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0048 - Wir machten dem Spuk ein Ende

0048 - Wir machten dem Spuk ein Ende

Titel: 0048 - Wir machten dem Spuk ein Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir machten dem Spuk ein Ende
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die Zeitungen von den Haftentlassungen Wind bekommen.«
    Mr. High und Phil sahen mich überrascht an.
    »Das ist mein Ernst«, sagte ich. »Wir müssen sie freilassen, wenn wir wollen, daß wir Mr. Center, oder wie er wirklich heißen mag, in unsere Hände bekommen. Es ist die einzige Möglichkeit.«
    ***
    Die Leute wurden entlassen. Ich glaube, am meisten waren sie selber davon überrascht. In den Zeitungen warfen einige Artikelschreiber die Frage auf, ob die Entlassungen vielleicht dem Umstand zuzuschreiben seien, daß alle diese kokainsüchtigen Männer angesehene Bürger der Stadt waren. Einen armen Teufel, so wollten einige ganz Kluge wissen, hätten wir bestimmt nicht laufenlassen.
    Wir verhielten uns zu diesen aus der Luft gegriffenen Verdächtigungen absolut still. Das Pressebüro des FBI tat, als hätte es von diesen gehässigen Artikeln keinen einzigen unter die Finger bekommen. Obgleich es keine Zeile der in New York gedruckten Zeitungen gibt, die von unserer Presseabteilung nicht gelesen wird.
    Mr. High hatte uns sechzehn junge G-men zur Verfügung gestellt, die gerade von einer FBI-Schule gekommen waren und sich erst noch die Sporen verdienen mußten.
    Diese sechzehn Leute setzten wir zu einer Überwachung der kokainsüchtigen Männer ein. Sie hatten sich ständig abzulösen, damit sie den Bewachten nicht auffallen konnten. Dabei tauschten wir sie sogar noch untereinander aus, so daß zwei Männer nie länger als zwölf Stunden den gleichen Verdächtigen zu beobachten hatten.
    Täglich ließen wir uns ihre Berichte vorlegen. Sie arbeiteten gründlich und noch mit dem Supereifer, den Neulinge, die guten Willens sind, in jedem Beruf mitbringen.
    Nach vier Tagen Überwachung stand für uns bereits eine Tatsache unumstößlich fest: Die vier beobachteten Männer mußten in der Zwischenzeit wieder Kokain erhalten haben, denn nicht einer hatte den Nervenzusammenbruch erlebt, den sie unbedingt durchgemacht hätten, wenn ihnen das Gift schlagartig entzogen worden wäre.
    Aber woher hatten sie das Kokain erhalten? Es mußte ihnen einer der Leute überreicht haben, mit denen sie in diesen vier Tagen zusammengekommen waren. Und darüber waren wir zum Glück genauestens informiert.
    »Kann das Gift nicht mit der Post an die Leute geschickt worden sein?« fragte Mr. High.
    »No, Chef. Dann müßten alle vier ein entsprechendes Päckchen durch die Post zugestellt bekommen haben. Das ist aber nicht der Fall, denn es hat nur einer ein Päckchen bekommen.«
    »Dann muß es ihnen also von irgendeiner Person direkt übergeben worden sein?«
    »Richtig. Und diese Person muß das gleichsam unter den Augen von FBI-Agenten getan haben. Aber das werden wir schon herauskriegen. Phil und ich sind durch andere Arbeiten in den letzten Tagen ziemlich von der Sache abgelenkt worden. Wir werden jetzt noch einmal die Berichte unserer Leute durchgehen, die die Beobachtung ausgeführt haben. Ich denke, daß wir dabei auf den richtigen Hinweis stoßen werden.«
    »Hoffen wir es«, meinte unser Chef. Wir verdrückten uns und gingen zurück in unser Office. Sechs Stunden lang waren wir mit dem Lesen der schriftlichen Beobachtungsberichte beschäftigt. Dann fiel Phil und mir fast gleichzeitig eine Übereinstimmung auf. »Hör zu, Jerry!« rief mein Freund. »Ja?« .
    Er nahm einen der Berichte in die Hand und las vor:
    »Beobachteter: Ren Terry Marshall, 1274, 98. Straße, Exportkaufmann. Posten bezogen morgens, sechs Uhr, vor dem genannten Hause. Einfamilienhaus im Westen der Stadt. Beobachtungen: 1. Milchmann. Ankunft gegen sechs Uhr zwanzig. Stellt sechs Flaschen Milch, zwei Pfund Butter, ein halbes Pfund holländischen Importkäse und eine Flasche Buttermilch vor der abgeschlossenen Haustür ab. Beschreibung des Mannes wie folgt: groß, breitschultrig … … und so weiter«, sagte Phil. »Ich überspringe den Zeitungsjungen und den Briefträger. Aber dann: 4. Oberleutnant der Heilsarmee mit Sammelbüchse. Wird nach einigem Zögern ins Haus gelassen. Erscheint erst nach einer Dreiviertelstunde wieder mit sichtlich zufriedenem Gesicht. Beschreibung des Mannes: ungefähr vierzig bis fünfundvierzig Jahre alt, mittelgroß, hager, dunkelblondes Haar, blaugraue Augen. Nase gerade. Stirn steil, breit. Haaransatz weit hinten. Gestalt leicht gekrümmt (wie von viel im Sitzen verrichteter Arbeit), mit vorgeschobenen Schultern. Gang hastig mit kleinen, trippelnden Schritten… Was sagst du dazu?«
    Ich griff nach einem der Berichte, die ich

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