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0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

Titel: 0044 - Wir kämpften nach drei Seiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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anderen Straßenseite sah er Greco am Auto stehen und sich das Kinn halten.
    Belford schlenderte über die Straße. Er grinste Julian freundlich entgegen.
    Greco fauchte: »Das Geld!«
    Belford hob die Schulter! »Leider schon abgeholt. Der Chef hat nicht geschlafen.«
    »Du lügst«, zischte Greco. »Gib mir die Hälfte!«
    »Du kannst behalten, was du in meinen Taschen findest. Tut mir fast leid für dich, Jul, aber im Ganzen gesehen, war es ein schlechtes Geschäft für dich. Kein Geld, keinen Schnee, in den Händen von John Steen und noch eine Menge Schwierigkeiten mit dem Chef in Aussicht. So, und jetzt steig lieber ein. Die fünf Minuten sind vorbei. Unsere Freunde könnten losknallen.«
    Greco wandte sich gehorsam um, aber er kam nicht mehr zum Einsteigen.
    Aus der Dunkelheit der Straße schoss ein Wagen mit hoher Geschwindigkeit heran. Seine Scheinwerfer blendeten auf, als er auf fünfzig Schritte heran war, erfassten den Ford und die beiden Männer und rissen sie in helles Licht.
    Corry Belford reagierte blitzschnell. Er sprang Greco in den Nacken und riss ihn mit sich zur Erde. Er versuchte noch, sich und den Gangster, der vor Entsetzen wie gelähmt war, unter den Wagen zu schieben, aber das schaffte er nur zur Hälfte. Der fremde Wagen war schon heran.
    Zwei Maschinenpistolen ratterten. Belford hörte über sich die Scheiben des Fords der Reihe nach zerklirren. Er hörte genau das Aufschlagen der Kugeln gegen das Blech der Karosserie, das sich anhörte, als würden Erbsen in einer Schachtel geschüttelt. Der laute Knall eines platzenden Reifens machte ihn halb taub. Die vier oder fünf Sekunden, die er wehrlos im Feuer lag, schienen ihm eine Ewigkeit, und gerade, als er dachte, jetzt müsste es vorbei sein, erhielt er einen Schlag gegen den Oberschenkel.
    Henry im Thunderbird sah den fremden Wagen heranschießen. Er zerschlug kurzerhand mit dem Lauf seiner Maschinenpistole das Seitenfenster und nahm das Auto unter Feuer, als es an dem Thunderbird vorbeischoss. Der Fahrer hatte genauso schnell reagiert, aber er hatte nur einen Colt, und er wurde nur vier Schüsse los. Einzig der zweite Steen-Mann mit der MP kam nicht zum Zuge, da er auf der falschen Seite saß.
    Henry sah, wie bei dem Überfall-Wagen die Scheiben herausflogen. Dann schlitterte das Auto, eine schwere Limousine, plötzlich schräg über die Straße, raste auf eine Hauswand zu und bohrte sich mit metallischem Krachen in den heruntergelassenen Rollladen eines Geschäftes. Henry sah genau, wie das Heck des Fahrzeuges sich hoch in die Luft hob, dann zurückfiel. Krachend zersprangen die Federn, und für zwei Sekunden herrschte tiefe, fast absolute Stille.
    Henry boxte dem Fahrer die Faust in den Rücken.
    »Los!«, befahl er. »Wir müssen die Burschen auflesen!«
    Der Thunderbird tat einen gewaltigen Satz nach vorn und stoppte bockend neben dem Ford.
    Henry und sein Begleiter sprangen heraus, bevor das Auto richtig stand. Henry hob Belford auf, verfrachtete ihn in den Fond. Unterdessen zog der andere Greco unter dem Wagen hervor, schleifte ihn zum Thunderbird und stieß ihn hinein. Er selbst sprang auf den Beifahrersitz.
    In der Ferne heulte bereits eine Sirene. Ganz in der Nähe schrillte eine Trillerpfeife.
    ***
    Das Stück der 112. Straße sah aus, als sei eine mittelgroße Bombe dort explodiert. Zwei Cops-Ketten sperrten die Straße in der ganzen Breite ab.
    Als ich ankam, benachrichtigt über die Zentrale des FBI, war das Unfallkommando der Feuerwehr gerade damit fertig geworden, die Insassen des Wagens im Schaufenster aus den Trümmern des Autos herauszuschweißen. Zwei Krankenwagen standen mit geöffneten Türen am Bordstein, um die Männer aufzunehmen.
    Eben brachten sie den ersten. Ein Arzt sah den Mann kurz an und winkte ab. Die Träger stellten die Bahre auf die Erde und zogen dem Mann die Decke bis über den Kopf.
    Wenig später brachten sie den zweiten. Er kam sofort in den Krankenwagen, der mit Sirenengeheul zum nächsten Krankenhaus fuhr. Der dritte Mann schien wieder sehr schwer verletzt zu sein, denn der Arzt ging neben der Bahre her und rief immer wieder: »Vorsichtig! Vorsichtig! Eine Erschütterung kann ihn töten.«
    Lieutenant Greenwich vom 33. Revier, der die Untersuchungen leitete, begrüßte mich.
    »Ihr Fall, Agent Cotton?«
    »Vielleicht, Lieutenant. Haben Sie schon eine Vorstellung, was sich ereignet hat?«
    »Offensichtlich eine Gangsterschlacht. Drüben steht ein Ford, der kräftig zerschossen ist. Unser Arzt fand

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