0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg
Kameraden seine Maschinenpistole fallen ließ, sich einmal um die eigene Achse drehte und schwer auf die Ladefläche fiel.
»Da!« schrie jemand und sein ausgestreckter Arm zeigte im grellen Scheinwerferlicht auf mich.
Ich sah vier Pistolenmündungen hochfliegen. Schneller als es sich sagen läßt, ratterte meine Maschinenpistole. Ich zog ihre Mündung zweimal in einer geraden Linie an der Sandsackbarriere des nächsten Wagens entlang. Ich nahm den Finger nicht vom Abzug, bis mein Magazin leer war.
Ersparen Sie mir die Schilderung. Als ich über den Kühler meines Wagens zum nächsten kletterte, den ich eben beschossen hatte, rührte sich nichts mehr auf der Ladefläche. Ich legte meine Tommy Gun nieder und beugte mich über meinen Kameraden. In seiner Stirn waren zwei Löcher dicht nebeneinander.
Ich sah ihm stumm in das bleiche Gesicht. Dann schob ich das nächste Magazin meiner Tommy Gun ein.
Ich stand auf. Die Schießerei auf den Lastwagen war vorüber. Auf der Straße zwischen den beiden Wagenketten klickten Handschellen. Es wimmelte von Uniformen und Gangstern mit erhobenen Armen, die ergeben auf ihre Fesselung warteten.
»Die G-men zu mir!« schrie ich.
Und dann richtete ich meinen Blick auf die Toreinfahrt, wo es zu Lodgers Bandenhome ging. Die erste Etappe dieses Bandenkrieges hatten wir hinter uns. Jetzt ging es in die nächste.
***
Unsere G-men kamen von den Lastwagen herab, sobald sie die Gangster den Kollegen der beiden anderen Polizeiorganisationen übergeben hatten, wo sie gefesselt und in den Mannschaftswagen, mit denen die Bereitschaftseinheiten gekommen waren, zum nächsten Gefängnis transportiert wurden.
Als sich unsere Kameraden eingefunden hatten, sahen wir, was uns der Kampf um die Lastwagen gekostet hatte: zwei Tote und einen Verletzten. Joe Bender hatte zwei Steckschüsse im linken Oberarm. Es war nicht lebensgefährlich, aber er mußte natürlich für den ferneren Verlauf des Kampfes ausscheiden.
Also waren wir außer mir noch sieben Mann. Während wir noch damit beschäftigt wafen, Benders Arm notdürftig zu verbinden, um ihn vor zuviel Blutverlust zu bewahren, stieß Phil mit seinen Leuten zu uns.
»Verluste?« fragte ich ihn.
Er nickte ernst.
»Allan Cader fiel. Seine Maschinenpistole hatte eine Ladehemmung.«
Damit war alles erklärt. Mehr brauchte Phil weiß Gott nicht zu sagen. Es ist die teuflichste Situation, die ich kenne: einem Gegner, der zu allem entschlossen ist, gegenüberzustehen, wenn die eigene Waffe Ladehemmung hat.
»Ich denke, wir dringen jetzt in den Hof ein«, sagte ich.
Phil nickte.
»Ja, ich bin auch dafür. Die zweite Lastwagenkette unten scheint übrigens den Kampf auf gegeben zu haben.«
»Wieso?«
»Ich sah, daß sie mit hochgehobenen Armen über ihre Sandsäcke auf die Straße sprangen.«
»Das Gescheiteste, was sie tun konnten. Sie wären jetzt zwischen zwei Feuern gewesen. Wir sind jetzt sechzehn G-men, außer Phil und mir. Das wird reichen, denke ich. Außerdem haben wir ja Verstärkung massenweise, denn die Scharfschützen aus den Fenstern können wir jetzt zurückziehen. Bill, vielleicht übernimmst du die Benachrichtigung der Scharfschützen. Sie sollen uns in die Toreinfahrt nachkommen mit ihren Gewehren.«
Der angesprochene Kollege nickte.
»Geht klar, Jerry.«
»Okay. Seht schnell noch eure Tommy Guns nach! Denkt an Allan, damit euch Ladehemmungen erspart bleiben!«
In den nächsten zwei Minuten waren wir alle nur mit unseren Waffen beschäftigt. Dann sagte ich:
»Los, Boys!«
Wir lösten uns auf wie ein stürmender Infanteriezug und pirschten uns in kleinen Gruppen an die Toreinfahrt heran. Als ich meine Nase um die Hauswand steckte, ballerte hinten aus der Einfahrt eine Tommy Gun der Gangster auf. Sie bestrich die ganze Toreinfahrt, die wie eine Gebirgsschlucht zwischen den lotrecht aufsteigenden Häuserwänden lag.
Gegen eine Tommy Gun war es sinnlos anzustürmen. Damit konnte ein Kind jeden wegputzen, der sich in der Einfahrt sehen ließ.
»Jeff und Richy!« rief ich zwei Kollegen zu. »Saust mal runter zur südlichen Kreuzung. Aber seid vorsichtig, wenn die dortige Lastwagenreihe noch von den Gangstern besetzt sein sollte. Unsere Leute da unten müssen Handgranaten haben, jedenfalls sagte Mister High, daß er ihnen solche Dinger geschickt hätte. Holt ein paar, damit wir uns den Weg frei machen können.«
»Okay.«
Wir warteten. Es war das einzige, was wir in diesen Minuten tun konnten. Hinten im Hof wurde das
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