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0047 - Der Alptraum-Garten

0047 - Der Alptraum-Garten

Titel: 0047 - Der Alptraum-Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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packte den einsamen Wanderer und schüttelte ihn durch. Schwer stemmte sich Tom gegen die Naturgewalt an und hätte fast einen Freudenschrei ausgestoßen, als er das Boot auf dem Strand liegen sah.
    Unbeschadet, wie ihm schien.
    Tom Jeffers rannte das letzte Stück, bückte sich und schob das Boot ins flache Wasser. Als die heranrollenden Wellen bereits seine Knie umspülten, stieg er in den Kahn.
    Jetzt hoffte er nur, daß der Motor ansprang.
    Zuerst blubberte die Maschine, und dem jungen Reporter wurde schon angst und bange.
    Ein leises Tuckern, etwas mehr Gas, und der Motor war voll da. Im selben Augenblick sah Tom Jeffers die Gestalt aus dem Wald treten.
    Es war ein Mann.
    Er schwenkte eine Laterne und begann gräßlich zu lachen, so daß dem Reporter eine Gänsehaut über den Rücken lief. Das Gelächter war sogar noch gegen den Wind zu hören, und Tom Jeffers sah zu, daß er wegkam. Er zog das Boot in eine enge Backbordkurve und gab dann Gas. Wie ein Wellentänzer raste er vom Ufer weg. Jetzt war er es, der viel zu schnell fuhr, doch Tom Jeffers hatte Glück. Unbeschadet erreichte er den kleinen Ort mit dem provisorischen Hafen.
    Tom befestigte das Boot an der Mole und schlich wie ein Dieb durch das Dorf. Auf dem Marktplatz hatten sie ihren Wagen geparkt. Der Peugeot 504 gehörte seinem toten Freund Pierre. Tom besaß ebenfalls die Schlüssel dazu.
    Er stieg ein, startete und fuhr weg.
    Sein Ziel war London. Dort kannte er einen Mann, dem er den Job bei der Zeitung zu verdanken hatte, der ihn förderte, lobte und kritisierte.
    Der Mann war ein As als Journalist und international anerkannt.
    Tom Jeffers hoffte, einmal so berühmt zu werden wie sein großes Vorbild Bill Conolly…
    ***
    Freitagabend!
    Siebzehn Uhr – Feierabend. Herrlich…
    Ein Wochenende lag vor mir. Eins ohne Arbeit. Auch wenn wir Ende Februar hatten, freute ich mich darauf. Ich wußte noch nicht, was ich machen sollte. Allerdings hatte ich eine Einladung angenommen. In drei Stunden wollte ich bei den Conollys sein. Nicht allein, sondern zusammen mit Suko.
    Jane Collins, die Privatdetektivin, hatte ich auch mitbringen sollen, aber Jane trieb sich in New York herum. Sie suchte den Schmuck einer Millionärsgattin, und da der Auftrag gut bezahlt wurde und ihr zusätzlich eine Reise in die Staaten bescherte, hatte Jane Collins zugegriffen.
    Ich räumte meinen Schreibtisch auf und pfiff dabei einen populären Schlager.
    Sir Powell, mein Vorgesetzter, war auch nicht da. Er befand sich auf einem Kongreß, so daß ich dem freien Tag mit Freude entgegensehen konnte.
    Mal nichts hören vom Schwarzen Tod, vom Spuk und von Myxin, dem Magier, den Bill und ich vor nicht langer Zeit überlistet und ihm eine wichtige Waffe abgenommen hatten. [1]
    Die Dämonenpeitsche.
    Sie war wirklich von einem unschätzbaren Vorteil für uns. Wenn wir mit der Peitsche zuschlugen, dann lösten sich Dämonen in Rauch auf. Myxin hatte sie im Kampf gegen die Diener des Schwarzen Tods eingesetzt.
    Aber jetzt hatte ich sie.
    Eine letzte Feierabendzigarette, ein letzter Blick auf den aufgeräumten Schreibtisch. Ich holte schon meinen Mantel aus dem Schrank und hängte ihn über die Stuhllehne. Dann schaute ich aus dem Fenster. Vor einer Woche noch lag London unter einer Schneedecke begraben. Der zweite Schneesturm in diesem Winter. Manchmal glaubte ich, daß die kalte Jahreszeit überhaupt nicht aufhörte. Man fühlte sich richtig eingeschlossen. Ich sehnte mich nach dem Frühling.
    Es klopfte.
    Ehe ich noch »Come in« rufen konnte, steckte Glenda Perkins, meine Sekretärin, ihren Wuschelkopf durch die Tür. Sie trug seit einer Woche einen neuen Haarschnitt. Glenda hatte sich ihre schwarzen Haare zu unzähligen Locken drehen lassen. Die Frisur stand ihr gut.
    »Ich wollte Ihnen nur ein schönes Wochenende wünschen, John«, sagte sie und lächelte.
    Ich drehte mich um. »Danke.«
    Glenda betrat das Büro. »Haben Sie was vor?«
    »Kaum.« Ich ließ meine Blicke über ihre Figur gleiten. Glenda trug einen hellbeigen Cashmere-Pullover und dazu einen weit geschnittenen braunen Rock. Der Pullover hatte einen Rollkragen, modellierte die üppige Figur jedoch ausgezeichnet nach.
    Glenda lächelte mit kirschroten Lippen. »Ich gehe ins Theater. Ein Bekannter hat mich eingeladen.«
    »Dann wünsche ich Ihnen viel Vergnügen.« Meine Stimme klang etwas kratzig. Glenda war ein tolles Weib. Wenn Jane Collins nicht gewesen wäre, dann…
    Sie nickte mir zu und spitzte dabei etwas die Lippen,

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