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005 - Festung des Blutes

005 - Festung des Blutes

Titel: 005 - Festung des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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Gholan und deutete mit seiner Armbrust eifrig zu Boden. »Hier sind viele leere Räume… große Räume… riesengroße Räume.« Er legte die Armbrust hin und breitete die Arme aus, um Matt zu zeigen, wie groß die Räume waren.
    Matthew war beeindruckt.
    »Und da unten sind Keller«, fuhr Gholan fort. »Große Keller…«
    »Riesengroße Keller?«, fragte Matt.
    »Sie sind eher von mäßiger Größe«, erwiderte Gholan. Dann leuchteten seine Augen auf. »Aber ich habe einen Ausgang gefunden, der in den großen Schacht mündet, in dem wir ganz am Anfang waren.« Er wurde geradezu enthusiastisch. »Nicht da, wo die Schnecke ist. In der anderen Richtung.«
    »Fein«, sagte Matt. »Dann wir gehen jetzt dorthin und schleichen ins Freie. Wir müssen Riva zu ihrem Vater bringen.«
    »Er lebt noch?«, sagte Riva erfreut »Wudan sei Dank!«
    Sie sammelten ihre Waffen ein und setzten sich in Bewegung. Gholan ging voraus. Im Korridor vor der Tür der Unterkunft war die Wand ins Nebenhaus durchbrochen worden, und wie Matt bald darauf mit eigenen Augen sah und aus Gholans Mund hörte, bestand die ganze Festung offenbar aus Wohn und Geschäftshäusern.
    Kurz darauf durchquerten sie die marmorne Halle einer Bank. Eine rostige Tresortür trug die eingravierte Aufschrift Banco Nazionale. Sie stand sperrangelweit offen. Der Tresor diente als Lagerraum; in ihm stapelten sich Säcke, Kisten und Plastikflaschen.
    Sie kamen auch, wie Matt aus der kulturell wertvollen Wandbemalung schloss, durch eine ehemalige Stadtbibliothek. Die in früheren Zeiten hier gehorteten Bücher mussten in dem Jahrhunderte währenden Winter, der dem Kometeneinschlag gefolgt war, zum Anzünden der Feuer benutzt worden sein, denn die Metallregale waren leer.
    Je weiter sie gingen, desto deutlicher wurde, dass die Häuser des Festungsblocks auf sämtlichen Etagen miteinander verbunden waren. Sie bildeten ein gewaltiges Labyrinth, in dem man ausgezeichnet und ungesehen umherschleichen konnte. Matt nahm sich fest vor, nach der Ablieferung Rivas mit Gholan sofort hierher zurückzukehren und Aruula und die Braut seines Begleiters zu suchen. Vielleicht konnte er auch Gosseyn bewegen, sich ihnen anzuschließen. Er würde sich nach dem Tod seiner Gattin sicher an den Nosfera rächen wollen.
    Kurz vor der Kellertreppe, die laut Gholan in den Kanalschacht mündete, wurden vor ihnen Schritte laut. Matt öffnete schnell eine Tür zu den Bibliotheksräumen und drängte Riva hinein. Gholan folgte ihnen auf dem Fuße.
    Es überraschte Matt nicht schlecht als sein Blick auf einen Marmoraltar fiel. Der Raum wurde von zahllosen Pechfackeln an den Wänden erhellt Sie befanden sich in einem alten Veranstaltungsaal der Bibliothek. Links neben der Tür hing ein mottenzerfressener schwerer Wandteppich herunter. Matt warf einen Blick dahinter und stellte fest dass er dazu diente, einen stark ramponierten Teil des Saals vom Rest abzuteilen.
    Sie mussten sich beeilen; die Schritte kamen näher. Matt schob Riva vor sich her und nickte Gholan zu. Sekunden später waren sie hinter dem Teppich verschwunden und hielten den Atem an.
    ***
    Je näher Daman dem Blutsaal kam, desto mehr schwitzte er, denn er glaubte, Jacobo und die anderen mussten ihm seine Mordgedanken ansehen.
    Mit hämmernden Schläfen folgte er den anderen. Der Trupp ging mit festem Schritt in der Saal hinein und baute sich vor dem Altar auf. Nur ein kleiner Teil der Untertanen hatte sich hier versammelt, denn die meisten waren auf der Jagd, und ein anderer Teil bewachte die Festung. Die Anwesenden tuschelten, als sie Daman kommen sahen.
    Meine Tage sind gezählt.
    Außer ihm standen zehn Gestalten vor dem Marmoraltar. Überall brannten Fackeln, die den Saal mit geisterhaftem Licht erfüllten. Ein Trommler erzeugte einen dumpfen Wirbel. Eine schrille Flöte fiel ein.
    Damans Herz klopfte ihm bis zum Hals. Er verspürte fast panische Angst. War heute der Tag? Wenn Jacobo ihm die Gnade entzog, war sein Leben keinen Tropfen Blut mehr wert.
    Die Trommel dröhnte lauter. Die Pforte der Nebenkammer öffnete sich, und Jacobo erschien vor der Schar seiner Jünger. Er trug eine schwarze Kutte und hatte die Kapuze tief in die Stirn gezogen. Um seinen Bauch war eine Kordel gebunden, an der sein gefürchteter Blitz befestigt war.
    Die Nosfera neigten den Kopf. Anschwellender Singsang wurde laut. Um nicht entlarvt zu werden, tat Daman es den anderen gleich. Er neigte den Kopf und brabbelte betont inbrünstig die heiligen Formeln, die

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