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005 - Nachts wenn die Toten kommen

005 - Nachts wenn die Toten kommen

Titel: 005 - Nachts wenn die Toten kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Abhörgerät in das Telefon installiert worden war.
    Fernandez Cruzco war gewarnt, und er verhielt sich so, als ob er nicht das
Geringste bemerkt hätte. Irgendjemand hatte ein besonderes Interesse an ihm,
und er wollte diesen nicht enttäuschen. Im Gegenteil, er sollte die
Informationen erhalten, die ihm zu denken geben würden.
    Fernandez Cruzco wählte eine Nummer. Eine Frauenstimme meldete sich.
    »Bitte verbinden Sie mich mit Mister Jonathan«, sagte der Südamerikaner,
nachdem er seinen Namen genannt hatte. »Mister Jonathan erwartet meinen Anruf.«
    »Ich verbinde.«
    Fernandez Cruzco versuchte sich aufgrund der Stimme die dazu passende Dame
vorzustellen und kam zu einem recht vielversprechenden Ergebnis. Er nahm sich
vor, bei der erstbesten Gelegenheit Mister Jonathan einen persönlichen Besuch
in seinem Büro abzustatten.
    »Jonathan.« Der Gewünschte war schon an der Strippe. »Was haben Sie in
Jackson ausgerichtet, Mister Cruzco?«
    Der Südamerikaner grinste. »Ich kann dort ein Grundstück bekommen. Es sieht
recht ordentlich aus. Es würde sich gut eignen, um einen Selbstbedienungsladen
darauf zu errichten. Aber genau das will ich nicht. Ich suche einen unberührten
Fleck Erde, auf dem man allein sein kann. Ich will hier in Pickens ein
Ferienhaus errichten, das von Bäumen und Büschen umstellt ist, so dass man sich
auf diesem Anwesen verirren kann, verstehen Sie, Mister Jonathan?«
    Der lachte, was zu seiner Statur passte. »Am besten ist es, Sie kaufen den
ganzen Flusslauf, Mister Cruzco! Was Sie wollen, das gibt es nicht. Die meisten
verkaufen dort nicht. Einige unzusammenhängende Grundstücke gehören Mrs.
Boddingham. Wenn es Ihnen gelänge, da etwas abzuzweigen, wären wir schon einen
großen Schritt weiter. Aber – und das ist das große Hindernis: Mrs. Boddingham
verkauft nicht. Das heißt: vielleicht jetzt, jetzt, wo das mit ihrem Sohn
passiert ist.«
    In Fernandez Cruzcos Augen leuchtete es auf, ein seltsames Flackern, das
sofort wieder erlosch. »Ich habe davon gehört, heute Morgen, als ich von
Jackson wegfuhr. Ein scheußlicher Unfall. Er soll ein Mädchen bei sich gehabt
haben, nicht wahr?«
    »Ja, die Tochter des Bankdirektors. Beide sind lebensgefährlich verletzt.
Ob sie durchkommen, ist eine andere Frage, und wenn sie durchkommen, dann wird sich ihr Leben von Grund auf
ändern. Er wahrscheinlich blind und schwachsinnig, sie im Rollstuhl – da ist es
wirklich schon besser, wenn ...«
    Fernandez Cruzco unterbrach den Redeschwall seines Gesprächpartners. »Sie
sind ein guter Makler, hat man mir gesagt. Haken Sie ein, wo es eine
Möglichkeit gibt! Geld spielt keine Rolle, Mister Jonathan!«
    Der räusperte sich. »Wie viele Makler haben Sie schon aufgesucht, und mit
wie vielen stehen Sie noch in Verbindung, Mister Cruzco?«
    »Mit mehr als Sie denken. Was ich haben will, das bekomme ich!« Die Stimme
von Fernandez Cruzco war klar und eiskalt. Sein Gesicht schien während der
letzten Minuten härter geworden zu sein. Dieser Mann war ein nüchterner
Rechner, wenn er einen Vorteil erkannte. »Und denken Sie daran, ich bin
speziell an der Größe interessiert, Mister Jonathan! Je größer, desto besser.«
    »Viele kleine ergibt auch ein großes, vorausgesetzt, dass sie nebeneinander
liegen. Das Beste wäre natürlich das Anwesen von Jameson, das Grundstück mit
der Ruine.«
    »Kaufen«, sagte Fernandez Cruzco knapp.
    »Wenn das so einfach wäre«, klang es vom anderen Ende der Strippe her, und
Mister Cruzco ließ sich erklären, wieso es nicht so einfach war, während er
immer daran denken musste, dass ein geheimnisvoller Jemand jetzt genau seine
Gesichtszüge studieren und dieses Gespräch abhören konnte. »Jameson hat sich
verspekuliert, das ist allgemein bekannt. Aber bis zum heutigen Tag hat Jameson
sein Anwesen mit der Ruine nirgends zum Verkauf angeboten. Manche behaupten,
Jameson sei längst tot, und das Grundstück verwildere immer mehr. Das letztere
stimmt mit Gewissheit. Ich verfüge über recht gute Verbindungen, aber hier kann
ich sicher auch nichts ausrichten. Vielleicht müssen Sie sich auch direkt
wieder an Mrs. Boddingham wenden. Man munkelt da so einiges.«
    Fernandez Cruzco nickte unwillkürlich. »Es heißt, dass sich ein
spiritistischer Zirkel regelmäßig auf diesem Grundstück trifft, nicht wahr?«
    Mr. Jonathan pfiff durch die Zähne. »Sie sind erstaunlich gut unterrichtet,
Mister Cruzco.«
    »Man tut, was man kann«, kam es trocken über die Lippen des

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