampirschar so gewaltig angewachsen war, daß ich nichts mehr ausrichten konnte.
    Und doch mußte es einen Weg geben!
    Die Konferenz dauerte an. Ich hatte gleich zu Anfang die Sachlage geschildert. Aber die Herren konnten sich nicht einig werden, ob sie die New Yorker offiziell vor Vampiren warnen oder auch nur die Polizisten mit Kreuzen, Weihwasser und Vampirpflöcken ausgerüstet in den Einsatz schicken sollten.
    Der alte Montague hätte an dieser Konferenz seine helle Freude gehabt.
    Als das Telefon klingelte, nahm ein junger Polizeioffizier ab. Er legte den Hörer zur Seite, nachdem

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