0045 - Seuchenherd Aralon
bestätigte Gucky und konnte nicht mehr aufgehalten werden, weil er bereits verschwunden war.
Rhodan zuckte die Achseln und trat zum Visiphon. Es fiel ihm nicht sehr schwer, damit umzugehen. Ein kurzer Druck und die Verbindung mit der Zentrale auf der Oberfläche war hergestellt. Auf dem kleinen Schirm erschien das Gesicht des alten Ara, das sich sofort mit Erschrecken und Überraschung überzog. An der Stirn schimmerte eine farbenprächtige Beule, aber sonst schien er den Sturz von der Decke gut überstanden zu haben.
„Sie ...?" stammelte er ungläubig.
„Wie Sie sehen, Themos", gab Rhodan zurück. „Leutnant Tifflor und Sengu wurden befreit. Das Opfer Ihres Liftführers war vergeblich. Und nun werden Sie Thora freilassen, sonst geht es Ihnen schlecht. Wenn ihr etwas zustößt, werde ich diesen Planeten in eine Hölle verwandeln."
„Das werden Sie nicht wagen, Rhodan. Sie hätten dann die gesamte Galaxis gegen sich."
„Kaum, wenn die Galaxis die Wahrheit erfährt. Sie wissen, was ich damit sagen will, Themos. Es gibt nur einen einzigen Grund, warum ich Sie verschone: Ihr Volk ist intelligent und hat ungewöhnliche Erfahrungen auf dem Gebiet der Medizin. Die Aras könnten dem Imperium unschätzbare Dienste erweisen, ohne zum Betrug greifen zu müssen. Aber wenn sie unbelehrbar bleiben, gibt es nur eine Alternative: Aralon muß vernichtet werden - die Brutstätte unzähliger Krankheiten. Habe ich mich nun klar genug ausgedrückt?"
Themos starrte Rhodan haßerfüllt an.
„Wer sind Sie in Wirklichkeit?"
Rhodan lächelte kalt zurück. „Perry Rhodan von Terra, Bevollmächtigter des Robotgehirns von Arkon! Meine Vollmachten, Themos, sind unbegrenzt. Sie reichen bis zur völligen Vernichtung Aralons. Und nun entscheiden Sie sich, sonst muß ich Thora selber befreien. Daß es mir gelingt, daran sollten Sie nun nicht mehr zweifeln."
Und dann geschah etwas sehr Merkwürdiges. Themos Gesichtsausdruck veränderte sich plötzlich. Er lächelte, und es war ein triumphierendes, zufriedenes Lächeln, das Rhodan sofort äußerst wachsam werden ließ.
„Also gut, Rhodan von Terra. Ich werde Thora freilassen. Bedingungslos. Mein Befehl erfolgt nach unserem Gespräch. Wohin soll ich sie bringen?"
„Oben in der Halle wartet mein Roboter RK-940. Rufen Sie ihn."
Es dauerte zwanzig Sekunden, dann sah Rhodan in die blitzenden Kristallaugen des Kampfroboters.
„RK-940! Hier spricht Perry Rhodan. Du wirst in genau fünf Minuten Thora gegenüberstehen und sie sofort zur TITAN in Sicherheit bringen. Wenn du Thora nach fünf Minuten nicht bei dir hast, tötest du Themos und vernichtest sämtliche Nachrichtenanlagen der Zentrale."
„Verstanden!" schnarrte RK-940. In seinem komplizierten Innern begann es zu ticken. Die Zeit lief. Das Gesicht des Aras erschien wieder auf dem Bildschirm des Visiphons.
„Beeilen Sie sich!" empfahl ihm Rhodan. „Jede Sekunde ist kostbar. Und glauben Sie nur nicht, der Roboter würde Ihnen auch nur eine einzige Sekunde nachlassen."
Mit einem Ruck schaltete Rhodan das Gerät ab und überließ Themos seinem Zwiespalt. RK-940 würde sich mit der Präzision einer unfehlbaren Maschine an seine Anordnungen halten.
„Wo Gucky nur bleibt ...", machte sich Tiff Sorgen. „Möchte wissen, was er noch im Keller zu suchen hat."
„Keller ist gut!" erinnerte ihn Rhodan daran, daß sie zehn Kilometer unter der Oberfläche weilten. „Ich kann es mir schon denken, was er dort macht. Einer der Ärzte ist ja noch heilgeblieben, sagten Sie?"
„Ja, Sir. Meinen Sie etwa ...?"
„Was sonst, Tiff? Wenn wir uns nicht irren, wird Gucky bald mit einer sehr wertvollen Kiste auftauchen. Es ist die Kiste, wegen der unser Unternehmen gestartet wurde abgesehen davon, daß wir die Aras und ihre Methoden vor allen Rassen des Imperiums entlarven wollten. Oder glauben Sie, ich hätte die Aktion ohne Grund so umfangreich und scheinbar unnötig kompliziert durchgeführt?"
Hinter ihnen krachte etwas zu Boden. Sie fuhren herum und sahen, wie Gucky materialisierte. Die längliche Kiste war fünfzig Zentimeter gefallen, hatte aber keinen Schaden genommen.
Gucky richtete sich auf und verkündete mit dem Stolz eines siegreichen Feldherren: „Das Serum gegen die Lachkrankheit!"
So umschrieb er die Hyper-Euphorie, die alles andere als zum Lachen war.
„Gut gemacht", lobte Rhodan. „Aber - bist du sicher, nicht ein falsches Medikament erwischt zu haben?"
„Keine Sorge", beruhigte ihn der Mausbiber und ließ seinen
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