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005 - Im Reich des Todes

005 - Im Reich des Todes

Titel: 005 - Im Reich des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ich.
    »Hervorragend«, antwortete die Schriftstellerin. »Ich scheine den Druck vom Verleger zu brauchen. Dieses Buch wird das beste, was ich je geschrieben habe.«
    Sie stand finanziell auf gesunden, eigenen Beinen. Ihre Werke wurden in acht Sprachen übersetzt. Der erste Hollywood-Film, zu dem sie das Drehbuch geschrieben hatte, war ein Kassenschlager geworden. Die Vorbereitungen für den zweiten Streifen gingen dem Ende entgegen. Man rechnete jetzt schon damit, daß er die Einspielergebnisse des ersten noch übertreffen würde. Und Vicky Bonney war daran prozentuell beteiligt.
    »Wer ist am Apparat?« fragte sie.
    »Vermutlich ein Fan von dir«, antwortete ich lächelnd und murmelte den Namen so, wie ich ihn verstanden hatte. Vicky schüttelte ihre blonde Mähne.
    »Kenne ich nicht«, sagte sie und begab sich ans Telefon.
    Das Gespräch dauerte zehn Minuten, und die Bruchstücke, die wir zu hören kriegten, ließen uns alle die Ohren spitzen. Das Backgammon-Spiel geriet für Roxane und Mr. Silver in Vergessenheit.
    Nachdem Vicky Bonney aufgelegt hatte, schaute sie uns an, und wir richteten unsere Blicke fragend auf sie. Da wir nur einen Teil des Telefonats mitgekriegt hatten, füllte Vicky die Lücken nun auf, und so erfuhren wir von den mysteriösen Ereignissen in Kapstadt.
    Vicky Bonney war in der Filmbranche keine Unbekannte mehr.
    Und es war bekannt, daß ihre Bücher Tatsachenberichte waren, denn sie schrieb das nieder, was ich erlebte.
    Folglich war auch bekannt, daß sie mit mir befreundet war und daß man mich jederzeit um Hilfe bitten konnte, wenn man sich von Geistern oder Dämonen bedroht fühlte.
    Über etliche Stationen hatte dieser Hilferuf London und schließlich mich erreicht.
    Ein britisches Filmteam drehte in Südafrika, und finstere Mächte bedrohten diese Leute. Das hieß für mich, daß ich mich ihrer unverzüglich annehmen mußte. Einen Toten hatte es schon gegeben, und der Mörder schien sich einen eisernen Körper zugelegt zu haben, den man mit gewöhnlichen Kugeln nicht verletzen konnte.
    Ich richtete meinen Blick auf Mr. Silver. »Was meinst du dazu?«
    Der Ex-Dämon grinste. »Ich denke, die Backgammon-Partie mit Roxane muß ins Wasser fallen.«
    »Das ist dir nicht einmal so unangenehm, wie?« stichelte ich.
    Mr. Silver erhob sich. »Winter ade. In Südafrika haben sie jetzt Sommer. Ich pack’ nur schnell meine Badehose ein, dann kann’s schon losgehen.«
    »Kommst du mit, Roxane?« fragte ich.
    Die Hexe aus dem Jenseits schüttelte den Kopf. »Ich bleibe hier und passe ein bißchen auf Vicky auf.«
    »Okay.«
    Da Kapstadt nicht direkt mit einer Linienmaschine zu erreichen war – wir hätten zuerst nach Johannesburg fliegen und dort umsteigen müssen – rief ich meinen Partner, den Industriellen Tucker Peckinpah, an. Er war einer der reichsten Männer Englands und verfügte selbstverständlich über einen eigenen Jet.
    »Darf ich Sie um einen Gefallen bitten?«
    »Um jeden, das wissen Sie, Tony«, sagte Peckinpah.
    »Soeben erreichte uns ein Hilferuf aus Kapstadt.« Ich berichtete meinem Partner im Telegrammstil. Als ich ihn auf seinen Jet ansprach, fragte er sofort:
    »Wann soll die Maschine startklar sein, Tony?«
    »In einer Stunde.«
    »Ist gut, ich werde sofort die nötigen Anweisungen geben.«
    Ich grinste. »Es ist ein Vergnügen, Sie zum Partner zu haben.«
    »Hoffentlich bleibt diese Partnerschaft noch lange bestehen.«
    »Klar. Schließlich heißt es: ›Never change a winning team.‹«
    Ich legte auf und ging packen. Dann: Abschied von Roxane und Vicky. Umarmen. Küssen. Die Mädchen baten uns, vorsichtig zu sein, nicht zuviel zu riskieren. Wir versprachen, auf uns aufzupassen. Ich ließ meinen weißen Peugeot 504 TI in der Garage stehen. Ein Taxi brachte uns zum Airport, und eine Stunde nachdem ich mit Tucker Peckinpah telefoniert hatte, bohrte sich der Jet steil in den Himmel.
    Wir flogen einer Ungewissen Zukunft entgegen.
    Aber daran gewöhnt man sich mit der Zeit.
    So war es schließlich immer.
    ***
    Die Bucht des Unheils!
    Idyllisch lag sie vor uns, umklammert von schroffen Klippen, mit hitzeflirrender Luft über dem goldenen Sandstrand. Der Traum jedes Urlaubers, so schien es. Aber der faszinierende Eindruck täuschte.
    Diese Bucht war ein Alptraum!
    Ich stieg aus dem Geländewagen, den wir auf dem D.-F.-Malan-Flughafen von Kapstadt gemietet hatten. Mr. Silver verließ das Fahrzeug ebenfalls. Er rümpfte die Nase und sog die Luft ein, als würde er Witterung

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