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0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

Titel: 0044 - Wir kämpften nach drei Seiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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gefallen.«
    »Ja, das nehme ich auch an«, antwortete Steen ruhig.
    ***
    Am Spätnachmittag fuhr Wagen um Wagen wieder ab. In jeden stiegen drei oder vier, in manchen auch fünf Männer ein und verschwanden mit den Fahrzeugen auf der Schotterstraße hinter den Bäumen.
    Greco, der wieder am Fenster stand, sah, dass Henry selbst den Thunderbird und seinen Ford in die Garage fuhr. Langsam begann es zu dunkeln. Steen kam wieder herein. Er nickte Bill zu, der bisher die Wache bei den Gefangenen übernommen hatte. Bill ging hinaus. Greco sah, wie er in dem Wald vor dem Haus verschwand.
    Belford hatte schon während des Tages Gehversuche gemacht.
    »Geht es?«, fragte Steen.
    »Danke. Bin okay«, antwortete Corry einsilbig.
    Steen hatte ein Telefon hereingebracht. Er stöpselte es ein, wählte eine Nummer und sagte in die Muschel: »Steen.«
    Sonst kein Wort, aber er legte den Hörer nicht auf die Gabel zurück, sondern neben den Apparat. Greco bemerkte es, aber er wagte nicht, irgendetwas zu sagen.
    Schließlich betraten auch noch Henry den Raum und wenig später Tommy, jener Mann, der bei der Fahrt zu Tenders Boarding dabei gewesen war.
    Die Männer schwiegen. Um acht Uhr war es völlig dunkel. Henry stand auf, um das Licht anzuzünden, setzte sich wieder und zündete sich eine neue Zigarette an.
    Kurz nach neun Uhr hörte man hastige Schritte. Dann wurde die Tür aufgerissen und Bill stürmte herein.
    »Ich glaube, sie kommen«, keuchte er atemlos. »Ich hörte Motorengeräusche, die vor unserer Einfahrt stoppten.«
    Steen stand auf. »Gut«, sagte er, »aber wir müssen sicher sein. Wenn wir zu früh alarmieren, und es war eine blinde Sache, dann haben wir alles ein für alle Mal verdorben. Tommy, geh nach oben. Henry, du bringst Lester hinunter. Gib ihm eine Pistole, damit er die Burschen hier im Schach halten kann, obwohl ich nicht glaube, dass sie auf dumme Gedanken kommen. Das kann er noch trotz seines Armes. Bill, du gehst ebenfalls hinauf.«
    Während die Männer den Befehlen folgten, nahm Steen den Hörer auf.
    »Seid ihr noch da?«, fragte er.
    »Schön«, sagte er dann. »Es kann sein, dass es gleich losgeht, falls Bill sich nicht geirrt hat. Ihr wisst, dass…«
    Das Knacken in der Leitung war so deutlich, dass auch die anderen im Raum es hörten.
    »Also doch«, murmelte Steen, legte den Hörer hin und ging rasch quer durch den Raum zur Stirnwand, an der ein großer Eichenschrank stand. Er schloss ihn auf.
    Belford stand plötzlich neben ihm. Wortlos gab Steen ihm eine Maschinenpistole und drei Magazine und versorgte sich selbst in gleicher Weise.
    Als er sich dann umdrehte, zeigte der Lauf seiner Waffe wie unabsichtlich auf Greco, Grew und Arelli.
    »Besser, Sie lassen sich jetzt von mir in den Keller bringen. In wenigen Sekunden gibt es hier dicke Luft. Wir bekommen Besuch, einen Besuch, auf den ich schon lange warte.«
    »Wen?«, fragte Greco.
    »Der Chef kommt«, antwortete Steen.
    »Der Chef?«, kreischte Greco, und Arelli tat den Mund auf und sagte: »Geben Sie uns Waffen, dass wir uns verteidigen können!«
    »Nicht nötig. Die Polizei ist schon unterwegs. Ich denke, wir werden uns halten können, bis sie eintrifft.«
    »Die Polizei? Haben Sie die Polizei alarmiert?«
    »Der Chef alarmierte sie selbst, als er die Telefonleitung zerschnitt.«
    Greco warf den Kopf von links nach rechts. Er begann zu begreifen.
    »Sie sind Polizist?«
    »FBI-Agent Jerry Cotton«, antwortete ich.
    Julian Greco warf den Arm vor und zeigte auf Corry Belford.
    »Er hat einen Mann erschossen. Ich kann es bezeugen.«
    »Meinen Sie Ole Baw?«, lachte Phil. »Den habe ich im Polizeigefängnis abgeliefert. Und jetzt, runter in den Keller mit euch.«
    ***
    Entschuldigen Sie, wenn ich auch Sie ein wenig an der Nase herumgeführt habe, aber nun wissen Sie, wer Steen war und wer sich als Corry Belford mit Chicagoer Dialekt in Gangsterreihen geschlichen hatte. Ich werde Ihnen noch erklären, wie die Sache und warum sie so aufgezogen worden war. Jetzt ging es erst darum, mit dem anrückenden Chef und seinen Leuten fertig zu werden.
    Ich hatte das Licht brennen lassen, stand hinter dem Fenstervorhang und spähte hinaus. Phil, der die Greco-Bande im Keller untergebracht hatte, kam zurück, nahm Deckung hinter dem anderen Vorhang und spähte ebenfalls in die Dunkelheit hinaus, in der sich noch nichts regte.
    »Wir müssen sie nahe genug herankommen lassen«, sagte ich leise, »damit sie nicht auf die Idee kommen, zu türmen, bevor der

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