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005 - Der Griff aus dem Nichts

005 - Der Griff aus dem Nichts

Titel: 005 - Der Griff aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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schlüpfte durch die Verbindungstür aus dem Krankentrakt. Er gelangte in das Stiegenhaus. Eine Tür führte zu Dr. Hoppers Privaträumen. Er drückte auf die Klinke. Die Tür war nicht verschlossen. Vorsichtig betrat er das dahinter liegende Zimmer.
    Es handelte sich um den Partyraum, der sich über das gesamte Stockwerk erstreckte. An den Wänden hingen teure Gemälde von anerkannten Popkünstlern – Warhol, Rauschenberg, Ramos – kunterbunt durcheinander. Die gesamte Fensterfront wurde von exotischen Pflanzen eingenommen. In der Mitte des Raumes führte eine Wendeltreppe nach unten. Von dort drangen verhalten Stimmen zu ihm herauf. Er trat an die Treppe heran, blickte in die Empfangshalle hinunter, sah aber niemanden. Dann bemerkte er jedoch, daß die Tür von Dr. Hoppers Büro offenstand. Lautlos stieg er die Wendeltreppe hinunter und beugte sich nach einigen Stufen nochmals übers Geländer. Dorothy Malone und Dr. Hopper waren nicht zu sehen, aber Dorian hörte ihre Stimmen. Er legte das letzte Stück völlig geräuschlos zurück und schlich zu der Bürotür.
    »Ich bin nicht hysterisch, Carl«, hörte er Dorothy Malone gerade sagen. »Natürlich haben die letzten Vorfälle meine Nerven stark angegriffen, aber ich weiß, was ich sage. Du mußt dich vor ihm in acht nehmen.«
    »Sei mir nicht böse, Dorothy«, erklang Dr. Hoppers ungehaltene Stimme, »aber ich bin der Meinung, daß du alles übertreibst. Wie soll er über mich Bescheid wissen, wenn du ihm nichts gesagt hast?«
    »Ich habe dich nicht verraten. Wie könnte ich auch! Du hast keinen Grund, mir zu mißtrauen. Im Gegenteil, du solltest mir für meine Warnung dankbar sein. Und du solltest sie ernst nehmen. Ich beschwöre dich, verlasse Beverly Hills auf dem schnellsten Weg! Du bist in Lebensgefahr.«
    »Unsinn, Dorothy!«
    Das Schrillen des Telefons unterbrach ihre Unterhaltung. Dorian hörte, wie er den Telefonhörer abnahm und sich meldete.
    »Praxis Dr. Hopper. Ja, am Apparat. Wer?«
    Es entstand eine Pause, in der Hopper der Stimme des Anrufers zu lauschen schien. Dorian riskierte einen Blick in das Büro. Er sah Dorothy Malone mit dem Rücken zu ihm vor dem Schreibtisch sitzen. Hopper stand am Fenster, den Hörer mit der Schulter an das Ohr gepreßt. Mit einer Hand hielt er einen Notizblock auf dem Tisch fest, in der anderen einen Stift.
    »Das kann ich nicht glauben. Doch, doch, ich bin sehr an einer Aussprache interessiert. Natürlich möchte ich eine Regelung in Güte … Ja, ich werde kommen. Nein, nein, allein. Ich habe kein Interesse … Ja, ich bin schon unterwegs.«
    Er hatte sich während des Sprechens Notizen auf seinem Block gemacht. Jetzt legte er den Hörer auf. Dorian sah noch, wie er den obersten Zettel des Notizblocks abriß und in seine Tasche steckte, dann zog er sich zurück.
    »Tut mir leid, Dorothy, aber ich muß dich jetzt fortschicken«, hörte Dorian ihn sagen. »Ich muß sofort zu einem dringenden Fall.«
    »Wirst du meinen Rat beherzigen?« fragte sie.
    »Mal sehen. Wir sprechen noch darüber.«
    Ein Sessel wurde gerückt, dann näherten sich Schritte. Dorian suchte hinter einem Mauervorsprung Deckung. Gleich darauf tauchten die beiden in der Empfangshalle auf.
    »Ich werde gleich mitfahren«, sagte Dr. Hopper.
    Das Geräusch der sich öffnenden und schließenden Eingangstür war zu hören, dann herrschte Stille. Dorian verließ sein Versteck und begab sich ins Büro. Der Notizblock lag noch immer neben dem Telefon, ebenso der Bleistift. Dorian strich mit der Breitseite der Mine über das oberste Blatt des Blocks, so lange, bis sich die Schrift Dr. Hoppers, die sich vom vorigen Zettel durchgedrückt hatte, von dem grauen Graphitgrund abhob. Die Durchschrift war leicht zu entziffern. Auf dem Blatt stand: Carmelita-Sanatorium und eine kurze Wegbeschreibung. Daraus schloß Dorian, daß der Anrufer Dr. Hopper dorthin bestellt hatte. Aber warum? Dorian hatte keine Ahnung, doch im Zusammenhang mit dem vorangegangenen Gespräch zwischen Dorothy und Hopper ergaben sich einige interessante Aspekte. Er zögerte nicht länger und wählte Jeff Parkers Nummer. Einer der Angestellten meldete sich und behauptete, daß Parker momentan nicht zu Hause sei. Als Dorian aber energisch wurde, besann er sich eines besseren. Eine Minute später hatte Dorian Jeff Parker am Apparat.
    »Wo brennt's?« klang es aus dem Hörer.
    »Hopper ist gerade in Richtung Carmelita Canyon abgefahren«, sagte Dorian. »Er hat im Sanatorium eine Verabredung. Du

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