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005 - Wrack aus der Vergangenheit

005 - Wrack aus der Vergangenheit

Titel: 005 - Wrack aus der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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Lichtjahre von der Erde entfernt – oder vielleicht tausend? Vielleicht zehntausend? Eine Million?
    Herrgott, was wussten wir denn schon groß über das SG-Netz? Wir waren wie Kleinkinder, die tapsig im dicksten Großstadtverkehr herum liefen und nichts begriffen …
    Eine schreckliche Lautfolge, die am ehesten dem Stöhnen eines Sterbenden glich und uns genauso durch Mark und Bein ging, kam aus den Außenwänden. Als würde das ganze Gebäude im Sterben liegen.
    Uns stiegen die Haare zu Berg. Dabei war es nur der Computer – oder das, was von ihm übrig geblieben war. Es drang aus unsichtbaren Lautsprechern und hallte weithin. Vielleicht sogar bis zum Dorf der Grünen …?
     
    *
     
    »Endlich ist es uns gelungen, den Comp mal aus der Fassung zu bringen!«, sagte Mario Servantes böse. So etwas wie Mitleid hatten wir nicht mit dem Computer. Natürlich nicht. Nach alledem …
    Tanya kümmerte sich um den bewusstlosen Juan de Costa. Dieser Pechvogel aber auch! Aber er hatte noch ein wenig Glück im Unglück, denn der Strahl hatte ihn nicht voll getroffen. Dennoch blieb die Zeit ungewiss, die er bewusstlos bleiben würde.
    »Verdammt noch eins!«, schimpfte Dimitrij Wassilow.
    Ich lauschte auf die schrecklichen Laute aus den Lautsprechern. Völlig ausgeschaltet war der Comp natürlich nicht. Sonst hätten wir überhaupt nichts mehr gehört. Welche Möglichkeiten hatte er jetzt noch?
    Na, so lange er solche Laute produzierte, gewiss kaum welche. Und danach?
    Es galt, schnell zu handeln, ehe es zu spät war.
    »Bleibt bei Juan!«, befahl ich und sprintete los.
    »He, nimm mich mit!«, rief Dimitrij.
    »Verdammt, bleibt doch hier! Wollt ihr die Gruppe schon wieder teilen?« Marios Bedenken hinterließen bei mir keinen Eindruck.
    Es passte mir nicht, ständig in der Rolle des Parierenden zu sein. Jetzt wollte ich einmal die Rolle des Agierenden einnehmen. Und es war mir durchaus recht, dass Dimitrij mit von der Partie sein wollte.
    Nachdem die beiden Grünen Juan niedergeschossen hatten, waren aus dem Dschungel noch eine ganze Menge von ihren Kumpanen getreten. Sie hatten das Weite gesucht, als wir dafür sorgten, dass sich das Blatt wieder wandte. Die Explosion im Computerraum hatte ihnen gewiss auch schwer zu schaffen gemacht. Daran würden sie erst noch zu kauen haben. Und wir sahen uns in der Zwischenzeit ausgiebig um.
    Wir kamen um die andere Seite der Ruine. Zwar ließ sich von ›unserer Seite‹ aus schon abschätzen, dass der Platz auf der hinteren Seite größer war, aber es war eine Sache, sich so etwas vorzustellen – und es war eine völlig andere, es dann mit eigenen Augen zu sehen:
    Es raubte mir den Atem.
    Dr. Wassilow keuchte heran. Er hatte nicht schritt halten können. Weil ich so plötzlich stehen blieb, hätte er mich noch beinahe umgerannt.
    »He!«, entfuhr es ihm. Er war genauso überrascht wie ich: Auf dem Platz, auf dem die Ruine stand, hätte man durchaus eine kleine Stadt errichten können – mit sämtlichen Häusern.
    Nur die Vorgärten hätte man etwas kürzen müssen , dachte ich zerknirscht.
    Meine erste Theorie kam mir wieder in den Sinn. Ja, alles sprach dafür – jetzt erst recht: Krieg! Und zwischen wem?
    »Wer hat hier gekämpft – und mit welchen furchtbaren Waffen?«, fragte auch der Russe.
    »Es kann unmöglich um die Grünen gegangen sein. Außerdem: Wie lassen sich diese empfindlichen Star Gates als Kampfmittel einsetzen?«
    »Überhaupt nicht, Ken!«
    »Welche Möglichkeit gibt es denn dann noch?«
    Er zuckte mit den Achseln. Auch er kam nicht auf die Lösung dieser Probleme.
    Fast ehrfürchtig gingen wir weiter. Gab es auf dieser Seite der großen Ruine weitere Eingänge? Von hier wirkte sie viel größer als von der anderen Seite. Jetzt war auch nicht mehr auszuschließen, dass es hier noch weitere Räumlichkeiten gab.
    Ich suchte die aufragenden Wände ab: zerklüftet, zerrissen, gespenstisch. Fast glaubte man, das Wummern von Granaten zu hören, das Heulen von Sirenen, das Zischen irgendwelcher Strahler …
    Ein furchtbarer Krieg und das hier war wohl nur ein winziger Schauplatz davon. Hatte der Krieg auch auf Phönix gewütet? Und wieso hatten wir bisher dort keinerlei Spuren davon entdeckt?
    Herrgott noch eins! , dachte ich ärgerlich. Schluss jetzt mit diesen Gedanken. Sie führen zu nichts …
    Es gab anscheinend keine weiteren Eingänge. Da waren noch heraus geschossene Nischen und Höhlen – ehemalige Räumlichkeiten, jetzt ihrer schützenden Wände

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