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0044 - Der Mensch und das Monster

Titel: 0044 - Der Mensch und das Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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hervorragendes Wärmeecho, obwohl sie in dieser unterkühlten Atmosphäre ebenfalls lebenden Eisschränken gleichen mußten. Etwas Körperwärme besaßen sie aber doch. Die I-Erfassung war besser als die rein optische Beobachtung, die immer wieder von stiebenden Materiewolken getrübt wurde.
    „Taktik, Sir", meinte Everson unruhig. „Sie werden einige Zeit brauchen, um sich in genügender Anzahl zu versammeln. Schließlich haben sie keine Flugzeuge."
    „Denen erginge es auch schlecht bei diesen Orkanen", sagte Tanner. Er saß zusammen mit Julian Tifflor vor der zentralen Feuerorgel des Superschlachtschiffes.
    „Wann bekommen wir Feuererlaubnis, Sir?" fügte er hinzu. Rhodan fuhr herum. „Hier wird erst dann geschossen, wenn ein klarer Fall von Notwehr vorliegt", rief er. „Zum Teufel, wie oft muß ich das noch sagen. Meine Herren, Ihre raumakademische Ausbildung sieht nicht vor, ohne jeden Grund fremde Intelligenzen zu töten! Stellen Sie sich vor, daß Sie in der Tat als ungebetene Gäste kommen. Noch liegt das Recht auf der anderen Seite."
    „Aber nur das moralische", warf Crest ein. „Freund, wie wollen Sie jemals ein Imperium erobern? Was glauben Sie wohl, wie meine Vorfahren das Sternenreich gegründet haben?"
    „Ihre Sache", wehrte Rhodan ab. „Ich bin ein Mensch von Terra. Ich will noch einmal festhalten: Wenn einer ohne Grund schießt, steht er zehn Minuten später unter meinem Vorsitz vor einem Bordgericht."
    Der Biologe Janus van Orgter warf ein: „Es ist Leben, aber es ist doch kein menschliches Leben!"
    „Aber intelligentes Leben!" belehrte Rhodan scharf. „Erst wenn es sich trotz seiner hohen Intelligenz zu einem ernsten Angriff auf uns hinreißen läßt, habe ich eine Begründung vor den Menschen und meinem Gewissen, wenn ich aus Notwehr zurückschlage. Echte Intelligenz sollte eben wissen, daß ein ungewöhnliches Vorgehen auch ungewöhnliche Folgen nach sich ziehen kann. Also warten Sie ab Major Swartz!"
    Der Kommandant der Bodentruppe meldete sich über Telekom. Neben ihm drängten sich die schwerbewaffneten Männer des Einsatzkommandos in der großen Bodenschleuse der TITAN.
    „Swartz" wenn in genau fünfzehn Minuten noch nichts geschehen ist, stoßen Sie in einem Blitzunternehmen vor. Nehmen Sie Schwebepanzer und setzen Sie die Traktorstrahler ein. Fangen Sie wenigstens zehn dieser erstaunlich großen Mooffs ein. Sonst bleibt kaum etwas zu tun. Nur von ihnen können wir erfahren, wo es hier einen Stützpunkt der Aras gibt. In fünfzehn Minuten also. Die Zeit läuft."
    Swartz bestätigte knapp. In den Rückentornistern der arkonidischen Einsatzanzüge begannen die Mikroreaktoren zu summen. Kurze Kontrollen bestätigten die Betriebsbereitschaft der einzelnen Felderzeuger. Von der vorherrschenden Schwerkraft, fast genau 2,8 Gravos, mußten 1,8 neutralisiert werden, wenn die gewohnte irdische Schwere von nur einem Gravo konstant gehalten werden sollte. Das bedeutete eine erhebliche Schwächung der Energiereserven, die dem erzeugten Energieschirm zur Abwehr des hohen Luftdrucks entzogen werden mußten. Immerhin reichte die Reaktorleistung aus, um sowohl Antigravneutralisatoren als auch Schutzschirmprojektoren noch unterhalb der Höchstwerte zu halten.
    Wenn man jedoch starkes Feuer auf die Schutzschirme erhalten sollte, würde die Sicherheitsautomatik alle Kräfte auf die Felder umschalten. So konnte es leicht geschehen, daß man urplötzlich der vollen und natürlich vorhandenen Schwerkraft ausgesetzt war. Der Gedanke, mit einem fast verdreifachten Körpergewicht hilflos auf dem Boden liegen zu müssen, verursachte beinahe körperliche Schmerzen.
    Swartz sah auf die Uhr. Fünf Minuten waren bereits vorüber. Die Mooffs griffen noch immer nicht an, obwohl sie von der unfehlbaren Tasterautomatik zu Tausenden eingefangen wurden. Sie hielten sich weit entfernt, wenigstens zwei Kilometer jenseits der Energieschirmgrenzen. Da stieß Gucky einen hellen Warnruf aus. Aber diese Monstren dachten nicht daran, auch nur einen Schritt näher an das Schiff zu kommen, um es anzugreifen.
    „Die Gedankenimpulse werden ruhiger, sie fließen, gehen ineinander über", schrie Gucky. „Vorsicht, eben geschieht eine körperliche Kontaktverbindung. Wenn sie jetzt denken, denken Zehntausende in der gleichen Richtung. Sie werden zu einem Ganzen. Vorsicht!"
    „Tifflor - Tanner, klarhalten", schrie Rhodan zu den Offizieren an der Feuerorgel hinüber. „Dr. Garand, Schutzschirme verstärken. Ich ..."
    Rhodan

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