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0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1

0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1

Titel: 0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Staatsfeind Nummer 1
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wieder erhaschte ich einen Blick auf den Mann, der die Mädchen angesprochen hatte. Ich sah, daß die beiden anderen Mädchen sich von Miß Sumbridge trennten.
    Verdammt, jetzt wurde es höchste Zeit!
    Der Mann hielt bereits die Wagentür auf. Miß Sumbridge war erschrocken ein paar Schritte zurückgetreten. Jetzt griff der Mann nach ihr.
    Ich riß meine Waffe heraus und knallte drei Schüsse in die Luft. Gleichzeitig spurtete, ich los.
    Der Mann ließ das Mädchen los und sprang in den Wagen. Noch bevor wir ihn erreicht hatten, jagte er davon.
    Wir sprangen auf die Fahrbahn. Wie auf einem Schießstand hoben wir unsere Revolver und brachten sie in Anschlag. Die Schüsse knallten in schneller Folge hinaus.
    Das Resultat war gleich Null. Fan paarmal war es mir freilich so gewesen, als hätte ich ein blechernes Geräusch gehört, aber wir hatten jedenfalls keine wichtigen Wagenteile getroffen.
    Inzwischen war natürlich der Teufel los. Keine dreißig Sekunden später heulten aus zwei verschiedenen Richtungen die Polizeisirenen von wackeren Stadtpolizisten heran.
    Auf dem Bürgersteig herrschte so etwas wie eine Panik. Die Leute drängten aus der Gegend fort, wo wir standen. Nur Miß Sumbridge lehnte bleich und zitternd an einer Hauswand.
    Ich ärgerte mich jetzt selbst darüber, daß wir ihm überhaupt nachgeschossen hatten. Es war nur die Straße rebellisch gemacht und doch nichts erreicht.
    Wir traten zu Miß Sumbridge. Irgend jemand schrie: »Die Gangster bringen das Mädchen um!«
    Heiliger Strohsack! Auch das noch!
    Mutige Männer drängten sich plötzlich von allen Seiten heran. Einige hatten Waffen der seltsamsten Art in der Hand. Spazierstöcke, Schraubenschlüssel eines Schlossers, der mit einer Werkzeugtasche zufällig vorübergegangen war, die Wagendeichsel eines Ponygespanns — der Henker mochte wissen, wo die Leute all das Zeug auf einmal aufgegabelt hatten.
    Wenn Sie wissen, daß selbst heute noch manchmal unschuldige Leute von einer erregten Menschenmenge in den Staaten gelyncht werden, dann können Sie vielleicht verstehen, daß wir uns verdammt nicht wohl fühlten, als sie so von allen Seiten langsam auf uns zudrängten.
    Wir mußten sie uns so lange vom Hals halten, bis die Cops aus den Streifenwagen durchgedrungen waren.
    Wir stellten das Mädchen in unseren Rücken, so daß wir sie gegen eventuelle Wurfgeschosse mit unseren Körpern abdeckten, dann hoben wir unsere Revolver.
    Die Drohung wurde in den ersten Reihen deutlich gesehen. Leider waren nur unsere Magazine leer, so daß wir nicht einmal ein paar Warnschüsse in die Luft hätten abgeben können.
    Aber zunächst waren sie vom bloßen Anblick der Waffen eingeschüchtert. Allerdings würde sich das in Kürze legen, sobald die hinteren einfach weiterdrängten, weil sie ja nicht unmittelbar gefährdet wie die ersten waren.
    Endlich sah ich die ersten blauen Dienstmützen sich hastig durch die Menge zwängen. Jetzt kam es nur noch darauf an, daß die Cops nicht auf uns das Feuer eröffneten.
    »Steck die Kanone ein, sobald die Cops sich durchgebrochen haben«, raunte ich Phil zu.
    »Klar!« erwiderte er ebenso leise.
    Die Männer standen jetzt ungefähr fünf Meter von uns entfernt. Es waren harte, blasse alltägliche Gesichter. Im Grunde war ich sogar stolz auf sie. Sie hatten uns schießen und dann zu einem Mädchen treten sehen. Sie mußten uns für Gangster halten. Trotzdem bezogen sie sofort Front gegen uns, weil sie das Mädchen schützen wollten. Manchmal lebt in diesen Amerikanern von heute anscheinend doch noch eine schwache Erinnerung an die alten Pionierzeiten auf, wo jeder jeden in jeder Sekunde des Tages vor tödlichen Bedrohungen schützen mußte.
    Endlich tauchten die Cops auf. Wir schoben unsere Kanonen zurück in die Schuiterhalfter.
    Trotzdem riß der vorderste von den Cops eine Tommy Gun hoch. Das ist eine Maschinenpistole, falls Sie es nicht wissen sollten. Und mit so einem Ding kann ein neun Tage altes Baby treffen, wenn Sie ihm nur beim Abdrücken behilflich sind. Zielen brauchen Sie überhaupt nicht. Das besorgt die Streuung.
    »Stick them up!« schrie er uns an.
    Vier andere Cops blieben stehen und zeigten uns ebenfalls ihre Kanonen.
    Die mußten sich als Helden Vorkommen! Vor der Menschenmenge mal eben zu demonstrieren, mit welcher Überlegenheit sie uns fertigmachen würden.
    »Seien Sie friedlich!« rief ich dem Cop mit der Tommy Gun zu. »Wir sind FBI-Beamte!«
    Ein dröhnendes Gelächter der Polizisten mitsamt der

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