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005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ravensford und Megan, die ihr von ihren Pferden aus zuwinkten. „Zügeln Sie Benshee jetzt, Ashleigh!" rief Brett. „Wir müssen zurück."
    Nickend verringerte sie den Schenkeldruck und verlagerte das Gewicht, um dem Tier einen Gangwechsel anzuzeigen. Einige Augenblicke später näherte sie sich in langsamem Trab den beiden Reitern.
    „Nun?" fragte Brett und lachte sie an. „Wie war Benshee?"
    „Oh, Brett! Haben Sie das nicht gesehen? Sie war wundervoll!" Ashleighs Freude floß in ihre Worte ein. „Ich habe nie einen so himmlischen Ausritt unternommen."
    Megans Lachen mischte sich in das des Herzogs. „Ah, ihr habt einen großartigen Anblick abgegeben! Ich meine dich und Seine Gnaden. Ihr seid wie der Wind über die Ebene gefegt, als würdet ihr zusammengehören."
    Ashleigh erwiderte fröhlich. „Weißt du, ihr beide habt euch aber auch nicht schlecht gehalten. Von dort, wo ich war, sah es wie ein totes Rennen aus. War es das?"
    Brett schmunzelte. „Nicht ganz. Ich schulde Miss Q'Brien zwei Guineen oder einen neuen Hut, ganz nach ihrer Wahl. Doch das war das letzte Mal, daß ich mich von ihr überreden ließ, ihr Arric für ein Rennen zu überlassen. Grau bringt Unglück!
    Wirklich!" fügte er hinzu und bedachte Miss O'Brien mit einem finsteren Blick.
    Sie grinste und zuckte mit den Schultern. Dann beugte sie sich über den schweißnassen Hals des Rappen und tätschelte ihn. „Kann ich etwas dafür, wenn ich abergläubisch bin, Euer Gnaden?"
    „Ich vermute, dieser Aberglaube wurde bequemerweise im Augenblick des Wettabschlusses wiederbelebt", erwiderte Brett.
    Die beiden sprachen über den Moment, als Megan, nachdem sie den Herzog zu einem kurzen Wettrennen herausgefordert hatte, plötzlich auf den von ihr gerittenen, hübschen Grauschimmel geschaut und ausgerufen hatte: „Oh, es tut mir leid, Euer Gnaden, aber ich befürchte, daß ich von der Wette Abstand nehmen muß.
    Ich vergaß, daß Gray Mist ein graues Pferd ist, und graue Pferde bringen meiner Familie Unglück, Aber wenn wir die Pferde tauschen könnten, nur für die Dauer dieses einen Rennens, nun, dann ..."

    Widerstrebend hatte Brett zugestimmt. Arric war zwar das rassigste Pferd in seinem Stall, doch Gray Mist ein sich prächtig entwickelndes, vielversprechendes Tier, und er hatte den Wunsch gehabt, die Fähigkeiten des Grauschimmels auf die Probe zu stellen. Nun jedoch mußte er feststellen, daß Gray Mists vielversprechende Anlagen nicht zum Sieg ausgereicht hatten. „Nun, die Sache ist nicht von großer Bedeutung", sagte er. „Der eigentliche Grund, warum wir Sie zum Halten aufgefordert haben, Ashleigh, ist, daß wir, als wir vor einigen Minuten den Hügel dort erreicht haben, auf der Poststraße Kutschen sahen. Ich hatte den Eindruck, es seien die Gäste, von deren Ankunft ich Ihnen berichtet habe. Sie haben doch meiner Großtante erzählt, daß wir Gäste erwarten?"
    Die Reiter hatten die Pferde in die Richtung nach Ravensford Hall gelenkt und ritten in gleichmäßigem Schritt dahin. In der Ferne konnte Ashleigh Rauch sehen, der, wie sie annahm, aus dem Küchenschornstein von Ravensford Hall stieg. „Lady Margaret hatte sich bereits zurückgezogen, als ich gestern abend zu ihr ging, Brett. Aber Lady Elizabeth hat gehört, wie ich mit der Zofe Ihrer Großtante sprach, und mir gesagt, sie würde dafür sorgen, daß Lady Margaret die Nachricht erhält." Verärgert furchte Ashleigh bei der Erinnerung die Stirn, als sie an die boshafte Antwort dachte, die Lady Elizabeth ihr auf die Frage, ob Lady Margaret gestört werden könne, gegeben hatte.
    „Von jemandem wie Sie, Sie billiges kleines Flittchen, darf sie in keinem Fall gestört werden!" hatte Lady Elizabeth gesagt. „Ich werde dafür sorgen, daß sie morgen die Nachricht Seiner Gnaden erhält."
    Selbst jetzt noch verdunkelte sich Ashleighs Blick vor Zorn ob dieser Erniedrigung.
    Brett sah ihre finstere Miene und konnte sich den Grund denken. Tags zuvor, als Miss St. Clair und er nach dem nachmittäglichen Pferdetraining ins Haus zurückgekehrt waren, hatten die Großtante und Lady Elizabeth sie am Portal empfangen. Er war erstaunt gewesen, daß seine Verlobte, die er in schlechter Erinnerung hatte, nicht nur auf ihn wartete, sondern sich sogar mehr oder weniger in seinem Heim als Dauergast eingenistet hatte. Schwach hatte er sich eines in London erhaltenen Briefes seiner Tante entsonnen, in dem sie ihm mitgeteilt hatte, sie habe die Vorbereitungen für seine Hochzeit vorangetrieben.

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