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0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

Titel: 0044 - Wir kämpften nach drei Seiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Fall erledigt ist.«
    »Wie lange brauchen deine Leute?«, fragte Phil.
    »Knappe fünfzehn Minuten. Ich konnte sie nicht so nahe unterbringen, damit auf keinen Fall Verdacht erregt wurde. Fünfzehn Minuten müssen wir sie halten, aber wir dürfen auch nicht überrannt werden.«
    »Das schaffen sie nicht«, lachte Phil.
    »Ich bin nicht so sicher. Selbst gemachte Handgranaten sind ihre Spezialität. Wenn es ihnen gelingt, ein paar von den Dingern abzubringen, kann es übel für uns…«
    »Pst«, unterbrach Phil. »Ich glaube, sie kommen.«
    Draußen knackten einige Zweige. Wir packten die MPs fester. Noch eine oder zwei Minuten vergingen in absoluter Stille.
    Dann begann schlagartig der Feuerzauber, und es rollte das ab, was wir später die Schlacht im Walde nannten.
    Bills Maschinenpistole spuckte vom Balkon herunter die erste Serie. Die Antwort von der anderen Seite war ein geschleuderter Gegenstand, der vielleicht zwei Yards vor das Haus fiel. Im nächsten Augenblick erschütterte eine erste Explosion die Wände des Blockhauses. Die Fenster flogen uns um die Ohren. Die Glühbirnen zerknallten.
    Phil und ich gingen hinter der Fensterbrüstung in Deckung.
    Zu sehen war nichts. Erst als drüben ein Mündungsflämmchen aufzuckte, erkannten wir, dass der Gegner in den ersten Büschen des Waldes steckte, von uns getrennt nur durch die Weite der Lichtung.
    Jetzt hackten sie mit mindestens vier oder fünf Maschinenpistolen auf uns herum. Wir zogen die Nasen ein. Die Maschinenpistolen rissen Splitter aus dem Holz und zerbliesen einiges von unserer Einrichtung.
    Bill antwortete vom Balkon her. In den Angriff der Gangster kam so etwas wie System. Mit heftigem Feuer hielten sie die Fenster und den Balkon unter Beschuss.
    »Die Tür!«, schrie ich Phil zu. Er verstand und kroch durch das Zimmer auf den Flur.
    Ich schob mich auf den Knien an die linke Seite. Dort befand sich ein Spalt, der im Holzwerk ausgespart war. Er war breit genug, um hindurchzusehen, aber andererseits so schmal, dass nur eine ungewöhnlich glückliche Kugel ihn treffen konnte.
    Ich presste mein Auge daran. Überall flimmerten jetzt Mündungsfeuer. Sechs oder sieben Mann mussten auf der anderen Seite stehen.
    Dann sah ich einen dunklen Schatten über den Platz huschen. Es ging zu schnell, sodass ich die MP noch in Anschlag bekommen hätte.
    Ich wusste, was gleich geschehen würde. Ich verließ mich auf mein Glück und rannte aus dem Raum, kam glücklich durch das Zimmer, zog hinter mir die Tür zu und hatte die Klinke noch in der Hand, als die Tür sich selbstständig machte.
    Im Krachen einer Explosion hob sie sich aus den Angeln, segelte auf mich zu, schleuderte mich gegen die nächste Wand, drückte mich zu Boden und fiel auf mich.
    Zehn Sekunden lang vielleicht wusste ich nicht ganz genau, was los war. Dann sammelte ich meine fünf Sinne, schob die auf mir liegende Tür zur Seite und tastete nach meiner MP.
    Ich bekam sie auch in den Griff und stand auf. Offensichtlich war ich nicht ernsthaft verletzt.
    Durch die Türöffnung konnte ich in den Raum sehen. Nichts stand mehr auf seinem Platz. Die Fensterfüllungen waren herausgeflogen, aber gegen die etwas hellere Nacht konnte ich sehen, wie sich eben zwei, drei Gestalten über die Brüstung schwangen.
    Ich entschloss mich zum Gegenangriff. Zwei von ihnen boten als Schattenriss gegen die Fensteröffnungen ein Ziel, aber FBI-Beamte schießen nicht gern, weil sie nicht gern töten.
    Ich drehte die MP um. Der Lauf war scheußlich heiß. Dann duckte ich mich und war mit einem Satz unter den Burschen, die eingedrungen waren.
    Ich wirbelte die MP herum, spürte Widerstand, hörte ein, zwei Schreie, dumpfes Poltern von fallenden Körpern, rannte den dritten Mann durch einen Zufall regelrecht über den Haufen, wobei er den Abzug seiner Waffe berührte. Drei, vier Schüsse knallten irgendwohin. Ich schlug zu. Er sackte in sich zusammen.
    Ich zog mich zurück, und ich tat es rechtzeitig genug. Vom Fenster her bestrich eine MP den Raum und fast gleichzeitig erschütterte eine neue Explosion, dieses Mal an der Hinterfront, das Haus.
    Ich prallte im Flur mit Phil zusammen.
    »Drei Minuten noch«, schrie ich. Jetzt ratterte an der Hintertür eine MP. Gleich darauf eine zweite. Uns pfiffen die Kugeln um die Ohren. Wir warfen uns platt auf den Bauch.
    Phil jagte eine Serie aus seiner Maschinenpistole heraus.
    »Hier können wir uns nicht halten!«, brüllte er.
    »In den Keller!«, schrie ich.
    Die Tür zum Keller

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