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0045 - Seuchenherd Aralon

Titel: 0045 - Seuchenherd Aralon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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eine Glocke. Gleichzeitig erklang eine laute und aufgeregte Stimme. Tiff verstand jedes Wort: „Befehl von Themos - die Gefangenen sofort töten!"
    Die drei Ärzte ließen von ihrer Tätigkeit ab und sahen sich verwundert an. Einer von ihnen wischte sich mit müder Gebärde den Schweiß von der Stirn, warf Tiff und Sengu einen kurzen Blick zu und sagte zu seinen Kollegen: „Was nützen sie uns tot? Wie sollen wir ihren Organismus studieren, wenn dieser nicht mehr funktioniert? Ich verstehe allmählich Themos Anordnungen nicht mehr. Zuerst bringen wir die Gefangenen in den Lagerraum, und nun sollen wir sie töten ..."
    „Themos wird wissen, was er tut", schnitt ihm ein anderer das Wort ab und griff nach einer Eisenstange, die gegen eine der Kisten gelehnt stand. „Ich werde es so machen, daß die Körper nicht beschädigt werden ..."
    „Ich bin Wissenschaftler", warf der erste Ara ein. „Ich bin aber kein Mörder. Ich will damit nichts zu tun haben."
    Er kümmerte sich nicht weiter um seine Kollegen, wandte sich um und schritt würdevoll davon, in das Dunkel des Lagerraumes hinein. Der Ara mit der Stange sah ihm eine Weile nach, dann lachte er gefühllos auf. Sein Blick ruhte kalt auf den beiden Gefangenen.
    „Ich hätte zwar lieber gehabt, wenn ich euch lebendig ..." Er kam nicht weiter. Direkt zwischen ihm und den beiden Terranern begann es in der Luft zu flimmern. Eine kleine Gestalt materialisierte. Gucky hockte auf seinem Hinterteil und stützte sich auf seinen breiten Biberschwanz, der an einen stark vergrößerten Löffel erinnerte. Mit einem Blick erfaßte er die Situation und erkannte den einzigen gefährlichen Gegner.
    Der Ara überwand seine Überraschung. Er gab sich nicht damit ab, eine Erklärung für das Unerklärliche zu suchen, sondern hob die Metallstange. Gucky war keineswegs gewillt, sich den Schädel einschlagen zu lassen.
    „Ich bin der Klabautermann!" zwitscherte er mit süßlicher Stimme und streckte dem Ara beide Arme entgegen, der in seiner Bewegung jäh stockte. Mit einem sprechenden Geist, der wie ein Tier aussah, hatte er nicht gerechnet. Aber dann überwand er alle Bedenken. Die schwere Stange kam hoch - und blieb über ihm in der Luft hängen, als hielte sie jemand fest. Allerdings nicht er. Sie machte sich selbständig, wirbelte wie eine Luftschraube aus seinen Händen, drehte einen vollendeten Looping und kreiste einmal durch den Lagerraum und bog sich dann, von unsichtbaren und unfaßbaren Kräften dazu veranlaßt, zu einem vollendeten R. Dieses R schwebte wie das Schwert des Damokles über dem Haupte des entsetzten und wie gelähmten Aras - dann fiel es.
    Tiff sah, wie das metallene R nach unten stürzte und den zusammenbrechenden Ara unter sich begrub.
    „Gucky!" rief er. „Das war Rettung in letzter Sekunde!"
    „Ich bin stets für Pünktlichkeit", nickte der Mausbiber gelassen und sah sich suchend nach einem Gegenstand um, mit dem er die Fesseln durchschneiden konnte. Als er keinen fand, trat er zu Tiff und sagte zu Sengu, der neben dem jungen Leutnant lag: „Mach dir keine Sorgen, Wuriu. Ich bringe Tiff hoch und bin in einer Sekunde wieder da. Die Maulwürfe werden es nicht wagen, dich anzugreifen, sonst lasse ich das ganze Alphabet auf ihre Köpfe regnen. Bis gleich."
    Er umfaßte den gefesselten Tiff mit beiden Armen - und war Sekunden später mit ihm verschwunden. Sengu blieb allein zurück. Es dauerte länger als nur eine Sekunde. Mit gemischten Gefühlen sah er hinüber zur Tür, wo der eine Forscher immer noch bewegungslos und wie an den Boden geschmiedet verharrte. Die Arbeiter hatten den Vorgängen verständnislos zugeschaut; sie begriffen offensichtlich nichts und schienen es auch nicht gewohnt zu sein, daß man sie aufklärte. Dann kam Gucky zurück.
    „Nun?" zirpte er voller Erwartung. „Ist eine Lektion fällig?"
    „Sie waren brav", stieß der Japaner erleichtert hervor. „Und nun weg von hier - ich kann die Kisten bald nicht mehr sehen."
    Gucky grinste und teleportierte mit ihm ein Stockwerk höher, wo Tiff sich bereits die Handgelenke rieb und die Blutzirkulation anregte. Aber der Mausbiber schien noch nicht völlig zufrieden zu sein.
    „Du wolltest von hier aus Themos mit dem Visiphon anrufen?" erkundigte er sich bei Rhodan. Er hatte wieder einmal in den Gedanken seines Chefs herumspioniert.
    Rhodan nickte.
    „Gut, ich werde inzwischen unten noch einmal nachsehen. Ich habe etwas vergessen."
    „Vergessen?" fragte Crest erstaunt.
    „Ja, vergessen!"

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