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005 - Der Griff aus dem Nichts

005 - Der Griff aus dem Nichts

Titel: 005 - Der Griff aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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hinterher, dann zog er sich zu der Tür zurück, die ins Stiegenhaus führte. Er sah, daß der Schlüssel von innen steckte, zog ihn ab und versperrte von der anderen Seite die Tür. Sie war massiv, und er hoffte, daß sie Lornas Ansturm lange genug standhalten würde, um ihm einen genügend großen Vorsprung zu geben. Er mußte aus dem Haus heraus und ins Freie. Solange er innerhalb dieser Mauern war, saß er in der Falle. Lorna würde ihm überallhin folgen.
    Er hastete die Treppe hinunter, doch schon nach fünf Stufen blieb er stehen. Lorna lächelte von unten zu ihm herauf.
    »Habe ich mir doch gedacht, daß du mir den Spaß verderben möchtest, Darling«, sagte sie und schlich sich wie eine Raubkatze die Treppe herauf. »Aber daraus wird nichts. Du weißt doch noch, was ich dir prophezeit habe?«
    Sie schlich erst mit geschmeidigen Bewegungen über die Treppe, doch als sie die Hälfte der Stufen hinter sich gelassen hatte, raste sie den Rest plötzlich wie ein lebender Wirbelwind herauf. Das geschah so plötzlich, daß Dorian erst floh, als sie ihn schon fast erreicht hatte. Es gelang ihm gerade noch, die Tür, die zum Krankentrakt führte, aufzureißen und hinter sich zuzuschlagen. Der Türflügel stieß wuchtig gegen Lorna, konnte sie jedoch nicht aufhalten. Sie rannte einfach durch die Türfüllung, als bestünde sie aus Papier.
    Dorian kam am Schwesternzimmer vorbei und sah dort Carol liegen. Ihre Schwesterntracht war zerfetzt, ihr Kopf stand seltsam verrenkt vom Rumpf ab. Dorian glaubte, daß auch mit ihren Armen und Beinen etwas nicht stimmte, aber so genau konnte er das nicht feststellen.
    »Jetzt entkommst du mir nicht mehr«, hörte er Lorna hinter sich triumphieren. »Du kannst höchstens aus dem Fenster springen. Aber dann geht es dir nicht viel besser, als wenn ich dich in die Finger kriege!«
    Dorian erreichte sein Zimmer und schloß die Tür hinter sich ab. Er wußte, daß die Tür für Lorna kein Hindernis war, aber vielleicht wurde sie wenigstens so lange aufgehalten, bis er die Polizei verständigt hatte. Er schob das Bett vor die Tür und wollte nach dem Telefon greifen. Ungläubig starrte er auf das, was von dem Apparat übriggeblieben war; ein Faustschlag Lornas mußte genügt haben, um ihn zu zertrümmern. Demnach war sie vorhin schon hier eingedrungen, und nur die Tatsache, daß er Dorothy und Hopper gerade belauschte, hatte ihn vor ihrer Attacke gerettet. Aber im Endeffekt änderte das nichts. Er hatte nur einen Aufschub erhalten.
    Lorna rannte einige Male gegen die Tür an, bis sie aus den Angeln gehoben wurde und krachend zerbarst. Sie arbeitete sich durch die Trümmerstücke hindurch und stieß das Bett mit einem Fußtritt weg.
    »So, Dori-boy«, gurrte sie, »jetzt kann ich mich ungestört mit dir befassen.« Ihr Kopfverband war abgefallen, und auf ihrer Stirn war eine lange, blutverkrustete Wunde zu sehen; trotzdem wirkte sie immer noch auf eine gewisse Art anziehend. Man sah ihr nicht an, daß sie in Wirklichkeit eine mörderische Bestie war.
    Dorian stand abwartend vor dem Fenster. »Du solltest mich erst einmal anhören, Lorna«, sagte er. »Danach kannst du immer noch entscheiden, was du tun willst.«
    »Ich habe den Auftrag, dich zu töten, und das werde ich auch tun«, sagte sie und breitete die Arme aus.
    »Woher willst du wissen, daß Fuller es sich inzwischen nicht anders überlegt hat?« fragte Dorian. »Vielleicht möchte er mich jetzt lebend haben?«
    »Ich weiß nur, daß ich dich töten muß«, wiederholte Lorna. »Bettele nicht um dein Leben, das ist widerlich.«
    »Ich bettele nicht, ich meine es ernst.« Er griff unter die Achsel und holte die Pistole hervor. »Zwinge mich nicht, abzudrücken!« sagte er drohend. »Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, daß du auch eine Kugel überleben würdest.«
    Lorna zögerte nur einen Augenblick, dann sprang sie Dorian an. Als sich der erste Schuß löste, zeigte sie keinerlei Reaktion, und Dorian glaubte, daß er sie verfehlt hatte. Das Gewicht ihres Körpers drückt ihn gegen den Fensterrahmen, der Lauf der Pistole hatte sich in ihren Bauch gebohrt. Ihre Arme umschlossen seinen Oberkörper und preßten ihn wie Schraubstöcke zusammen. Die alte Rippenprellung, die noch von ihrem ersten Mordversuch herrührte, ließ ihn schmerzerfüllt aufkeuchen. Zum Schreien bekam er nicht mehr genug Luft.
    Dann drückte er noch einmal ab. Ihr Körper wurde erschüttert, aber sie hielt ihn noch immer umklammert. Erst beim dritten Schuß

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