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0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

Titel: 0044 - Wir kämpften nach drei Seiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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befand sich nur wenige Schritte hinter uns. Wir enterten sie und polterten die Stufen hinunter. Unten empfing uns Lester mit verbundenem Arm und der Pistole in der Hand. Greco, Grew und Arelli standen mit bleichen Gesichtern in der äußersten Ecke.
    Phil nahm die Maschinenpistole hoch und richtete den Lauf auf die Tür am Ende der Treppe.
    »So«, sagte er. »Jetzt können wir keine Rücksicht mehr nehmen. Wenn sie uns von oben eins von ihren Sprengspielzeugen hier hineinpraktizieren, sind wir geliefert.«
    Im nächsten Augenblick zog er schon durch. Sieben oder acht Kugeln schlugen Löcher durch das Holz.
    »Da war schon einer«, knurrte Phil.
    Hier unten brannte noch das Licht und wir löschten es nicht, weil wir dann die Tür oben besser sehen konnten.
    Jetzt flog die Tür oben auf. Phil feuerte eine neue Serie, aber er traf niemand. Unsere Gegner lagen in guter Deckung und rechts der Zwischenmauer.
    Ich hörte, wie eine Stimme rief: »Hier stecken sie! Hier unten im Keller! Wo ist Alger? Er soll eine Handgranate herbringen.«
    Ich sah Phil an.
    »Ausbruch?«
    »Zwecklos«, stieß er zwischen den Zähnen hervor. »Jetzt dauert es nur noch Sekunden.«
    Der Keller war ein einziger großer Raum, praktisch ohne Einrichtung und damit ohne jede Deckung. Ich stellte mich sprungbereit neben die Treppe. Ich war entschlossen, das einzige und verrückte zu versuchen: die Handgranate aufzufangen und zurückzuwerfen.
    Immer noch ratterten über uns die Maschinenpistolen. Das mussten Henry, Bill und Tommy sein, die sich verteidigten.
    Ich warf einen Blick auf die Uhr. Die Zeit war um. Unsere Leute mussten längst da sein.
    Und da waren sie! Ich hörte eine Stentorstimme brüllen: »Hände hoch! Polizei! Runter mit den Waffen!«
    Geschrei, Verwirrung, dann Serien aus Maschinenpistolen. Phil und ich verständigten uns durch ein Wort. Jetzt, in diesem Augenblick der Verwirrung konnten wir ausbrechen. Jetzt hatten wir Chancen.
    In drei, vier Riesensätzen stürmte ich die Kellertreppe hoch, Phil nur einen Schritt hinter mir.
    Ich schoss aus der Kellertür und packte den ersten besten Kerl, der mir in die Finger kam. Es war ein schmächtiger Bursche, der keine hundertvierzig Pfund wog. Ich knallte ihn ein wenig gegen die Mauer, worauf er alles fallen ließ, was er in den Händen trug. Phil hatte sich einen anderen gekauft.
    Stiefel polterten durch das Haus. Eine Taschenlampe blitzte, Läufe schimmerten matt. Cops wimmelten plötzlich überall, dazwischen unsere Leute in Zivil.
    Ich nahm einem der Polizisten die Taschenlampe aus der Hand und beleuchtete den Mann, den ich gerade in den Händen gehabt hatte. Ich war ziemlich erstaunt, als ich das Gesicht von Mr. Roggins, des Sekretärs der Fortschrittsvereinigung, erkannte.
    ***
    Die Polizisten hatten zwei Scheinwerferwagen im Hof aufgefahren, und in ihrem Licht sammelten sie, was sie fanden. Da das ganze Gelände umstellt war, brachten Polizisten und G-men immer noch einmal einen der Bande, der versucht hatte, im Wald zu entkommen.
    Ich ging mit Mr. High, unserem Chef, der die ganze Operation geleitet hatte, die Reihe entlang. Es waren ein paar bekannte Gesichter darunter. Gracy Bool zum Beispiel, der Boxer, der in Chestrys Lokal seinerzeit die Schlägerei entfesselt hatte und zwei seiner Kumpane. Am rechten Flügel, etwas abgesondert von den anderen, standen der Präsident und der Sekretär der Fortschrittsvereinigung Harlem.
    »So«, sagte ich. »Wer von euch beiden ist nun der Chef?«
    In diesem Augenblick ließ Alger Roggins den Mann, mit dem er Jahre gearbeitet hatte, im Stich.
    Er zeigte auf Richard Fellow und sagte: »Er ist es!«
    ***
    Das FBI hatte einen Saal im Astoria Hotel gemietet, und in diesem Saal fanden sich genau vierundfünfzig G-men aus allen Ländern und Städten der Vereinigten Staaten ein.
    Als sich die Tür hinter dem letzten geschlossen hatte, stand Mr. High auf.
    »Freunde«, sagte er, »ich habe Sie hierhergebeten, um mich bei Ihnen zu bedanken und mich von Ihnen zu verabschieden. Sie sind nach New York gekommen, um uns zu helfen, eine Rauschgiftgang auszuspielen, der wir sonst nicht hätten beikommen können. Sie haben viel dabei riskiert. Zwei von Ihnen, Luc Fawer und Pet Lester, sind schwer verwundet worden. Wir haben Glück gehabt, daß keiner von ihnen starb. Noch einmal: Ich danke Ihnen.«
    Er wechselte ein wenig den Ton.
    »Sie haben auf Ihrem Posten mitgespielt, aber nur wenige von Ihnen haben den Zusammenhang des Spieles übersehen können. Ich

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