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0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

Titel: 0044 - Wir kämpften nach drei Seiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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verkommenes Haus besaß.
    Belford war den ganzen Tag über allein unterwegs gewesen, und als er am Abend in Tenders Boarding zurückkam, flüsterte er lange mit Greco in einer Ecke.
    Baw, der diesem Gespräch unruhig zusah, blickte misstrauisch hoch, als die beiden Männer auf ihn zukamen.
    »Belford scheint einen Mann gefunden zu haben, der Interesse für unsere Ware hat«, sagte Greco. »Er hat für Mitternacht ein Treffen mit ihm in deiner Wohnung vereinbart.«
    Baw wusste nicht, was er sagen sollte, aber Belford, der etwas hinter Julian stand, nickte ihm zu, und so entschloss sich Ole zu brummen: »Meinetwegen. Hoffentlich klappt es.«
    »Du kommst mit«, bestimmte Greco. »Einmal kennst du die Gegend am besten, und außerdem bist du am misstrauischsten. Ich will, dass du dich überzeugst, dass ich ehrlich mit euch spiele.«
    Baw, der sich ganz auf die Geschicklichkeit von Belford verließ, war mit allem einverstanden. Alles, was er tat, war, dass er im Waschraum seine Pistole untersuchte und den kurzen Totschläger, den er bereitgelegt hatte, griffbereit in seine Jackentasche steckte. Wenige Minuten vor zwölf Uhr stoppte Belford, der das Steuer übernommen hatte, den Wagen ungefähr einhundert Yards vor Baws Wohnung.
    »Aussteigen!«, befahl er.
    Er selbst stieg mit aus, kam um den Wagen herum und flüsterte: »Ich gehe mal vor und sehe nach, ob der Mann schon da ist. Besser, wir sind vorsichtig. Ich habe ihm gesagt, wir würden die Ware mitbringen, und es kann sein, dass er sich Illusionen macht, er könne sie ohne Zahlung in die Finger bekommen.«
    Baw sah, wie die Gestalt des Chicagoers nach wenigen Schritten von der Dunkelheit verschluckt wurde. Er selbst stand mit Greco im fernen Lichtschein einer trüben Straßenlaterne.
    Für ihn war jetzt der Augenblick des Handelns gekommen. Er musste mit Greco fertig geworden sein, bevor Belford, enttäuscht darüber, dass niemand da war, zurückkam.
    Der große Mann tat wie unabsichtlich einen Schritt rückwärts. Greco, der nervös von einem Fuß auf den anderen trat, schien es nicht zu merken.
    Baw griff in die Tasche, als wolle er die Zigaretten herausnehmen, schob sich noch ein wenig zur Seite, sodass er jetzt in Reichweite hinter Greco stand. Dann nahm er die Faust mit dem Totschläger aus der Tasche, hob langsam den Arm und reckte sich hoch, bereit, das schwere Eisenstück auf den Kopf Grecos niedersausen zu lassen.
    In genau dieser Sekunde peitschte ein Schuss durch die Stille. Baw sah seine Waffe durch das trübe Laternenlicht fliegen, bevor er den Schlag der Kugel gegen seinen Arm fühlte. Dann fühlte er ihn, fühlte auch den Schmerz, stieß einen Schrei aus und griff erschreckt nach der Wunde.
    Jul Greco war herumgefahren, hatte die Pistole aus dem Halfter gerissen.
    »Was ist los?«, schrie er.
    Im Kreise des trüben Lichtes tauchte Corry Belford auf, die Pistole in der Hand.
    »Was ist?«, schrie Greco noch einmal.
    »Er wollte dich umlegen«, antwortete Belford, und der Lauf seiner Pistole zeigte auf Baw.
    »Er?«, wiederholte Greco, dann verzerrte sich sein Gesicht vor Hass. Er hob die Hand mit der Waffe.
    Belford schob sich dazwischen.
    »Das besorge ich«, sagte er, packte Baws Arm und schob ihn gegen den Wagen. »Los, los. Rein mit dir. Das ist zwar eine einsame Gegend, aber es könnte doch jemandem auffallen, wenn wir hier einen Feuerzauber veranstalten.«
    Da er zusammen mit Baw in den Fond stieg, musste Greco den Wagen steuern.
    Erst als sie die Stadtmitte von New York erreicht hatten, bekam Greco seine Nerven wieder soweit in die Gewalt, dass er fragen konnte: »War das eine Falle? Und wo war dein Mann, der den Koks kaufen wollte?«
    »Keine Ahnung! Vielleicht steckte er mit Baw unter einer Decke, und die Sache war nur abgekartet, um uns zu erledigen. Ich war heute übrigens bei der Took-Lagergesellschaft. Unsere Säcke sind verschwunden. Wahrscheinlich ein Diebstahl.«
    Greco hätte um ein Haar einen Zusammenstoß produziert, so erregte ihn die Nachricht. Mühsam bekam er sich und den Wagen wieder in die Gewalt.
    »Das kommt auf das Konto dieses Lumpen neben dir«, knirschte er. »Frag ihn, wem er das Versteck verraten hat.«
    »Ach, das ist gleichgültig«, antwortete Belford. »Sie werden ohnedies nicht viel Spaß an der Beute haben. Ich habe die Kisten längst ausgetauscht. Alles, was Mr. Baws Freunde bekamen, waren runde zweihundert Pfund Salz.«
    Greco trat auf die Bremse und warf den Kopf herum.
    »Hier ist Halten verboten«, sagte

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