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0045 - Seuchenherd Aralon

Titel: 0045 - Seuchenherd Aralon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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erschrecken!"
    Ehe der schwere Kampfroboter wußte, was mit ihm geschah, fühlte er sich in die Höhe gehoben, schwebte gegen die Rückwand der Kabine und schnellte dann - wie ein Pfeil von der Sehne eines kräftigen Bogens - in die entgegengesetzte Richtung. Mit einem splitternden Krachen brach er durch die verschlossene Tür und stand in einer grell erleuchteten Halle. Rhodan sprang, ohne zu überlegen, hinter ihm her, gefolgt von Crest, RK-935 und Gucky, der sich strahlend wie ein Sieger nach allen Seiten umsah, als erwarte er Beifall von einem unsichtbaren Auditorium.
    Aber die zufällig in der Halle anwesenden Aras dachten nicht an Beifall. Der Schreck fuhr ihnen derart in die dürren Glieder, daß sie reglos verharrten und auf das Unbegreifliche blickten. Zwei metallene Monstren, zwei Humanoide - einer von ihnen offensichtlich ein Arkonide - und ein seltsames, kleines Wesen waren durch die Wand gekommen.
    „Rhodan!" rief Gucky plötzlich schrill. „Tiffs Impulse entfernen sich! Sie werden nicht schwächer, aber sie entfernen sich."
    „Man hat die Aras gewarnt", vermutete Crest. „Sie bringen ihre Geiseln in Sicherheit."
    „Gucky, folge den Impulsen schnell!" ordnete Rhodan an. „Wir bleiben dir dicht auf den Fersen. Um die Aras hier brauchen wir uns nicht zu kümmern."
    Gucky raste voran. Die Türen vor ihm öffneten sich wie durch Geisterhand. Aras blickten von ihrer Arbeit hoch und rissen voller Entsetzen die Augen auf, als sie die unheimliche Gruppe vorbeistürmen sahen. Als einer von ihnen im zweiten Labor eine unbedachte Bewegung machte, erfaßte ihn sofort der gebündelte Lähmstrahl eines Roboters. Mit einem Aufschrei brach er bewußtlos zusammen.
    Als sie vielleicht fünfzig Meter zurückgelegt und mehrere Laboratorien durchquert hatten, blieb Gucky plötzlich stehen. Rhodan starrte auf die beiden Tische mit den daran befestigten. Lederriemen. Nur ein Ara stand im Hintergrund und schaltete gerade das Visiphon ab. Gelassen drehte er sich um und sah die Eindringlinge furchtlos an. In seinen Augen war ein kaltes Flimmern.
    „Sie kommen zu spät, Rhodan. Ihre Freunde sind in Sicherheit"
    Rhodan fragte Gucky: „Wo ist Tiff?"
    „Sie bringen ihn nach unten, aber nicht weit. Höchstens zehn Meter. Jetzt hält der Lift. Ja, Tiff ist nun direkt unter uns. Eine weitere Ortsveränderung erfolgt nicht."
    Mit ungläubigen Blicken hatte der Ara zugehört. Vielleicht begann er in diesen Sekunden an Zauberei zu glauben und hielt Rhodan für einen Supermenschen. Jedenfalls wußte er, daß die überstürzte Maßnahme, von der Zentrale angeordnet, umsonst gewesen war. Woher die Fremden wußten, wohin man die Gefangenen gebracht hatte, blieb ein Rätsel. Jedenfalls galt es, die Befreiung zu verhindern. Ehe es jemand ahnen konnte, warf er einen winzigen Hebel des Visiphons nach unten.
    „Befehl von Themos - die Gefangenen sofort töten!" schrie er laut und eilte dann auf die geöffnete Tür zu. Er rannte genau in das lähmende Energiebündel von RK-999 und stürzte, wie vom Blitz getroffen, zu Boden. Rhodan wollte sich gerade in Bewegung setzen, um den Lift zu suchen, da fiel ihm eine bessere Lösung ein.
    „Gucky, zehn Meter sind wenig. Tiff ist also direkt unter uns? Gut, dann hol ihn und Sengu. Wir haben nur noch Sekunden. Schnell!"
    Der Mausbiber nahm sich nicht die Zeit bestätigend zu nicken. Die Luft begann zu flimmern, seine Gestalt verschwamm, als sei sie mit Wasser umgeben - und dann war Gucky verschwunden.
     
    *
     
    Die Wirkung der Narkose hielt nur wenige Minuten an. Als Tiff die Augen aufschlug, kam Sengu gerade wieder zu sich. Sie lagen auf dem Deckel einer großen und breiten Kiste in einem nur dürftig erhellten Raum. Hier war nichts von der blendenden Sauberkeit der Labors zu sehen. Die Wände waren dunkel und strömten eine eisige Kälte aus. Kisten und ganze Stapel versandfertiger Pakete füllten den Raum aus. Ein Fließband bewegte sich langsam längs eines Ganges und endete in einem Schacht, der senkrecht nach oben führte. Ein Lager!
    Ein Lager an Medikamenten! Tiff hatte keine Ahnung, wieso eine Veränderung stattgefunden hatte. Eben noch hatte er auf dem weißen Operationstisch gelegen und die lähmende Spritze erhalten, und nun war er in einem Lagerraum. Drei Aras in weißen Mänteln liefen aufgeregt hin und her. Sie stapelten Kisten vor der Tür, die aus dem Raum führte, als wollten sie den Zugang verbarrikadieren. Arbeiter kamen herbeigelaufen und halfen. Und dann schrillte plötzlich

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