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005 - Im Reich des Todes

005 - Im Reich des Todes

Titel: 005 - Im Reich des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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London.
    Wir verbrachten den Großteil des Tages zu Hause, und ich versuchte mich von den Strapazen der jüngsten Vergangenheit zu erholen.
    Genaugenommen bestand mein Leben aus einem permanenten Kampf gegen die schwarze Macht, der nur hin und wieder von einer kurzen Verschnaufpause unterbrochen wurde.
    Es lag noch nicht lange zurück, da hatte ich mich mit einer Reihe von gefährlichen Zombies herumgeschlagen.
    Kaum war dieses Abenteuer überstanden gewesen, tauchte in London eine mordende Mumie auf.
    Und anschließend hatten Mr. Silver und ich auf Sumatra gegen schwarzmagische Kannibalen gekämpft, die ein mächtiger Hexer geschaffen hatte.
    Damit rissen die Strapazen jedoch nicht ab. Nach unserer Rückkehr läutete in meinem Haus das Telefon, und Gevatter Tod war am anderen Ende der Leitung, um mir mitzuteilen, daß er mich holen kommen würde, weil meine Uhr abgelaufen sei.
    So ging es Schlag auf Schlag, doch ich ließ mich nicht unterkriegen. Je härter mich die schwarze Macht zu treffen versuchte, desto härter schlug ich zurück. Ich blieb den Mächten der Finsternis nichts schuldig, und das machte mich, Tony Ballard, den Dämonenhasser, zum Höllenfeind Nr. 1.
    Für mich war das eine Auszeichnung. Ich nahm diese Position gern ein, obgleich es eine enorme Gefahr in sich barg, auf der Abschußliste sämtlicher Geister und Dämonen zu stehen.
    Irgendwann einmal konnten sie Gluck haben.
    Bislang war ihnen der Erfolg jedoch versagt geblieben, und darüber freute ich mich.
    Ich saß Mr. Silver im bequemen Sessel gegenüber. Wir spielten Backgammon, und der Ex-Dämon mogelte – wie üblich. Er beeinflußte das Spiel mit seinen übernatürlichen Fähigkeiten, so daß ich keine Chance hatte, die Partie zu gewinnen.
    Vicky Bonney, meine Freundin, hämmerte in ihrem Arbeitszimmer auf der elektrischen Schreibmaschine herum. Sie schrieb an einem neuen Buch. Der Verleger bekniete sie fast täglich, und sobald sie ein Kapitel fertig hatte, ließ er es abholen und in die Druckerei bringen.
    Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, ein überaus attraktives Mädchen mit jettschwarzem Haar und meergrünen Augen, saß bei uns und beobachtete das Spiel. Als ich geschlagen war, erhob ich mich seufzend und holte mir einen Pernod.
    Der Ex-Dämon rieb sich die großen Pranken und grinste. »Ich hab’ mal wieder ein Lehrspiel geliefert.«
    »Gratuliere«, sagte ich bissig. »Du wirst im Schummeln immer besser.«
    Mr. Silver blies seinen mächtigen Brustkorb auf und wollte protestieren.
    Doch Roxane winkte ihm ab. »Ich habe gesehen, wie unfair du warst!«
    Der Hüne mit den Silberhaaren lächelte verschmitzt. »Ich bin einfach ein Könner, und das nimmt man mir übel. Das Wort unfair geht mir gegen den Strich.«
    »Ich bleibe dabei: Du hast unfair gespielt, denn du hast Magie eingesetzt!« sagte Roxane. »Wenn du so spielst, muß jeder Mensch ja gegen dich verlieren. Nennst du das etwa fair?«
    »Laß ihn, Roxane«, warf ich ein. »Sein kindliches Gemüt verträgt es nicht, zu verlieren.«
    »Er würde bestimmt nicht so gut aussehen, wenn er gegen mich spielen müßte«, sagte die Hexe. »Deshalb spielt er stets lieber mit dir.«
    Der Ex-Dämon zog die Silberbrauen zusammen. »Soll das eine Herausforderung sein?«
    »Ganz recht, so war’s gemeint«, erwiderte die Hexe aus dem Jenseits kampflustig. »Backgammon. Und deine Magie gegen meine. Bist du damit einverstanden?«
    »Aber ja. Jederzeit.«
    »Du wirst ganz schön ins Schwimmen kommen.«
    Mr. Silver warf mir einen belustigten Blick zu. »Man muß auch mal verlieren können.«
    »Okay«, sagte Roxane tatendurstig. »Dann mal los.« Sie nahm meinen Platz ein. Das Telefon läutete, doch davon ließen sich die beiden nicht stören. Sie brachten ihre Steine in die Ausgangsposition. Ich begab mich zum Apparat und meldete mich. Ein Mann, dessen Name ich nicht kannte, fragte, ob er mit Vicky Bonney reden könne.
    Ich sagte: »Einen Augenblick«, legte den Hörer auf den Tisch und begab mich zu Vickys Arbeitszimmer. Die elektrische Schreibmaschine ratterte unermüdlich. Ich klopfte. Vicky hörte es nicht sofort.
    Ich klopfte lauter.
    »Ja!« rief Vicky.
    »Telefon für dich!«
    »Ich komme!«
    Die Tür öffnete sich, und Vicky Bonney erschien. Eine Augenweide. Blond und blauäugig, bekleidet mit hautengen Stretch-Jeans und einem knappen Pulli. Sie wippte auf die Zehenspitzen und hauchte mir einen Kuß auf den Mund. Ihre Lippen waren weich und warm.
    »Wie läuft die Arbeit?« fragte

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