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0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

Titel: 0044 - Wir kämpften nach drei Seiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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bedeutete mir, mit hinauszukommen.
    »Ich kann nicht erlauben, dass Sie länger mit ihm sprechen, Agent Cotton«, sagte er in fast entschuldigendem Ton. »Bei uns gilt nur der Mensch, ohne Ansehen seiner Taten.«
    »Schon gut, Doktor. Ich würde auch kaum noch Wesentliches von ihm erfahren. Er ist das, was wir einen Tagelöhner nennen, ein Bursche, der sich für irgendwelche verbrecherische Jobs verkauft, ohne zu wissen, für wen er arbeitet. Den wirklichen Drahtzieher hat vermutlich nur dieser Jo gekannt, und der kann nicht mehr reden. Danke für Ihre Hilfe, Doc. Unterrichten Sie bitte das FBI-Hauptquartier über den Gesundheitszustand des Jungen. Ein junger Kerl, aber wenn er keine milden Richter findet, landet er auf dem elektrischen Stuhl.«
    Ich verließ das Hauptquartier. Nachdenklich klemmte ich mich hinter das Steuer meines Wagens.
    ***
    Als der Thunderbird das Blockhaus im Wald erreichte, halfen Henry und Tommy dem fluchenden Belford aus dem Wagen. Auf einem Bein hinkte er, gestützt von seinen beiden Wächtern, ins Haus. Greco folgte unter der Bewachung des Fahrers.
    Im Wohnraum, wo Arelli und Grew noch immer über ihrer Pokerpartie saßen, schnitt Henry dem Chicagoer das blutverklebte Hosenbein auf. Er drückte an dem Bein herum, wozu Belford die wunderlichsten Grimassen schnitt.
    »Ein glatter Durchschuss«, stellte Henry fest.
    »Danke für den Trost, aber ich wünschte, dir wäre es passiert und nicht mir.«
    »Erst Steen wird entscheiden, ob wir einen Arzt für dich besorgen können. Ich werde dich verbinden.«
    Er versorgte die Wunde kunstgerecht. Belford sah aufmerksam zu.
    »Bist du der Sanitäter eures Klubs?«, fragte er.
    »Halt den Mund, oder du brauchst gleich auch noch einen Verband für deine Nase«, antwortete Henry und ging wütend hinaus. Bill saß wie immer als Bewachung an der Tür, die Pistole auf dem Schoß.
    Sobald Henry gegangen war, drängten Arelli und Grew heran. »Was machen wir, Corry?«
    Er zuckte die Achsel. »Die fünfundzwanzigtausend sind futsch. Hat Jul euch schon gesagt, nicht wahr? Weiß nicht, ob sie sich der Chef abgeholt hat, oder ob Steen selbst es getan hat und uns anschließend ein wenig Theater vorspielte. Uns kann es einerlei sein. Wir können es ihm nicht beweisen, und wenn wir es beweisen könnten, würde es uns auch nichts nützen. Er hat die Pistolen. Wir haben nur eine schlechte Meinung von ihm. Ich glaube, es ist das Beste, wenn wir uns gut mit ihm stellen, und er engagiert uns für seinen Verein. Nachdem unsere Versuche, großes Geld zu machen, gescheitert sind, wäre ich froh, wenn ich wieder zweihundert Dollar in der Woche verdienen könnte.«
    Arelli und Grew nickten nachdenklich. Nur Greco starrte wütend vor sich hin. Belford grinste ihn an und sagte: »Natürlich, du wirst schlechter dabei fahren. Steen ist nicht so dumm wie der Chef und macht dich zum Abteilungsleiter. Wenn er nach Leistung bezahlt, kannst du nicht mit mehr als fünfzig in der Woche rechnen.«
    Greco starrte ihn voller Hass an. »Ich wollte, ich wäre dir nie begegnet«, stieß er zwischen den Zähnen hervor und drehte sich um.
    Belford versuchte, auf der Couch, auf die man ihn gelegt hatte, zu schlafen, und es gelang ihm.
    Er schlief, bis am frühen Morgen Steen eintrat und ihn weckte.
    »Hörte, dass Sie verwundet sind, aber Henry sagt mir, dass die Verletzung nicht schwer ist, und Henry versteht etwas davon. Er wird Sie versorgen.«
    »Danke, Steen, glaube, dass es auch so geht, aber ich wünschte, Sie würden mir eine Chance geben, den Burschen ans Leder zu gehen, die es mir besorgt haben.«
    Steen lächelte. »Das besorgen wir für Sie, Belford. Ab morgen geht es dem Chef an den Kragen.«
    ***
    Lieutenant Torstsen wusste nichts von diesen Worten, die Steen gesagt hatte, aber wenn er sie gehört hätte, so hätte er schon in der folgenden Nacht feststellen können, dass John Steen kein leeres Stroh drosch.
    In der nächsten Nacht begann nun der Gegenangriff der Steen-Bande. Um neun Uhr abends erschienen fünf Leute in einer Bar, deren Mixer und Kellner Kokain verkauften, das von dem Chef geliefert wurde, wenn es auch durch eine Unzahl von Händen ging, bevor es von den Mixern heimlich über die Bartheke geschoben oder von den Kellnern unter dem Fuß eines Cocktailglases serviert wurde.
    Im Handumdrehen hatten die fünf Männer einen Streit vom Zaun gebrochen, und in der folgenden Schlacht demolierten sie die Bar. Da zu der frühen Stunde wenig Gäste anwesend waren, war es ein

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