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005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Anbetracht des unbeirrten Tones, der in der täuschend fröhlich klingenden Stimme mitgeschwungen hatte, und in der Annahme, es sei unterdrückte Wut, die Brett in den grünen Augen sah, seufzte er und befand, daß er Miss O'Brien wohl nachgeben müsse. „Miss St. Clair würde in meinem Haushalt als eine Art Gastgeberin fungieren", begann er bedächtig. „Oder, wenn Sie so wollen, als assistierende Gastgeberin. Meine Großtante hat diese Funktion jahrelang ausgeübt, da mein Großvater Witwer war. Doch sie ist in die Jahre gekommen und würde, dessen bin ich sicher, Unterstützung zu schätzen wissen." Brett hielt einen Moment inne. Er hatte gelogen. Wenn es jemanden auf der Welt gab, der nicht mit solcher ungebetenen Hilfe einverstanden sein würde, dann war es Tante Margaret. Da dieser Umstand jedoch nicht in seine Pläne paßte, entschied er sich, ihn zu mißachten. Es war Zeit genug, sich später mit Tante Margaret auseinanderzusetzen.
    „Miss St. Clairs Pflichten wären einfach und festumrissen. Gelegentlich lade ich Freunde nach Kent und hier in London ein, und bei diesen Anlässen bedarf ich einer Gastgeberin. Durch das, was ich bei Ihnen, Miss St. Clair, gesehen und über Ihre Erziehung und Herkunft erfahren habe, bin ich überzeugt, daß Sie diese Pflichten auf bewundernswerte Weise erfüllen würden."
    Ashleigh drehte sich der Kopf nach diesem Angebot, da es sie vollkommen unvorbereitet getroffen hatte. Meinte der Herzog wirklich, was er ihr vorgeschlagen hatte? War er vertrauenswürdig? Schließlich hatte er sich, Herzog oder nicht, vorher nicht wie ein Gentleman benommen. Was sollte ihn davon abhalten, sie erneut zu malträtieren, sobald er sie wieder in seinen Klauen hatte? Der Verstand sträubte sich ihr bei den schrecklichen Aussichten, und sie spürte das Blut in die Wangen steigen. Natürlich würde sie dem Herzog diesmal nicht allein ausgeliefert sein. Megan, gesegnet sollte sie sein, würde bei ihr weilen. Und welche andere Wahl hatte sie überhaupt? Sollte sie hierbleiben und ein zu Madames Stall gehörendes gefallenes Mädchen werden? Oder auf die Straße gehen auf der Suche nach Gott weiß was? Sie warf dem Herzog, der geduldig auf ihre Antwort harrte, einen kurzen Seitenblick zu, doch seine Miene war verschlossen und ließ nicht erkennen, was er dachte. Schließlich schaute sie Megan an.
    „Nun, Ashleigh, was meinst du?"
    „Dieselbe Frage wollte ich soeben dir stellen, Megan."
    „Hm", äußerte die Freundin und ließ den Blick von Ashleigh zum Duke of Ravensford schweifen. „Und Sie hätten keinen Einwand, falls Ashleigh einige Freunde in den Handel einbringt, Euer Gnaden?"
    „Gleich einige Freunde?" wollte er wissen.
    „Ah, nun, ja", antwortete Megan und hatte plötzlich einen belustigten Ausdruck in den grünen Augen. „Erstens bin da ich, wie ich bereits deutlich gemacht habe, und dann ist da Finn ..."
    „Finn?" Argwöhnisch zog Brett die Brauen hoch.
    „Der stattliche irische Wolfshund, den Sie vor kurzem zu Gesicht bekommen haben.
    Sehen Sie, Euer Gnaden", fügte Megan mit einem Lächeln hinzu, das andeutete, daß sie sich jetzt köstlich amüsierte, „Finn ist das einzige männliche Wesen, dem Ashleigh neuerdings vertraut."
    Brett gab ein Geräusch von sich, das ein Mittelding zwischen einem verächtlichen Schnauben und unwirschem Protest war, blickte dann auf die kleine Porzellanuhr, die auf dem Kaminsims stand, und sagte angesichts der vorgerückten Stunde hastig:
    „Ja, ja, ich werde Platz für Sie alle finden." Die flüchtige Überlegung, wie Tante Margaret reagieren würde, sobald sie von der Herkunft der Rothaarigen erfuhr, ließ ihn indes innerlich erschauern. Er richtete die Augen auf Ashleigh. „Nun, Miss St. Clair?"
    Ihre Unentschlossenheit spiegelte sich in ihrem Blick. „Ich ... ich müßte irgendeine Art von ... Einkommen haben. Das heißt, ich meinte es ernst, als ich sagte, daß ich alles zurückzahlen will, was Sie ausgegeben haben, um ... mich zu haben. Ich sehe jedoch nicht, wie ich das bewerkstelligen soll, falls ich nicht ..."

    „Gleich morgen früh werde ich meinen Anwalt anweisen, in Ihrem Namen fünfhundert Pfund bei der Bank von England zu deponieren. Betrachten Sie diese Summe als Ihre jährliche Apanage. Außerdem ..."
    „Ah, ich denke, eintausend Pfund im Jahr wären angemessener, Euer Gnaden", unterbrach ihn eine Stimme von der Tür her.
    Er furchte unübersehbar ungehalten die Stirn. „Eintausend Pfund sind eine Menge Geld, Miss

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