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005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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brillanten Einsatzes dieser beiden sehr fähigen Assistenten nicht." Er blickte erst auf Finn hinunter, der schwanzwedelnd zu seinen Füßen saß, und dann zu dem neben dem Hund grunzenden rosa Schwein.
    Glücklich erwiderte Ashleigh das Lächeln des Herzogs. „Für Finn nehme ich das Lob in Anspruch, aber Lady Dimples hat aus eigenem Antrieb gehandelt."
    Brett hob eine Augenbraue. „Das habe ich gesehen. Wissen Sie, ich habe gehört, daß Schweine zu den klügsten Tieren zählen sollen. In Frankreich werden sie zum Aufspüren der Trüffeln eingesetzt." Er senkte den Blick und ließ ihn auf dem seltsamen Strick ruhen, den Miss St. Clair um das gelbe Tageskleid trug, das Megan und sie nach dem erniedrigenden Zwischenfall mit Lady Elizabeth und Lady Margaret geflickt hatten. „Was, in aller Welt, ist das?" wollte er wissen, und die Erheiterung in seinen blaugrünen Augen war unübersehbar.
    In der Annahme, er habe sich auf die Reparatur des teuren, von ihm erstandenen Kleides bezogen, versteifte sich Ashleigh. Sie hatte sich zwar entschieden, sich bei ihm nicht über den Zwischenfall zu beschweren (wenn schon nichts anderes, so hinderte sie doch ihr Stolz daran), aber sie wollte auch nicht, daß Seine Gnaden glaubte, sie sei mit etwas, das er für sie gekauft hatte, sorglos umgegangen. „Das ist durch einen Unfall passiert", sagte sie langsam.
    „Ein Unfall?" Brett wirkte verblüfft, während er nach den beiden mit einem Nagel durchbohrten Pastetenpfannen griff, die an einem Strick an ihrer Taille hingen. „Ein Unfall hat Sie veranlaßt, sich diese Utensilien umzubinden?"
    „Oh!" rief Ashleigh sichtlich erleichtert aus. „Oh, das meinen Sie!" Sie nahm ihm die Pfannen aus der Hand und schlug sie gegeneinander. „Das ist nur ein behelfsmäßiges Mittel, um eine nervöse Stute an unerwarteten Lärm zu gewöhnen."
    Als sei die Bemerkung ein Stichwort gewesen, tänzelte Benshee nervös von der Stelle fort, wo sie Sekunden vorher noch friedlich gegrast hatte.
    „Hm." Brett nickte. Er beäugte die junge Stute, die so weit, wie die Longe es ihr erlaubte, von ihm und Miss St. Clair fortgewichen war und sie beide aus großen, glänzenden braunen Augen mißtrauisch anschaute. „Ich glaube, es wird Zeit, daß wir den Unterricht wiederaufnehmen. Meinen Sie nicht auch?"

    Ashleigh grinste. „Ja, es wird höchste Zeit, Euer Gnaden."
    Brett bedachte sie mit einem übertriebenen Stirnrunzeln. „Miss St. Clair!" sagte er tadelnd.
    „Ich meinte, Brett."
    Die folgenden Stunden, in denen sie beide mit Benshee arbeiteten, vergingen für sie dann wie im Fluge.
    Schließlich äußerte er: „Durch das, was ich heute gesehen habe, bin ich zu der Erkenntnis gelangt, daß Sie mit Tieren eine zarte Hand haben. Ihr ganzes Tun und Handeln drückt großes Einfühlungsvermögen aus, ganz zu schweigen von Ihrer endlosen Geduld. Und der Beweis ist, wie die Tiere Ihnen gehorchen."
    Staunend hielt Ashleigh dem Blick des Herzogs stand. War dieser sanfte Mann derselbe, der sie vor nicht ganz zwei Monaten so rücksichtslos besessen und der Ehre beraubt hatte? Wo waren das spöttische Gelächter und der zynische Glanz in seinen Augen geblieben? An dem jetzt vor ihr stehenden Mann, der noch vor wenigen Augenblicken auf dieser Wiese mit ihr über die gemeinsam bei der jungen Stute erzielten Erfolge gelacht hatte, erinnerte nichts mehr an den Unhold, der, wie sie sich geschworen hatte, eines Tages für seine frühere Roheit büßen sollte.
    Benommen versuchte sie, die beiden Bilder dieses Mannes in Einklang zu bringen.
    Ihr schwirrte der Kopf von den Erinnerungen, wie er sie auf das Bett gezwungen oder wie er mit regloser Miene neben Madame gestanden hatte.
    Und nun das! Sie schloß die Augen, um die Verwirrung zu verdrängen, und sagte sich, daß jetzt nicht die Zeit sei, herauszufinden, was dies bewirkt hatte. Sie wußte nur, daß sie unendlich dankbar war für die offenkundige Veränderung, die mit dem Duke of Ravensford vorgegangen war, und beschloß, sich für den Augenblick darauf einzustellen. Sie schlug die Lider auf und schaute dem Herzog in die Augen, die immer noch auf ihr Gesicht gerichtet waren, ganz so, als versuche er, in ihrer Miene zu lesen. Langsam nickte sie dann und lächelte.
    Angesichts ihres Lächelns, das plötzlich so offen und voller Fröhlichkeit war, empfand Brett ein Gefühl, wie er es noch nie erlebt hatte. Jäh wurde er von dem Wunsch überkommen, Miss St. Clair in die Arme zu ziehen und nie mehr loszulassen, sie

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