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0048 - Wir machten dem Spuk ein Ende

0048 - Wir machten dem Spuk ein Ende

Titel: 0048 - Wir machten dem Spuk ein Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir machten dem Spuk ein Ende
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hatten angesichts der Pistolenmündungen ihre Heiterkeit verloren.
    Mit betrübten Gesichtern griffen wir nach unseren Mänteln und Hüten. Wir standen auf und drehten uns um, als ob wir zur Tür wollten.
    Aber dann geschah es. Unsere Mäntel flatterten ein wenig weit auseinander, und bevor sich die jungen Helden versahen, hatten sie alle keine so gefährlichen Spielzeuge mehr, wie es Pistolen nun einmal sind.
    Dafür hielten Phil und ich je eine ihrer Kanonen in der Hand, machten ein ebenso bitterböses Gesicht wie vorher unsere tapferen Gegenspieler und knurrten, daß wir Angst vor uns selbst bekamen.
    »’raus, oder es knallt!«
    Die Pistolenmündungen, unsere Gesichter und der Ton unserer Worte wirkten sehr überzeugend.
    Sie räumten das Feld.
    Wir legten unsere Mäntel und Hüte zurück auf die Sitzbank und verstauten die Schießeisen in unseren Taschen.'
    »Es geht doch komisch zu in der Welt«, meinte Phil. »Wir kamen ohne eine einzige Kanone herein, wollten auch gar keine haben, und jetzt haben wir gleich fünf. Das ist wirklich eine nette Bedienung hier.«
    In diesem Augenblick betraten vier wohlgenährte Männer zwischen fünfzig und sechzig das Lokal und schritten sofort auf die Treppe zu, die hinab in die Kellerräume führte.
    »Wer?« fragte ich.
    »Die Männer, die jeden Dienstag hier aufkreuzen. Bei denen der Kerl mit der Warze am Kinn war.«
    Mir fiel plötzlich etwas ein. Im Eifer des Gefechtes hatte ich diesen schon vorher gefaßten Vorsatz wieder vergessen.
    Ich hatte keine Ursache mehr, in diesem Lokal auf unauffälliges Benehmen zu achten, denn die Auseinandersetzung mit den jungen Burschen hatte schon genug Aufsehen erregt. Wir konnten es uns also leisten, hier noch ein Exempel zu statuieren.
    »Ann, rücken Sie doch bitte ein bißchen nach links«, bat ich.
    Sie tat es, fragte aber: »Warum denn?«
    Phil hatte meine Absicht schon erraten. Er erwiderte: »Unter gewissen Bedingungen kann Jerry keine Blumen ausstehen.«
    Ich nickte.
    »Vor allem dann nicht, wenn die Blumen nur ein Vorwand dafür sind, ein Abhörmikrofon am Tisch zu verstecken.«
    Mit einer harten Handbewegung fegte ich die Blumenschale vom Tisch. Sie flog weit auf das Tanzparkett, brach auseinander, und nun legten die Blumen frei, was sie bisher verborgen hatten. Man sah das stabförmige Mikrofon, und aus unserer Tischplatte ragte jetzt sinnlos der abgerissene Anschlußdraht.
    Hinter der Bartheke öffnete sich eine Tür, und ein Mann schob sich herein, dessen ganzes Aussehen auf den ersten Blick den ernst zu nehmenden Gegner verriet.
    Er kam an unseren Tisch und sagte, nachdem er uns schweigend gemustert hatte: »Ich möchte in meinem Office mit Ihnen sprechen.«
    Phil behagte die Tonart nicht und er erwiderte: »Wir aber nicht.«
    Ich stand auf.
    »Doch. Wir möchten.«
    Phil sah sofort seinen Fehler ein und stand ebenfalls auf.
    »Okay. Meinetwegen.«
    Und wir Trottel gingen tatsächlich mit.
    ***
    Er führte uns durch eine Seitentür der Bar in einen langen Korridor. Von irgendwoher kamen Küchengerüche. Wir trotteten schweigend hinter ihm her.
    Der Mann wog sicher knapp an die zweihundert Pfund. Er hatte massive Schultern und kurze, dicke, kräftige Finger, die eine beachtliche Faust ergeben mußten, wenn er sie einmal ballte, einen Stiernacken und einen gedrungenen Schädel. Bekleidet war er mit einem gutsitzenden Smoking und glänzenden Lackschuhen.
    Das Office, in das er uns führte, war klein, aber praktisch und modern eingerichtet. Rechts gab es ein wandhohes Regal voller Ordner. Hinten stand ein kleiner Schreibtisch, auf dem einige Papiere lagen. Davor standen drei weiche Sessel. Links war eine Hausbar.
    »Setzt euch!« sagte der Manager, Geschäftsführer oder was er sonst sein mochte.
    Die Tonart behagte weder Phil noch mir, aber wir ließen uns erst einmal in die Sessel fallen.
    Er ging hinter seinen Schreibtisch und ließ sich in dem hohen Armstuhl nieder, der sich dahinter befand. Sein braungebranntes Gesicht war undurchsichtig.
    »Sie haben Schwierigkeiten mit ein paar Jungen gehabt, nicht wahr?«
    »Allerdings.«
    »Würden Sie es mir verargen, wenn ich Sie bäte, die Pistolen nicht bei der Polizei, sondern bei mir abzugeben? Die Boys sind nicht schlecht. Sie wissen doch sicher, wie die jungen Leute heute so sind, nicht? Machen wir keine große Aktion daraus. Sind Sie einverstanden?«
    Ich wartete auf das, was sicher noch kommen mußte, und ging deshalb auf seinen Vorschlag ein.
    »Okay«, sagte ich und legte

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