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0048 - Die Dämonen aus dem Eis

0048 - Die Dämonen aus dem Eis

Titel: 0048 - Die Dämonen aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traute Maahn
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ich habe dein Amulett!«
    Freude durchschoß Zamorra. »Du? Prächtiges Mädchen! Hier, Ihr Ring, Hyde.«
    Nicole streifte ihm die silberne Kette um den Hals.
    »Du kannst besser damit umgehen!« Ihr Gesicht war noch blaß, aber sonst sehr gefaßt. »Können wir jetzt endlich hier raus?«
    »Was hält uns noch hier?« lachte Zamorra. »Ich weiß sogar den Weg ins Freie.«
    »Halt! Hiergeblieben…«
    Eine weiße Dunstwolke versperrte ihnen den Weg.
    »Geht zurück…«, kreischte das weißliche Gebilde. »Nach rückwärts auf die heiße Lava zu …«
    »Zeigt euch uns! Wir glauben, daß ihr die letzten noch existierenden Mannschaftsmitglieder der UNITE seid!« befahl Zamorra hart.
    »Die letzten?« bekam er zur Antwort.
    »Die allerletzten!«
    »Unser Kapitän ist fort.«
    »Ich habe ihn beseitigt«, raunte Nicole Zamorra zu.
    »Euer Anführer ist zerstört!« Zamorra lachte. Aus dem Dunst materialisierten sich mehr als zwanzig zerlumpte Gestalten mit Totenköpfen. Drohend rückten sie auf Zamorra, Hyde und Nicole zu.
    »Nicole, Hyde – zurück«, befahl Zamorra scharf. Er hob das Amulett. Es drängte die Dämonen zurück. Sie fletschten die Zähne, hoben besessen vor Haß die Knochenarme…
    »Schaut das Amulett an!« forderte Zamorra sie mit harter Stimme auf. »Ihr seid stark gewesen, doch gegen die Mächte dieses Amuletts seid ihr wehrlos. Seht es an! Nicht das Böse triumphiert, sondern das Gute. Bleibt stehen!« schrie er.
    Schlagartig standen die Dämonen still.
    Stumm hielt ihnen Zamorra das silberne Amulett hin, sie fest im Auge behaltend.
    Da begannen sie zu zucken, sich unter jammernden Wehlauten zu winden.
    »Ihr sollt zerstört werden«, beschwor Zamorra sie. »Auf immer verschwinden in der ewigen Finsternis…!«
    Die Dämonen der Seeleute von der UNITE waren von dem Glanz des Amuletts wie verhext. Sie krümmten sich wie unter peinigenden Schlägen und sperrten die hohlen Mäuler auf.
    Dabei kreischten sie protestierend, aber ihre Stimmen wurden immer schwächer, bis sie schließlich ganz verstummten.
    Zamorra war so damit beschäftigt, die Dämonen im Bann des Amuletts zu behalten, daß ihm gar nicht auffiel, wie sich vier der Geister absonderten und nach rückwärts flohen.
    »Da…« schrie Nicole, »vier setzen sich ab, Zamorra!«
    Zamorra gab keine Antwort.
    Die große Gruppe der Dämonen war jetzt in grünliches Licht eingehüllt. Es war das Licht des Verderbens, der Zerstörung, der Fäulnis.
    Schauriges Stöhnen war zu hören, das in einem einzigen gequälten Schrei mündete.
    Die Dämonen sackten nieder, fielen übereinander und innerhalb weniger Sekunden war nur noch ein einziger Knochenhaufen übrig, der zusehends zu Asche zerfiel.
    Langsam kam Marty Hyde näher.
    »Phantastisch«, ächzte er. »Und sie kommen nicht wieder?«
    »Sie sind vernichtet!« erwiderte Zamorra. Er blickte auf, direkt in Nicoles wie mit Gold gesprenkelte Augen. »Waren es wirklich nur vier?« fragte er sie.
    »Ja. Ich habe sie gezählt.«
    »Vier von fünfunddreißig«, sagte Zamorra nachdenklich. »Jetzt, wo ich mein Amulett wiederhabe, werden wir auch mit ihnen fertigwerden. Kommt… verlassen wir diesen ungastlichen Ort.«
    »Und die Lava? Wenn sie uns nun den Weg ins Freie abschneidet?« entfuhr es Nicole.
    Zamorra lachte. »Du bist doch sonst nicht so pessimistisch. Warten wir’s ab.«
    Marty, Hyde leckte sich über die Lippen, riß die Minox hoch und knipste den Knochenhaufen.
    »Sie bekommen nichts auf den Film, Hyde!« teilte ihm Zamorra mit. »Sie sehen diesen Haufen Asche nicht wirklich, nur in Ihrer Vorstellungskraft.«
    »Wie bitte?« Marty glaubte nicht richtig zu hören.
    »Ich hab’s auch nicht glauben wollen, Marty«, seufzte Nicole, während sie zu dritt den Gewölbegang hinuntergingen, »aber Professor Zamorra hat es mir immer wieder bewiesen: Auch die Dämonen werden Sie nicht auf den Film bekommen haben.«
    »Und die UNITE?« platzte Marty enttäuscht heraus.
    »Das bleibt abzuwarten!« Zamorra lächelte.
    Unerwartet schnell hatten sie den wie eine geöffnete Muschel nach oben gewölbten Grotteneingang.
    Noch immer blubberte der dampfende Schwefelsumpf als Vorbote des heißen Magmas in seinem trägen Teich.
    Die drei stiegen über die Gebeine des Ehepaares Davis, stutzten dann aber. »Sollten wir sie nicht hinausbringen?« platzte Nicole hervor.
    »Sie sind die Opfer der Dämonen!« erwiderte Zamorra langsam.
    Er dachte nach. »Faßt an! Wir nehmen sie mit hinaus. Sie sollen eine richtige

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