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0050 - Der Mörder aus der Bronx

0050 - Der Mörder aus der Bronx

Titel: 0050 - Der Mörder aus der Bronx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Wenn es dann rundgeht, treffe ich vielleicht Sie, vielleicht aber auch einen der Leute hier im Raum. Eng genug dazu ist es, und wenn es auch lauter Gangster und Ganoven sind, so werden Sie es vor Ihren Vorgesetzten und Ihrem Gewissen verantworten müssen, wenn das Leben Unbeteiligter gefährdet wird.«
    Ich stand da mit hängenden Fäusten. Der schlaue Lump hatte genau den kritischen Punkt der Situation entdeckt.
    Mant hatte die Tür erreicht. Er tastete hinter sich nach dem Griff, öffnete die Tür und sagte: »Wenn Sie mir nachkommen, G-man, verpasse ich Ihnen bestimmt eine Kugel.«
    Dann ertasteten seine Finger den Schlüssel, der von innen steckte. Er lächelte spöttisch, zog ihn heraus und steckte ihn von außen ins Schloss, ohne uns dabei aus den Augen zu lassen.
    »Das erleichtert die Sache«, grinste er. In der nächsten Sekunde war er aus der Tür gewischt.
    Ich sprang mit wahren Panthersätzen nach vorn und warf mich gegen die Tür. Zu spät. Mant hatte den Schlüssel schon gedreht. Ich riss an der Klinke, versuchte, das Schloss zu sprengen. Dann zog ich die Smith & Wesson und war entschlossen, den Riegel zu zerschießen, als McGish mit einer Art Brecheisen herbeisprang, das Charly ihm gegeben hatte.
    Wir sprengten die Tür, hasteten durch den Flur, die Gasse auf die 41. Straße. Sie lag leer und still im Schein ihrer spärlichen Laternen.
    Ich zuckte die Achsel. »Zwecklos.«
    »Ich lasse die Gegend von unseren Leuten absuchen«, schlug der Lieutenant vor.
    »Meinetwegen, aber Sie können telefonieren. Sie brauchen sich nicht selbst daran zu beteiligen. Viel Sinn wird es ohnedies nicht haben.«
    ***
    Wir gingen in die Kneipe zurück. Während MacGish sich in Charlys Privaträume begab, um mit dem Revier zu telefonieren, beschäftigte ich mich mit dem Mann, den Mant niedergeschlagen hatte, und der inzwischen wieder völlig zu sich gekommen war. Er saß auf seinem Stuhl und hielt sich fluchend das Kinn und den Hinterkopf, an dem er sich beim Fallen eine Beule geholt hatte. Ich zog mir einen Stuhl heran, bestellte bei dem Hinker zwei Whisky, ließ dem Burschen die Zeit den Schluck zu trinken, und fragte: »Wie heißt du? Und erzähle, was dieser Junge von dir wollte!«
    »Ich bin Tom Faster, G-man. Ich bin ein ordentlicher Kerl. Da können Sie jeden von den Jungs hier fragen. Jeder weiß, dass ich mich genau an die Gesetze halte und ehrlich mein Brot verdiene. Ich habe schon lange nichts mehr verbrochen. Seitdem ich das letzte Mal aus dem Kittchen gekommen bin, habe ich mich auf nichts mehr eingelassen, und das ist schon zwei Jahre her. Ich fahre meinen Lastwagen, nehme einen ehrlichen Preis und…«
    »Schön, Tom, ich weiß über dich Bescheid. Jetzt sage mir, was der Mann von dir wollte!«
    »Gerade das hängt ja mit meinem ehrlichen Beruf zusammen. Er muss gehört haben, dass ich einen Lastwagen habe, einen richtigen schweren Truck, der schon etwas aushalten kann, und er wollte, dass ich für ihn heiße Ware transportiere. Na, hören Sie, G-man, mit so etwas kann man mir nicht mehr kommen.«
    »Und aus Zorn über das Ansinnen bist du auf ihn losgegangen?«
    »Natürlich!«, trompetete er im Ton tiefster Entrüstung.
    »Erzähl keine Märchen, Tom«, sagte ich ruhig. »Warum habt ihr Streit bekommen? Konntet ihr euch über den Preis nicht einigen?«
    Er druckste herum. Schließlich brummte er: »Das war es nicht. Er ließ mich eine ganze Brieftasche mit Dollars sehen.«
    »Was war es dann?«, bohrte ich geduldig.
    »Immer wollte der Kerl wissen, ob ich schon früher heiße Ware transportiert hätte. Wann? Wohin? Für wen? Da riss mir schließlich die Geduld. Ich mag diese Schnüffelei nicht.«
    Ich grinste ein bisschen. Tom Faster hatte sich selbst verraten, aber es ging nicht um einen kleinen Transportgangster, der sich und seinen Wagen für den Transport von heißer Ware vermietete.
    Ich stand auf und ging zur Theke zurück. MacGish hatte sein Telefongespräch beendet.
    »Kannst du uns etwas über den Mann sagen, der hier diese Wild-West-Szene aufs Parkett gelegt hat?«, fragte ich den Wirt.
    »Ein Fremder«, antwortete er. »Er tauchte vor ungefähr 14 Tagen auf. Er wollte von mir wissen, wer hier in der Gegend für einen geheimen Transport mit einem schweren Fahrzeug infrage käme. Seitdem ist er drei- oder viermal hier gewesen.«
    »Hast du ihm Faster genannt?«
    Charly schwieg und das war Antwort genug.
    Ich legte eine Zehndollar-Note auf den Tisch.
    »Für den Whisky und die Reparatur der Tür. Und

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