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005 - Festung des Blutes

005 - Festung des Blutes

Titel: 005 - Festung des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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vom Gürtel und schwang es hoch, um Gholans Schädel zu spalten.
    Offenbar hatte er Matthew bis zu diesem Moment noch nicht bemerkt. Dafür sollte sein Anblick nun der letzte in seinem Leben werden.
    Matt sprang in sein Blickfeld, den Wurfarm mit dem Messer bereits erhoben. Der Kopf des Nosfera ruckte hoch. Erstaunen kerbte sich um seinen Mund. Diesen Ausdruck nahm er mit in den Tod, als Matthews Armymesser bis zum Heft in seine Stirn drang.
    Mit einem Röcheln sank Nummer 31 über Gholan zusammen und schlug zu Boden.
    Gholan stöhnte schmerzlich, als er dabei seinen Arm streifte.
    Mit einem Satz war Matt bei ihm. Er kniete sich neben seinen Kampfgefährten hin. »Was ist?«
    Gholan war totenbleich. »Er hat… mir… die Schulter… ausgerenkt …«
    Matt fluchte leise. Das hatte ihnen noch gefehlt. Er hatte keine blasse Ahnung, welchen Griff er anwenden musste, um die Schulter wieder einzurenken. In diesen Dingen war er hilflos wie ein Kind. Und für einen medizinischen Schnellkurs war es jetzt etwas zu spät; den letzten Termin dafür hatte er vor ein paar Jahrhunderten verpasst…
    Trotzdem versuchte er es und ließ es schnell wieder bleiben, als Gholan gequält aufschrie. Verfluchter Mist!
    »Hör zu, Gholan«, sagte Matt. »Ich kann nicht helfen. Und du kannst mit Verletzung nicht weiter gehen.« Er half ihm auf die Beine. »Geh ins Dorf. Jemand dort wird dir helfen können.«
    »Ich gehe nur ungern«, sagte Gholan mit blassem Teint. »Aber du hast Recht. So bin ich nur eine Belastung für dich.« Er schaute Matt an. »Aber ich komme zurück. Verlass dich auf mich.« Matt klopfte ihm auf die gesunde Schulter. »Ich weiß. Du bist mutiger Kerl.« Gholan nickte ihm noch einmal zu, dann trat er den Rückweg an. Als seine Schritte auf der Treppe nach oben verhallt waren, wandte Matt sich der toten Nummer
    31 zu. Er kniete sich neben die Gestalt hin, zog das Messer hervor, an dem kaum Blut zurück blieb, und löste die Ledermaske. Als er das wie halb verwest wirkende Gesicht des Blutsaugers erblickte, musste er an sich halten, um seine letzte Mahlzeit nicht auszuspucken.
    Er bemühte sich, nicht so genau hinzusehen, als er den Toten entkleidete.
    Der Brustpanzer bestand, wie er feststellte, aus AndronenChitin. Quasi eine primitive Schutzweste. Darum also waren die Bolzenpfeile nur zentimetertief eingedrungen.
    Matt schlüpfte aus seinen Kleidern, verstaute sie in einem kunst- stoffbeschichteten Wandschränkchen und zog sich die Sachen des Nosfera über.
    Als er die Kopfmaske anlegte, glaubte er im ersten Moment ersticken zu müssen, aber nach einer Weile gewöhnte er sich daran. Am meisten missfiel ihm, dass er seine Ausrüstung nirgendwo am Körper verstecken konnte die Kleidung war zu eng dafür. Er konnte nur darauf bauen, sie in dieser Tarnung ohnehin nicht zu brauchen. Also verstaute er Pistole, Feldstecher und Messer ebenfalls in dem Schränkchen, schnallte sich das Schwert des Toten um und machte sich auf den Weg.
    Er stieg eine Treppe hinauf, streifte problemlos durch die Festung und machte sich mit den Örtlichkeiten vertraut. Dabei war er bemüht, andere Nosfera möglichst zu umgehen.
    Irgendwann landete er in einem Raum, der von Eisenregalen und leicht angerosteten Werkzeugen beherrscht wurde. Die Wracks von vier Motorrädern standen aufgereiht an der Wand. Jedenfalls dachte Matt im ersten Moment, dass es sich um Schrott handelte.
    Dann jedoch erkannte er, dass die Maschinen lediglich unfertig waren. Jemand baute hier aus alten Teilen funktionstüchtige Motorräder zusammen!
    Derselbe, der schon den Generatorenraum instand gesetzt hatte?
    In den Regalen stapelten sich Benzinkanister aus Kunststoff, und daneben hingen hinter Glas die Blätter eines PirelliKalenders aus dem Jahr 2012: Fotos von langbeinigen Blondinen, auf die offenbar alle Motorrad und Autonarren der Welt standen. Gestanden hatten. Die Biker von heute standen wohl eher auf deren Halsschlagader…
    Wenigstens wusste Matthew jetzt, woher die Maschinen stammten, mit denen die Nosfera unterwegs waren.
    Als er an eine offene Fensterhöhle kam, warf Matt einen Blick in den Innenhof. Er wirkte noch immer so ausgestorben wie vorhin. Und auch auf den Gängen war Matt nur wenigen der Blutsaugern begegnet. Er fragte sich, ob die Festung nur von einer Notbesatzung gehalten wurde und das Gros der Blutsauger sich im Umland auf Raubzug befand. Sollte seine Vermutung stimmen, war die Lage günstig für ihn.
    Nachdem er mehrere kahle Räume durchquert

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