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005 - Nachts wenn die Toten kommen

005 - Nachts wenn die Toten kommen

Titel: 005 - Nachts wenn die Toten kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Stimme mit der äußeren
Erscheinung übereinstimme.
    »Davon könnten Sie sich überzeugen«, wurde ihm geantwortet.
    »Genau das wollte ich Ihnen vorschlagen«, erwiderte Larry. »Es gibt da
einige Dinge, die am Telefon schlecht zu besprechen sind.«
    »Besprechen wir sie hier. Ich war schon immer neugierig darauf, einen
Privatdetektiv kennenzulernen.«
    »Hoffentlich sind Sie nicht enttäuscht.«
    Keiner war vom anderen enttäuscht. Larry pfiff unwillkürlich durch die
Zähne, als er wenig später vor ihr stand.
    »Das ist die angenehmste Überraschung seit langem«, musste er gestehen. »Da
macht einem der Beruf direkt wieder Spaß.«
    Er wies seine Legitimation als Privatdetektiv vor. Ebenso gut hätte er sich
als Botschafter der Vereinigten Staaten ausweisen können. Larry verfügte über
eine erstaunliche Auswahl an Legitimationen, die in seinem gefährlichen und
besonderen Beruf als Spezialagent der Psychoanalytischen Spezialabteilung
einfach unerlässlich waren.
    Jeanne war zwanzig Jahre jung, superblond und schlank wie eine Gazelle. Sie
bewegte sich wie eine junge Göttin. Ihr Kleid war knapp bemessen, und ein
besonderer Gag dabei war der raffinierte Ausschnitt, der den Rücken bis zu den
wiegenden Hüften bloßlegte. Jeanne verdiente offensichtlich nicht schlecht,
dass sie sich solche Kleider leisten konnte.
    Mr. Ritchner und seine Frau waren wohl nicht kleinlich.
    Larry hatte rasch Kontakt zu der hübschen Superblonden, deren Haar wie
flüssiges Gold schimmerte.
    Sie war über alles unterrichtet und kannte die finanzielle Situation der
Ritchners besser als diese selbst. Donald Ritchner vertraute seiner Sekretärin
vollkommen.
    Bei einem Drink führten Larry und Jeanne bereits ein angeregtes Gespräch,
und nach dem dritten Kuss wusste Larry, dass Jeanne ihre Chefin für eine
überspannte Ziege hielt, die fest an eine Wiederkehr nach dem Tod glaubte. Mr.
Ritchner schnitt besser ab. Er galt nur als Trottel, der über ein schwaches
Gedächtnis verfügte und ohne Jeannes Hilfe überhaupt keine Ahnung hätte, wie
und wo seine Aktiven arbeiteten.
    Nach dem fünften Kuss begann Jeanne bereitwillig etwas über die
Testamentsfrage auszuplaudern, und als Larry das enganliegende Kleid einer
näheren Betrachtung unterzog, erfuhr er, dass der Testamentsverwalter Ben
Hoggan war, einer der angesehensten Prominentenanwälte in Jackson.
    Während Larry Jeannes zärtliche Küsse erwiderte, dachte er bereits daran,
dass es gar keine so schlechte Idee wäre, mit dem nächsten Zug nach Jackson zu
fahren und bei Ben Hoggan vorzusprechen. Es war sicher interessant, etwas über
die Testamentsklauseln der Ritchners zu erfahren. Vielleicht gab es irgendetwas
darin, was mit dem merkwürdigen Verschwinden von Mrs. Ritchner in Zusammenhang
stand.
    Er spielte mit der rechten Hand in Jeannes langen glänzenden Haaren, küsste
ihre samtenen weißen Schultern und blätterte mit der linken gleichzeitig im
Kursbuch, um sich zu vergewissern, wann der nächste Zug nach Jackson fuhr.
    Er hatte genau noch fünfundzwanzig Minuten Zeit.
    Larry schlug das Buch zu, schloss die Augen und genoss mit all seinen
Sinnen Jeannes faszinierende, verführerische Weiblichkeit.
     
    ●
     
    Die Ruine war bräunlich-grün. Über den rohen Steinen wuchs Moos. Die Büsche
und Sträucher standen bis dicht an die dunklen, scharfkantigen Mauern. Das
Anwesen machte einen verwilderten, ungepflegten Eindruck. Seit einem Jahrzehnt
war hier nichts mehr gemacht worden.
    Donald Ritchner hielt unwillkürlich den Atem an, als er auf das
offenstehende Tor zuging. Das schwere, nasse Holztor war grün von Moos und
Flechten, und an den breiten Eisenbeschlägen nagte der Rost.
    Vorsichtig schob Donald Ritchner das Tor nach innen. Es bewegte sich
knarrend in den Scharnieren.
    Donald Ritchner gelangte in einen großen, beinahe quadratischen Hof. Zu
allen Seiten stiegen die kahlen Wände der umliegenden Gebäude in die Höhe, vier
und fünf Stockwerke hoch. Der halbzerfallene Turm war so schief wie der
berühmte Turm von Pisa.
    An einer Seite der Ruine waren noch die Zinnen und die Schießscharten zu
erkennen. Es gab zahlreiche Zugänge.
    Donald Ritchner stand zwei Minuten lang reglos in der Mitte des kalten,
dunklen Innenhofes.
    Der Wind pfiff durch die Mauerritzen und die scheibenlosen Rechtecke der
Fenster, die ihn wie die leeren Augen aus einem Totenschädel musterten.
    Kopfschüttelnd ging er auf eine Tür zu, die in das Gebäude direkt neben dem
Turm führte.
    Hier sollte

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