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0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

Titel: 0044 - Wir kämpften nach drei Seiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Blutspuren am Boden, aber nichts im Wageninneren. In dem Wagen, der dort in das Fenster gefahren ist, liegt mindestens eine Maschinenpistole. Der erste Polizist, der am Tatort war, hat sie gesehen. Nun, wir werden sehen, was wir finden, wenn wir jetzt die Waffe richtig untersuchen können, da die Leute draußen sind. Der eine scheint tot zu sein.«
    »Haben Sie Zeugenaussagen?«
    »Ein Sergeant ist eben dabei, die Leute zu vernehmen, die etwas gesehen haben wollen!« Er rief: »Heh, Snider, haben Sie schon Resultate?«
    Der Sergeant kam zu uns.
    »Zwei Männer wollen einen dritten Wagen gesehen haben, der die 112. befuhr. Sie wohnen ein Stück weiter oben, und sie haben das Fahrzeug an ihrem Haus vorbeifahren sehen, als sie nach dem Krach das Fenster öffneten, um zu sehen, was geschehen war. Nach der Zeitdifferenz müsste dieser Wagen den Tatort erst nach dem Unfall passiert haben, wenn er nicht irgendwie an der Geschichte beteiligt war. Nun, ich meine, dann hätte er sicherlich gestoppt.«
    Ich ging zu jener Bahre, auf der der Tote lag. Vorsichtig zog ich die Decke von seinem Gesicht. Nein, an seinem Gesicht würde dieser Mann niemals mehr identifiziert werden.
    »Er war der Fahrer, Sir«, sagte der Chef, des Feuerwehr-Unfallkommandos.
    »Lieutenant«, wandte ich mich an Greenwich, der mit mir gegangen war, »schicken Sie bitte alles, was Sie finden, an das Hauptquartier. In welches Krankenhaus sind die beiden Verletzten gebracht worden?«
    »Hoover-Klinik. 93. Straße!«
    Ich fuhr zu dem Krankenhaus und ließ mich zum Chefarzt führen. »Die beiden Verletzten? Einer ist gestorben, Agent Cotton. Wir bekamen ihn nicht mehr auf den Operationstisch.«
    »Der andere?«
    »Wenn die erste Untersuchung nicht getrogen hat, dann ist er erstaunlich gut davon gekommen in Anbetracht der Schwere des Unfalles. Leichte Gehirnerschütterung, doppelter Armbruch und einige Rippen angeknackst. Er ist im Operationssaal, und die Ärzte sind dabei, die Brüche zu schienen und einzugipsen.«
    »Kann ich ihn sprechen, sobald er fertig ist?«
    Der Chefarzt zog ein bedenkliches Gesicht.
    »Muss das sein?«
    »Wenn Sie es verantworten können, Doc, dann müsste es gemacht werden. Unsere ganze Arbeit hängt von den Auskünften ab, die uns dieser Mann gibt oder nicht geben kann.«
    »Schön«, antwortete der Arzt, »ich werde selbst nachsehen, ob es sich durchführen lässt. Bitte, warten Sie hier im Büro. Ich sage Ihnen Bescheid.«
    Ich wartete eine volle Stunde, bis der Doktor zurückkam.
    »So«, sagte er, »ich habe ihn so versorgt, dass Sie ihn ohne Gefahr für sein Leben für zehn Minuten sprechen können, aber nicht länger.«
    Er führte mich über die langen Korridore zu einer Tür, vor der bereits auf einem Stuhl ein Cop saß.
    Im Bett des Einzelzimmers lag ein junger Bursche, zugedeckt bis an den Hals, mit ein paar braunen Jodflecken auf den Schrammen in seinem Gesicht und einem Eisbeutel auf dem Schädel. Er hatte noch immer große Augen, in denen das Entsetzen stand, aber im Übrigen war es seinem Gesicht anzusehen, dass er einer von diesen Leuten war, die sich für Geld zu fast allem hergeben.
    Ich zog mir einen Stuhl an den Rand des Bettes.
    »Wie geht’s?«, fragte ich. Er bewegte die weißen Lippen, aber ich verstand die Worte nicht.
    »Der Doc sagt, du kommst durch«, fuhr ich fort. »Ich spiel dir kein Theater vor. Ich bin FBI-Agent. Wir wissen ziemlich genau, was in der 112. passiert ist. Ihr habt auf ein paar Leute losgeballert, und sie haben es sich nicht gefallen lassen. Ihr habt das schlechtere Ende dabei erwischt. Stimmt’s?«
    »Ja«, flüsterte er. Wahrscheinlich war er einfach nicht in der Verfassung, lügen zu können.
    »Dein Name?«
    »Paolo LaCorte«, sagte der Chefarzt in meinem Rücken. »Er hatte ein paar Papiere bei sich.«
    »Alles, was ich wissen will, Paolo, ist: Für wen arbeitest du?«
    »Jo Baker«, flüsterte er.
    »Wer ist Jo Baker?«
    »… fuhr den Wagen…«
    »Dann ist er tot. Arbeitete Jo auf eigene Rechnung oder war er auch der Angestellte von irgendwem?«
    »Ich glaube, er arbeitete für den Chef.«
    »Und wer ist der Chef?«
    »Weiß nicht. Zu uns kam immer Baker. Sagte: Arbeit, Jungs. Fünfhundert Dollar! Meistens verhandelte er mit Chris Solbeen, meinem Freund.«
    Der Doktor und ich sahen uns an. Das war wahrscheinlich der Mann, der bei der Einlieferung gestorben war.
    »Kannst du mir keine Angaben über den Chef machen?«
    »Nein«, hauchte er.
    Der Arzt zupfte mich am Ärmel und

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