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005 - Nachts wenn die Toten kommen

005 - Nachts wenn die Toten kommen

Titel: 005 - Nachts wenn die Toten kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Donald Ritchner das Cabriolet
auf der Straße, die zum Fluss hinabführte.
    Ein breiter Seitenweg zweigte ab. Er benutzte diesen Weg. Hinter den Bäumen
und flachen Erdhügeln musste das Grundstück des spleenigen Millionärs Jameson
liegen, auf dem sich die Ruine befand.
    Das Cabriolet leuchtete hell zwischen den grünen Erdhügeln und kahlen
schwarzen Stämmen der dichtstehenden Bäume. Zu seiner Linken rauschte der
braune Fluss.
    Dann war der Pfad plötzlich zu Ende. Ein schmaler holpriger Wegfolgte nach,
auf dem Äste lagen und morsche Baumstämme, die der letzte Sturm aus dem Boden
gerissen hatte.
    Donald Ritchner fuhr das Auto an die Seite unter eine Weide und stieg aus.
Zu Fuß ging er den schwierigen Weg weiter. Er musste Erdlöcher und große
schlammige Pfützen umgehen, stieg über Baumstämme und Äste und drang tief in
das Gewirr von Büschen und Sträuchern. Zwischen den dunklen Stämmen, in denen
noch der Nebel nistete, erkannte er in der Ferne die wuchtigen, schwarzen
Umrisse einer Ruine. Das Grundstück des geheimnisvollen Mr. Jameson, von dem
kein Mensch wusste, was aus ihm geworden war. Das Anwesen war von einem
einfachen alten Maschendrahtzaun umgeben, der an vielen Stellen mannsgroße
Löcher aufwies.
    Donald Ritchner bewegte sich durch den Nebel auf die Ruine zu. Er erkannte
die breiten, rauen Mauern und den hohen, halb zerfallenen Turm.
    Dort hatte sich seine Frau zu mitternächtlicher Stunde aufgehalten? Diesen
Weg war sie gegangen?
    Er konnte sich das kaum vorstellen. Gab es vielleicht noch einen anderen,
günstigeren Weg, einen, den er nicht kannte?
    Donald machte sich darüber keine weiteren Gedanken. Seine Sinne waren auf
die Ruine ausgerichtet, die vor ihm emporwuchs, die sich wie ein stummes
Ungeheuer aus grauer Vorzeit aus dem wabernden Nebel herausschälte.
    Es war ihm nicht bewusst geworden, dass er schon lange durch eines der
zahlreichen Löcher in dem mit Moos überwachsenen Drahtzaun geschlüpft war.
Schon eine geraume Zeit befand er sich auf dem Grundstück des Mr. Jameson.
    Donald Ritchner sah, dass er sich getäuscht hatte, als er glaubte, die
Ruine befände sich unmittelbar vor ihm. Der Nebel hatte ihn irritiert. Der Weg
führte jetzt aufwärts, die Ruine stand auf einer kleinen Anhöhe, wie eine
mittelalterliche Burg.
    Die Zeit schien hier stehengeblieben zu sein. Es gab weit und breit kein
Anzeichen einer entwickelten Kultur, keine Menschenseele, kein Geräusch. Donald
Ritchner hatte das Gefühl, das einzige Lebewesen auf der Erde zu sein.
    Wie ein schmaler Strich wirkten seine Lippen in seinem harten Gesicht.
    Die Lage der Ruine war einmalig. Es war ein idealer Ort zu geheimen
Zusammenkünften, weit abgelegen von der nächsten menschlichen Behausung.
    Barg dieser stille Ort ein Geheimnis?
    Er war entschlossen, es zu lüften, wenn es ein solches gab, ahnte jedoch
nicht, dass es dazu nicht mehr kommen würde. Das Schicksal hatte die Falle
bereits gestellt und Donald Ritchner lief genau hinein!
     
    ●
     
    Gleich nach dem Mittagessen versuchte Larry Brent, Donald Ritchner
telefonisch zu erreichen. Es meldete sich niemand.
    Larry hatte die Adresse und die Telefonnummer auf einem Notizbogen George
Hunters gefunden.
    Eine weitere Adresse war mit einem Rotstift unterstrichen. Es war die
Anschrift von Mrs. Boddingham.
    Durch die Aufzeichnungen, die leider unvollständig waren, hatte er
herausbekommen, dass Mrs. Boddinghams Sohn Frankie dem Detektiv Hunter den
Auftrag gegeben hatte, seine Mutter ein wenig unter die Lupe zu nehmen. Frankie
musste gespürt haben, dass irgendetwas in der Luft lag. Aus den Fragmenten der
Aufzeichnungen war zumindest so viel klar geworden, dass Frankie Boddingham um
seinen Erbschaftsanteil fürchtete. Mrs. Boddingham, eine Anhängerin des
Spiritismus, schien aus dem Totenreich eine Nachricht empfangen zu haben, die
sie in einer bestimmten Richtung beeinflusst hatte.
    Überhaupt war Larry Brent aufgefallen, dass zwischen dem spiritistischen
Zirkel und dem großen Geld in dieser Stadt ein Zusammenhang bestand, den die
Computer im Hauptquartier der PSA bereits aufgezeigt hatten. Larry musste auf
der Spur bleiben. Die Fragen waren seit dem vorherigen Abend eher größer als
kleiner geworden. Mit George Hunters Tod waren auch die Schwierigkeiten größer
geworden. Larry hatte einen genauen Bericht nach Washington gefunkt, doch bis
zur Stunde war kein Mittelsmann an ihn herangetreten, der ihm neue Instruktionen
erteilt hätte.
    Es hieß also weitermachen wie

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