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005 - Nachts wenn die Toten kommen

005 - Nachts wenn die Toten kommen

Titel: 005 - Nachts wenn die Toten kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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bisher.
    Larry Brent rief im Hause Boddingham an.
    Mrs. Boddingham war anwesend. Der PSA-Agent wusste, dass er von diesem
Moment an ein gefährliches Spiel spielte. Doch er musste alles wagen, um die
rätselhaften Gegner, die George Hunter getötet hatten, aus ihren Rattenlöchern
zu locken. Und er war überzeugt davon, dass der geheimnisvolle Feind auch etwas
mit dem Unfall zu tun hatte, der Frankie Boddingham zugestoßen war. Larry hatte
darüber in den Morgenzeitungen gelesen.
    Das Millionärssterben hielt an, es setzte sich fort. Vielleicht war der
nächste jemand aus dem Hause Ritchner oder vielleicht gar Mrs. Boddingham.
    Es gab ein System.
    Eine Notiz, auf die er zufällig gestoßen war, gab ihm zu denken. Im Polizeibericht
der Morgenzeitung hatte gestanden, dass Sheriff Starton in der Nacht angerufen
worden sei, ins Haus Ritchner zu kommen. Mr. Ritchner vermisse seine Gattin.
Offenbar könne er sich jedoch nicht mehr daran erinnern, wohin sie gegangen
sei. Mr. Ritchner leide an einer krankhaften Gedächtnisschwäche.
    Larry hätte gern gewusst, was es mit dieser Notiz wirklich auf sich hatte.
Er hätte jetzt an drei, vier Orten gleichzeitig sein müssen. Doch das war nicht
möglich. Planvoll musste er vorgehen und durch sein Verhalten auf sich
aufmerksam machen. Dass er sich für Mrs. Boddingham zu interessieren begann,
sollte ruhig bekanntwerden, dafür würde er schon sorgen. Er musste die Rolle
des rächenden Freundes übernehmen, und George Hunter war sein Freund gewesen.
    Damit lenkte er das Interesse auf sich, brachte sich damit aber auch
gleichzeitig in tödliche Gefahr. Doch Larry Brent wusste um diese Gefahr.
    Er sagte zu Mrs. Boddingham: »Mister Hunter war ein Bekannter Ihres Sohnes.
Von ihm wurde mir noch vor seinem Tod eine Nachricht überbracht, die Ihren Sohn
Frankie betrifft. Ich glaube, dass Sie der Inhalt dieser Botschaft
interessieren wird, Mrs. Boddingham! Ich möchte nicht hier am Telefon darüber
sprechen, Sie verstehen.«
    »Ich erwarte Sie in meinem Haus, Mister Brent.« Sie hatte eine ruhige,
feste Stimme. Larry hatte mit dieser Reaktion gerechnet. Er hatte sie neugierig
gemacht und sich als Privatdetektiv vorgestellt.
    »Ich bin spätestens in einer halben Stunde bei Ihnen, Mrs. Boddingham.«
     
    ●
     
    Er hielt sein Versprechen. Genau zwanzig Minuten später stand er vor Mrs.
Boddinghams Haus. Das Grundstück war durch einen schmiedeeisernen Zaun
abgegrenzt. Mr. Boddingham hatte zu seinen Lebzeiten extra einen Kunstschmied
aus Deutschland kommen lassen, der nach eigenen Entwürfen den Zaun herstellte.
Ein Meisterwerk war ein hohes Gittertor, das die große Terrasse von dem
geräumigen Wohnzimmer trennte.
    Mrs. Boddingham bat ihren Gast in das Empfangszimmer. Im Haus roch es nach
Braten, und in dem oberen Stockwerk waren Geräusche zu hören. Oben
wirtschafteten die Köchin und das Dienstmädchen.
    Mrs. Boddingham war Anfang der Fünfzig, sah aber etwas jünger aus. Ihr
Make-up war für Larrys Geschmack etwas zu dick. Sie trug einen dunkelvioletten
Morgenmantel und auf dem Kopf Lockenwickler, was sie nicht sonderlich störte.
Ihr Geld gab ihr Sicherheit und Selbstbewusstsein, und Larry war überzeugt
davon, dass sie in diesem Aufzug in den Laden an der nächsten Straßenecke
gegangen wäre, um etwas einzuholen.
    Larry lenkte das Gespräch schnell und geschickt in die Bahn, die ihm
günstig erschien und operierte mit den Unterlagen, die er durch George Hunter
erhalten hatte.
    Wichtig für ihn war zunächst, mit Mrs. Boddingham überhaupt ins Gespräch zu
kommen. Er war einigermaßen überrascht, festzustellen, dass sie nicht
sonderlich entsetzt darüber war, dass ihrem Sohn der schreckliche Unfall
zugestoßen war.
    »Er war ein Nichtstuer«, sagte sie beinahe grob. »Es musste eines Tages so
etwas geschehen. Alkohol, Frauen und Rauschgift, das war sein Lebensinhalt. Er
kümmerte sich nicht um das, was mein Mann hinterlassen hatte. Sein Schicksal
war bestimmt, man hat es mir angekündigt. Immer wieder, wenn Mike bei einer
Séance erschien, legte er mir Frankie ans Herz. Ich solle auf ihn achten. Aber
wie sollte ich das? Er war ein Ganove.«
    Eine Mutter, die so – als wäre er bereits tot – über ihren lebensgefährlich
verletzten Sohn sprach, der jeden Augenblick sterben konnte? Gab es das
wirklich?
    Sie winkte ab. »Aber darüber wollte ich nicht mit Ihnen sprechen. Im Grunde
genommen interessiert es mich nicht, was mein Sohn Ihrem Mister Hunter für eine
Nachricht hinterlassen

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