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005 - Festung des Blutes

005 - Festung des Blutes

Titel: 005 - Festung des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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eingelassen war. Es war mit einem Rost vergittert, der aber abnehmbar war. Die Nosfera lehnten seinen Stuhl an das Rohr und kippten ihn nach vorn, sodass er hineinschauen konnte.
    In Matt wallte Übelkeit empor, gepaart mit eisigem Schrecken.
    Unter ihm breitete sich ein Raum aus, in dem etwas schmatzte und quiekte. Eine riesige bleiche, stinkende Kreatur…
    Die Riesenschnecke!
    Oder wenigstens ein weiterer Vertreter dieser alptraumhaften Mischung aus Schnecke und Hai.
    Matt wurde hart zurückgerissen. Die Nosfera schleppten ihn mitsamt dem Stuhl vor den Ständer mit der Trockenhaube. Matts Blick fiel hinter Smythes Rücken auf einen riesigen Spiegel, der fast die ganze Wand einnahm und bis zum Boden reichte. Er war so groß wie ein Garagentor und an vielen verschiedenen Stellen gesprungen, »Und nun, Commander Drax«, sagte Smythe mit einem hämischen Kichern, während er sich so etwas wie einen aus Fellen gebastelten Hörschutz über den Kopf zog, »wollen wir doch mal sehen, ob wir nicht die Wahrheit aus Ihnen heraus bekommen, die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit, so wahr Ihnen Gott helfe…«
    Er trat an ein altertümliches Grammophon heran, drehte es auf und senkte die Nadel auf eine alte SchellackPlatte. Eine Sekunde später wand Matt sich in unkontrollierten Zuckungen.
    Das Grammophon spielte Mozarts Königin der Nacht. Und die Schallwellen schienen auf direktem Weg in sein Hirn einzudringen und jede einzelne Ganglie in Schwingungen zu versetzen.
    »Ein wundervolles Stück!«, schwärmte Smythe, obwohl Matthew Drax ihn längst nicht mehr hören konnte.
    »Und so überaus passend zur Situation, meinen Sie nicht auch…?«
    ***
    Die drei Männer näherten sich vorsichtig und lautlos der Festung, die sich finster und kalt in den Himmel reckte, trotzdem die Vormittagssonne immer wieder durch die aufbrechenden Regenwolken blinzelte und die Temperaturen in diesen Breiten jetzt im April angenehme Grade erreichten, Gosseyn musterte die hohen Mauern. Eine unbestimmte Drohung schien von ihnen auszugehen. Die Fenster darin erinnerten ihn an gierig klaffende Mäuler.
    Sie ließen das Tor links liegen und folgten dem.
    Weg zum Einstieg in die Unterwelt, den Riva ihnen beschrieben hatte. Sie wollten dem tapferen Fremdling zu Hilfe eilen: er, Almar und Toono, dessen Tochter Maddrax aus den Klauen der Blutsauger gerettet hatte. Und sie wollten natürlich die Dorfbewohner befreien.
    »O Wudan!«, flüsterte Toono, als sie das dornige Gebüsch zur Seite zogen und Almar als Erster die Eisenleiter hinunterstieg. Toono umklammerte seine Armbrust. Er hatte sichtlich Angst. Aber da ging es Gosseyn nicht anders. Er gab sich nur mehr Mühe, sie nicht zu zeigen.
    Er warf einen letzten Blick zurück. Auf dem Hügel waren keine Rauchsäulen mehr auszumachen. Riva und die anderen waren nach Süden aufgebrochen, zu einem Ort, an dem sie sich, wenn Wudan es wollte, bald wieder sehen würden.
    »Wo sind wir hier?«, flüsterte Toono entsetzt als Almar und Gosseyn ihre Fackeln entzündet hatten und den Schacht erleuchteten, der sich rechts und links von ihnen erstreckte.
    »Das ist die Unterwelt«, sagte Gosseyn schaudernd und mehr zu sich selbst. »Das Reich der finsteren Kreaturen.«
    Toono wich unwillkürlich einen Schritt zurück, und selbst Almar, in dem das Feuer der Jugend brannte, schüttelte sich.
    »Verdammt, Gosseyn«, rügte Toono. »Mit meinem Mut ist es ohnehin nicht zum Besten bestellt. Stell ihn nicht auch noch mit solchen Reden auf die Probe!«
    Almar presste die Armbrust fest an sich.
    »Vergesst nicht, was Maddrax über diese wie nannte er es? Snäkke gesagt hat! Haltet die Waffen immer bereit!«
    Gosseyn spürte, dass er die Gruppe weiter führen musste, bevor die Angst vollends nach ihnen griff und sie umkehren ließ. Er versuchte das Zittern seiner Stimme zu unterdrücken, was ihm aber nicht gänzlich gelang. »Kommt, lasst uns sehen, ob wir den Weg in die Festung finden.«
    Plötzlich spürte Gosseyn einen sanften Luftzug auf der Wange, dann vernahm er hinter sich ein leises schmatzendes Schleifen. Almar fuhr herum, die Armbrust im Anschlag.
    »Vater!«, rief er. »Schau!«
    Ein riesiger milchweißer Körper mit grauen Streifen bewegte sich kriechend auf sie zu. Toono würgte. Gosseyn sträubten sich die Haare. Er sah einen gigantischen unförmigen Kopf, auf dem vier armdicke Fühler zuckten.
    Almar feuerte einen Bolzenpfeil ab. Er jagte sirrend durch den Schacht und bohrte sich mit einem dumpfen Klatschen in

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