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0050 - Der Mörder aus der Bronx

0050 - Der Mörder aus der Bronx

Titel: 0050 - Der Mörder aus der Bronx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Bremslichter aufleuchten, für zwei Sekunden zeigte uns der Wagen die Breitseite. Dann verschwand er in einer Querstraße.
    Ich lachte leise. Auf diese Weise wurden sie uns nicht los.
    Ich schlug einen Haken in die Straße hinein. Ich nahm nur den Fuß ein wenig vom Gas, riss das Steuer ganz nach links und gab in genau der Sekunde, in der der Wagen ausbrechen wollte, wieder Gas.
    ***
    Ich sah es auf blitzen. Dann klirrte es, und unser linker Scheinwerfer erlosch. Ich ließ unseren Wagen zurückfallen.
    Vom Cadillac her blitzte es noch einmal, aber die Kugel traf nicht.
    Phil lehnte sich aus dem Seitenfenster, aber man kann praktisch aus einem sechzig oder siebzig Meilen fahrenden Auto keinen sicheren Schuss nach vorn abgeben. Der Fahrtwind treibt sofort die Tränen in die Augen und macht blind.
    Phil gab drei oder vier Schüsse ab, ohne anscheinend Schaden anzurichten. Er glitt auf seinen Sitz zurück.
    »Wir hätten früher schießen sollen, als wir nahe daran waren«, sagte er.
    »Dann hätten sich unter Umständen alle das Genick gebrochen«, antwortete ich. »Ich will sie lebendig haben. Sie entkommen uns auch so nicht!«
    Ich schaltete das Licht aus, riskierte es, ohne Beleuchtung über die Straßen zu fahren.
    Vom Cadillac her blitzten wieder die Mündungsflämmchen auf. Einmal knallte es gegen die Karosserie, aber der Motor lief ruhig weiter.
    Phil griff nach dem Mikrofon.
    »313!«, rief er. »313 ruft alle Streifenwagen! Verfolgter Cadillac fährt jetzt 9. Straße in Richtung Norden. Brauchen Unterstützung! Zum Henker, wo bleibt ihr!«
    Im Lautsprecher knackte es. »Wagen 578! Wir kommen. Wagen 467! Wir kommen! Wagen 328! Wir kommen!«.
    »Achtung! Hier Wagen 263! Bauen Sperre 9. Straße in Höhe 6.«
    »Sie entkommen uns nicht!«, sagte ich zwischen den Zähnen.
    ***
    Als auch der zweite Scheinwerfer erlosch, stießen Leggers und Hamil Siegesschreie aus. Sie glaubten, noch einmal getroffen zu haben.
    »Wir sind sie los!«, schrie Leggers. »Juan, kannst du nicht noch einen Zahn zulegen?«
    Serveros, der das Steuer so fest umklammerte, dass die Fingerknöchel weiß aus seiner braunen Haut sprangen, antwortete nicht.
    Zwei, drei Minuten schwiegen die Männer in dem rasenden Fahrzeug. Plötzlich sagte Serveros tonlos: »Cops!«
    »Wo?«, schrie Leggers und fuhr herum.
    Serveros brauchte nicht mehr zu antworten. Vor seinen Augen funkelten über die ganze Breite der Straße die roten Lichter von Streifenfahrzeugen.
    »Cops!«, jubelte Phil. Ich sah fast gleichzeitig die roten, flackernden Lichter, die unsere Streifenwagen auf den Dächern tragen.
    Ich schaltete unseren ganz gebliebenen Scheinwerfer wieder ein. Unser Licht und die Scheinwerfer der Cop-Wagen tauchten die Straße und den rasenden Cadillac in gleißende Helle.
    Ich sah, wie der Wagen zu schlingern begann, plötzlich quer stand, eine halbe Drehung um seine eigene Achse machte und auf den Bordstein zuschlitterte.
    Der Wagen sprang hoch, geriet auf den Bürgersteig, prallte mit der rechten Seite gegen eine Mauer. Wie ein Gummiball, den ein Kind gegen die Wand schleudert, hopste er zurück, wieder halb auf die Straße, drehte sich noch einmal und sauste dann frontal, aber schon mit stark geminderter Geschwindigkeit auf die Mauer zu.
    Das Blech knallte. Der Cadillac hob sich hinten wie ein auskeilendes Pferd. Alle vier Türen sprangen, wie von Zauberhand aufgerissen, auf. Die Scheiben zerklirrten auf dem Pflaster.
    Das alles dauerte keine zwei Sekunden, und während es geschah, hatte ich den rechten Fuß schon mit aller Kraft auf die Bremse gestemmt. Unter uns kreischten die blockierten Räder unseres Wagens. Dann standen wir der Streifenwagensperre im Abstand von zwanzig Yards genau gegenüber.
    Noch bevor wir aussteigen konnten, sprang eine Gestalt aus dem zertrümmerten Auto, duckte sich und rannte in langen Sprüngen über die Straße.
    »Halt! Stehenbleiben! Halt, wir schießen!« Die Warnrufe der Cops hallten durch die Nacht.
    Der Mann gehorchte nicht. Er warf einen Arm hoch. Ein Schuss blaffte. Zehn, zwölf Schüsse knallten. Die Cops, die hinter ihren Wagen in Deckung standen, zögerten nicht.
    Der Flüchtende stoppte mitten im Sprung, als habe eine Riesenfaust ihn festgehalten. Dann schnellte er hoch, um gleich darauf zusammenzufallen.
    Ich war noch vor dem letzten Schuss draußen, aber ich konnte nichts mehr verhindern.
    Ich ging zu der reglosen Gestalt, bückte mich, untersuchte den Mann kurz. Es war nichts mehr zu machen, er war tot.
    Ich

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