0045 - Seuchenherd Aralon
Währung zufriedengegeben hätte, die Crest ihm vorsorglich mitgegeben hatte.
„Was nun?" fragte Sengu ratlos. Die Menge der Schiffe war durch eine Unzahl von parkenden Fahrzeugen abgelöst worden. „Wohin?"
Tiff zupfte seine Uniform zurecht. Er brachte ein schwaches Lächeln zustande und zeigte auf das nahe Gebäude.
„Dorthin!"
Vor dem Bau herrschte ein reger Verkehr. Humanoide gingen hinein und kamen wieder heraus. Dazwischen erkannte Tiff mehr als einmal nichtmenschliche Gestalten, die er aber der Entfernung wegen nicht genau identifizieren konnte. Ein Mooff in einem Druckbehälter wurde vorbeigefahren und verschwand ebenfalls in dem offiziell aussehenden Gebäude. Breite und bunt gefärbte Stufen führten zu einem Portal hinauf, hinter dem einige schalterähnliche Einrichtungen sichtbar wurden.
Tiff gab das Nicken eines hochgewachsenen Wesens zurück, das es eiliger zu haben schien und an ihnen vorbeihastete. Wer war das gewesen? Ein Springer vielleicht? Oder der Angehörige einer anderen Spezies, die mit den Arkoniden verwandt war? Langsam und mit einem ständig anwachsenden Gefühl relativer Unsicherheit schritten die beiden Terraner auf das Gebäude zu. Dort mußte sich entscheiden, ob Rhodans Theorie mit der Praxis zu vereinbaren war.
Ein stämmiger und höchstens ein Meter großer Fremdling in geschlossenem Raumanzug kann ihnen entgegen, warf ihnen einen forschenden Blick zu - und ging weiter. Tiff vermeinte, hinter der Sichtscheibe ein froschähnliches Gesicht gesehen zu haben, das von grünlichen Atmosphäreschleiern eingehüllt war.
„Alle Völker der Galaxis geben sich hier ein Stelldichein", flüsterte er Sengu zu, der seine Umgebung mit zusammengekniffenen Augen beobachtete. „Ich hätte mir niemals träumen lassen, daß es so etwas gibt."
„Jedenfalls ist hier mehr los als auf Arkon", nickte der Japaner. „Sieht mir eher aus wie die Hauptwelt eines Imperiums."
Das war eine sachliche und bittere Feststellung, deren Berechtigung nicht von der Hand zu weisen war. Tiff gab das innerlich zu - und erblickte endlich die ersten Aras. Sie waren Abkömmlinge arkonidischer Siedler, genau wie die Springer oder Galaktischen Händler. Ihre hohen, zwei Meter großen Gestalten waren die von Albinos. Die farblose Haut, die weißen Haare und die roten Augen bewiesen das zur Genüge. Sie waren unvorstellbar dünn und schienen nur aus Haut und Knochen zu bestehen.
Drei Aras waren es, die den beiden Terranern neugierige Blicke zuwarfen, sich dann aber nicht weiter um sie kümmerten. Sie trugen weiße Mäntel, auf denen in Brusthöhe einige Zeichen in Gold schimmerten. Ihr Gang war gravitätisch und erhaben, verriet Selbstbewußtsein und Überlegenheit.
„Eingebildet sind die aber auch nicht", murmelte Sengu, als die drei Aras außer Hörweite waren. „Was sollen die weißen Mäntel?"
„Vielleicht sind es Ärzte", vermutete Tiff nachdenklich. „Auf einem Raumhafen wäre das nicht weiter verwunderlich."
Sie erreichten die Portalstufen und gingen mit einigen anderen Humanoiden in das Gebäude hinein. Es mußte sich doch endlich einmal jemand um sie kümmern.
In langer Reihe waren rechts und links nur Schalter, hinter denen weibliche Aras saßen und Anfragen zu beantworten schienen. Jedenfalls unterhielten sie sich mit vor den Schaltern stehenden Kunden, schoben Formulare hin und her und füllten Papiere aus. Die drei Aras in den weißen Mänteln schritten durch die Menge und warfen forschende Blicke nach allen Seiten. Es war, als suchten sie etwas. Dann verschwanden sie schließlich durch einen rückwärtigen Ausgang.
Tiff gab Sengu einen leichten Rippenstoß und steuerte auf den nächsten Schalter zu. Eine recht hübsche Ara blickte ihnen interessiert entgegen. Tiff räusperte sich, aber noch bevor er den Mund zu einer Frage öffnen konnte, sagte das Mädchen in gebräuchlichem Interkosmo: „Hier - Ihr Formular. Füllen Sie es bitte aus."
Tiff nahm den doppelten Bogen und starrte einige Sekunden verdutzt auf die bekannten Schriftzeichen. Er hatte die Sprache der Arkoniden in der Hypno-Schulung gelernt. Es würde ihm also nicht schwerfallen, die auf dem Formular gestellten Fragen zu beantworten. Kommt nur darauf an, dachte er, ob ich gewillt bin, sie alle zu beantworten.
Er nickte dem Mädchen zu und ging mit Sengu zu einem der zahllosen Schreibpulte, die in der weiten Halle standen. Ein magnetisch gesicherter Schreibstift stand jedem Besucher zur Verfügung. Man hatte also hier die gleichen
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