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0049 - Die Erde stirbt

Titel: 0049 - Die Erde stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Mikrofilmen und die gestapelten Bildberichte über den vierten Planeten des Systems Lyrad. Topthor warf begehrliche Blicke auf die wertvollen Unterlagen. Er wollte sie am liebsten gleich mitnehmen, aber dann sagte er sich, daß die Echsen höchstwahrscheinlich sowieso niemals zurückkehren würden.
    Mit fast hundertprozentiger Sicherheit war Ber-Ka der letzte Topsider, der lebendig das ehemalige Hauptquartier betrat. Und ebenso sicher schien es, daß er es nur tot wieder verlassen würde, wenn überhaupt. Topthors Hand lag wie zufällig auf dem Kolben des Strahlers, als Ber-Ka sich plötzlich umdrehte und nach vorn zeigte, wo eine offene Tür den Gang enden ließ. Dahinter lag ein hellerleuchteter Raum.
    „Die Funkzentrale, Topthor! Wir haben es geschafft!"
    Der Überschwere zuckte erschrocken zusammen, als habe man ihn bei einer unerlaubten Handlung ertappt. Gezwungen grinste er die Echse an.
    „Ausgezeichnet, Ber-Ka. Dann hat Rhodan ja bald ausgespielt."
    Der weite Raum war leer und ohne Besatzung. Unberührt standen die Geräte, Empfänger, Generatoren und Sender an den für sie bestimmten Plätzen. Breite Fenster ließen das Tageslicht hereinströmen. Die Stühle des Personals standen so, wie sie verlassen worden waren. Jeden Augenblick - so meinte Topthor konnten die Echsen zurückkehren, als seien sie nur für wenige Minuten fort gewesen. Aber dann schalt er sich einen Narren. Die Flotte der Echsen war so gut wie vernichtet. Niemand würde hierher zurückkehren können. Ber-Ka war und blieb der letzte Topsider, der Gelegenheit erhielt, das ehemalige Hauptquartier aufzusuchen.
    „Verstehen Sie etwas davon?" fragte Topthor.
    „Genug, um damit fertig zu werden", versicherte der junge Offizier und zeigte auf eine komplizierte Kontrollanlage. „Ich war zu Beginn meiner Laufbahn Funker. Warten Sie, in wenigen Minuten haben wir, Al-Khor dort auf dem Bildschirm."
    Topthor runzelte die Stirn. „Warum nicht Cekztel, meinen Oberkommandierenden. Wer weiß, ob dieser Al-Khor noch lebt, nachdem seine Flotte geschlagen wurde ..."
    „Ist dies eine Station der Springer, oder ist es eine der Topsider?" fragte Ber-Ka. „Sobald ich mit Al-Khor gesprochen habe, steht Ihnen die Anlage zur Verfügung. Mehr können Sie kaum verlangen."
    Der Überschwere nickte zögernd. Seine Hand war wieder verdächtig nahe am Gürtel.
    „Das mag stimmen, Ber-Ka. Aber ohne meinen Großmut wären Sie kaum hier auf der Insel. Ich habe also den Anspruch auf das erste Gespräch. Außerdem würde es Ihrer Flotte wenig nützen, wenn Al-Khor von dem großen Betrug erführe. Wichtig ist, daß die Kampfflotte der Springer gewarnt wird. Sehen Sie das ein?"
    Aber Ber-Ka hatte sich etwas in den Kopf gesetzt. Er wollte Rache. Und er wollte eine Heldentat vollbringen. Wenn er diesen Springer erledigte und gleichzeitig dafür sorgte, daß die Kampfhandlungen eingestellt wurden, erhielt er die Tapferkeitsmedaille des Diktators, daran konnte kein Zweifel bestehen. Aber dieser Topthor war ein schneller und gefährlicher Gegner, den man nicht unterschätzen durfte.
    „Vielleicht haben Sie recht", dehnte er vorsichtig. „Bitte, benutzen Sie die Anlage zuerst. Sie werden ja wohl damit umgehen können."
    „Ich war auch mal Funker", brummte Topthor und ging an Ber-Ka vorbei auf den freien Stuhl zu.
    Unbemerkt zog er den Strahler. Blitzschnell reagierte er, als er auf der gewölbten Scheibe eines Bildschirmes das Spiegelbild der Echse erkannte und sah, wie sie die Waffe aus dem Gürtel zog und auf seinen Rücken richtete. Er tat so, als wolle er sich setzen, wirbelte aber dann herum, warf sich zu Boden und schoß gleichzeitig. Ber-Ka wurde völlig überrascht. Ohne einen Laut von sich zu geben, starb der Topsider, die schußbereite Waffe in der Krallenhand immer noch auf Topthor gerichtet.
    Der Energiefinger versiegte nach einem kurzen Flackern. Topthor atmete erleichtert auf und schob den Strahler in den Gürtel zurück. Nun drohte ihm keine Gefahr mehr von der verräterischen Echse, die er in Notwehr hatte töten müssen. Die Leiche war Beweis genug für die Absicht Ber-Kas, ihn hinterrücks zu erledigen. Er würde sie unverändert hier liegenlassen.
    Topthor setzte sich auf den Stuhl vor den Kontrollen und studierte die Anlage. Sie unterschied sich im Prinzip nicht von den Funkanlagen der Springer, wies aber kleine Unterschiede in den eigentlichen Kontrollen auf, mit denen er nicht vertraut war. Er war jedoch überzeugt, nur eine kurze Zeitspanne zu

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