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005 - Im Reich des Todes

005 - Im Reich des Todes

Titel: 005 - Im Reich des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nur, ihr Helden! Kommt ruhig näher! Ich mache euch fertig. Euch alle!« Ein seltsames Flackern lag in seinen dunklen Augen.
    Clark ließ die Zungenspitze über seine Lippen huschen. Zwei weitere Schritte brachten ihn an den Revolver heran. Ohne den Blick von Carmichael zu nehmen, ging er langsam in die Hocke.
    Seine Hand tastete nach der Waffe. Die Finger spürten den Kolben, schlossen sich um ihn.
    Nun konnte nichts mehr passieren.
    Sollte Bill Schwierigkeiten machen, würde der Regisseur den Revolver gegen ihn einsetzen. Clark war davon überzeugt, daß eine kleine Verletzung reichen würde, um Carmichael zur Räson zu bringen.
    Christopher Clark richtete die Waffe auf den Schauspieler. »Ich hoffe, du zwingst mich nicht, auf dich zu schießen, Bill. Wir sind Freunde. Es täte mir furchtbar leid, wenn ich abdrücken müßte, aber ich würde es tun, in unser aller Interesse.«
    Carmichael bleckte die Zähne. Er zeigte keine Furcht. »Du kommst dir jetzt wohl sehr stark vor, was?«
    »Du redest wie ein Feind, Bill!«
    »Verdammt, ich bin euer Feind! Ich gehöre nicht mehr zu euch! Er hat mich auf seine Seite geholt.«
    »Der Namenlose?«
    »Genau. Ich erhalte Befehle von IHM, und ich führe sie aus! Niemand kann mich davon abhalten!«
    »Wo ist ER?«
    »In mir.« Bill Carmichael lachte schnarrend. »Wer weiß, vielleicht kriegt ihr IHN eines Tages alle zu sehen!«
    Für Christopher Clark stand fest, daß der Schauspieler verrückt war. Er bedauerte das aus menschlichen und beruflichen Gründen.
    Bill mußte in ein Sanatorium. An eine Fortsetzung der Dreharbeiten mit ihm war nicht zu denken. Es fehlten aber noch einige Szenen, und Clark wußte im Moment nicht, wie er sie ohne Carmichael in den Kasten bringen sollte. Man würde das Drehbuch umschreiben und ein paar Sequenzen mit einem Double drehen müssen.
    Aber das war im Augenblick Nebensache.
    Erst mußten sie dieses Wahnsinnigen habhaft werden, der auf innere Befehle hörte und in seinem Irrsinn bereits einen Mord verübt hatte.
    Mit auf Bill Carmichael gerichtetem Revolver machte der Regisseur die nächsten beiden Schritte. Die Spannung verdichtete sich.
    Der Schauspieler zeigte nach wie vor keine Furcht. Er schien sich allen überlegen zu fühlen. Nicht einmal vor dem Revolver hatte er Angst, das bewies er in dieser Sekunde.
    Ohne auf die Waffe zu beachten, stürzte er sich auf Christopher Clark.
    Der Regisseur war so perplex, daß er vergaß, den Stecher durchzuziehen.
    Eiskalte Hände legten sich um Clarks Hals.
    Sie drückten brutal zu. Clark quollen die Augen vor Entsetzen und Schmerz aus den Höhlen. Die Luft wurde ihm knapp, die akute Sauerstoffnot versetzte ihn in helle Panik. Sein Mund öffnete sich zu einem stummen Schrei.
    Ronald Gwillim und die anderen sprangen hinzu, um den Regisseur aus dem brutalen Würgegriff zu befreien. Sie packten Carmichael und stellten verdattert fest, das sein Körper eisenhart war.
    Als wäre der Wahnsinnige kein menschliches Wesen!
    Einer eisernen Marionette glich er, die mit einer dünnen Menschenhaut überzogen war. Sie hieben auf ihn ein, doch er spürte ihre Schläge nicht. Sein mörderischer Würgegriff zwang Christopher Clark auf die Knie.
    Vor den Augen des Regisseurs tanzten schwarze Flocken. Die Ohnmacht kündigte sich an.
    Gwillim und die anderen beherzten Männer setzten ihre ganze Kraft ein, um Carmichael und Clark zu trennen.
    »Schieß doch!« brüllte Gwillim. »So schieß doch endlich, Christopher!«
    Das brachte den Regisseur einen kurzen Moment zu Besinnung.
    Er drückte ab und wußte, daß die Kugel den Wahnsinnigen getroffen hatte. Das Geschoß stieß Bill Carmichael zurück. Es war ihm jedoch nicht in den Leib gedrungen, sondern hatte sich daran plattgedrückt.
    Unglaublich.
    Aber wahr!
    Es war keine Zeit, sich darüber zu wundern. Sobald die würgenden Hände den Regisseur losgelassen hatten, griffen die Männer nach ihm, rissen ihn auf die Beine und mit sich zurück, während Bill Carmichael auf dem Klippenrand stand und schallend lachte.
    »Das war erst mal eine Kostprobe, Freunde!« rief er mit dröhnender Stimme. »Wir sehen uns wieder! Sehr bald schon! Dann geht das Morden weiter!« Abermals lachte er schaurig. Dann drehte er sich um und stieß sich vom Felsen ab. In weitem Bogen sprang er ins Meer. Die tiefblauen Fluten nahmen ihn auf und verschlangen ihn.
    Er kam nicht mehr an die Oberfläche.
    Als wäre er ertrunken.
    Aber niemand glaubte daran, daß Bill Carmichael wirklich tot

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