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0050 - Der Mörder aus der Bronx

0050 - Der Mörder aus der Bronx

Titel: 0050 - Der Mörder aus der Bronx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Mann und hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit dem Polizeifoto von John Person.
    »Und der andere?«, fragte ich.
    »Bei Mr. Chacel kaufen Sie aber besser. Die andere Farm liegt außerdem gar nicht in Trawville. Wenn Sie zu Person wollen, müssen Sie noch fünf Meilen nach Osten fahren. Dort geht ein Feldweg ab. Wenn Sie die Federn Ihres Wagens riskieren wollen, können Sie den Weg befahren.«
    Ich dankte, zahlte und ging wieder hinaus. Wir durchfuhren das Dorf, fanden nach ungefähr fünf Meilen den Feldweg. Im Licht unseres Scheinwerfers sahen wir einen Holzpfahl, an dem ein primitiv bemaltes Schild angenagelt war.
    Herrlich frische Eier! Auch Kleinverkauf! Billigst! Persons Farm für Edelhühner. 500 Yards.
    Phil und ich sahen uns an und lachten. Wir suchten einen Mörder, und angesichts dieses Schildes konnten wir uns kaum vorstellen, dass wir ihn an der Stelle finden sollten, auf die das Schild so freundlich hinwies.
    »Besser, wir fahren nicht mit dem Wagen«, sagte ich. »Nachher läuft uns noch eines von Mr. Persons Edelhühnern unter die Reifen. Der Schaden wäre nicht mehr gutzumachen. Du bleibst im Wagen. Wenn etwas los sein sollte, wirst du es ja hören.«
    Ich stapfte den Weg entlang. Bald sah ich ein schwaches, gelbes Licht vor mir. Dann konnte ich die Umrisse eines niedrigen, schlecht gebauten Hauses erkennen. Aus einem Fenster schimmerte das gelbe Licht.
    Für alle Fälle nahm ich die Pistole in die Hand. Ich trat an das Fenster und wollte lauschen, aber ein Hund begann in meiner Nähe wütend zu bellen.
    Ich drückte mich gegen die Hauswand. Wenig später quietschte die Tür in den Angeln. Im Rahmen erschien die Gestalt eines Mannes, der ein Gewehr trug.
    »Was ist denn los, Rex?«, rief er. »Ist da wer?«
    Ich trat vor.
    »Polizei!«, sagte ich. »Nehmen Sie die Hände hoch!«
    Er zuckte erschrocken zusammen.
    »Sind Sie John Person?«
    »Ja, der bin ich«, stammelte er.
    »Sind noch Leute im Haus?«
    »Nein… niemand!«
    Ich nahm ihm das Gewehr ab. »Gehen Sie vor!«, befahl ich. »Und machen Sie Licht!«
    Er gehorchte, und jetzt sah ich ihn genauer. Person war ein alter, schon ein wenig knickbeiniger Bursche mit grauem Haar und grauen Bartstoppeln. Er trug ein buntes Farmerhemd und machte einen so völlig erschrockenen Eindruck, dass er mir leidtat.
    »Sie können die Arme herunternehmen, Person«, sagte ich. »Sie kennen doch die Polizei gut genug, um keine Angst vor ihr zu haben. War Al Raskin bei Ihnen?«
    »Nein«, antwortete er gedehnt. Ich zog die Augenbrauen hoch. Sein Ton kam mir so vor, als ob er lüge.
    »Ich möchte Ihr Haus durchsuchen!«
    Er fragte nach keinem Befehl, sondern ging voran und zeigte mir die Zimmer. Wir waren schnell mit der Durchsuchung fertig. Die primitiv eingerichteten Räume boten keine Versteckmöglichkeiten.
    »Jetzt die Wirtschaftsgebäude!«, sagte ich. Zum ersten Mal versuchte er Widerstand.
    »Was wollen Sie dort finden, G-man? Ich habe nur einen Schuppen und die Hühnerställe. Und die Hühner dürfen nicht geweckt werden, wenn sie auf der Stange sitzen. Sie erschrecken sich, und das wirkt sich ungünstig…«
    »Tut mir leid, Person«, unterbrach ich, »aber ich kann auf die Gesundheit Ihrer Hühner keine Rücksicht nehmen. Wenn Sie glauben, dass Ihnen durch meine Nachforschungen ein Schaden entsteht, so können Sie einen Antrag auf Ersatz an das Staatssekretariat des Inneren richten. Gehen wir!«
    Mit gesenktem Kopf ging er voran. Ich inspizierte das lang gestreckte, flache Gebäude des Hühnerhauses, den anschließenden Brutraum und die Futterkammer. Außer einer Menge Hühner war nichts besonderes darin. Übrig blieb lediglich ein Holzschuppen, dessen Doppeltor durch ein schweres Vorhängeschloss gesichert war.
    Ich hatte eine starke Taschenlampe bei mir. Ich richtete den Strahl auf das Schloss.
    »Öffnen Sie!«, befahl ich.
    Mit zitternden Händen zog er einen Schlüsselbund aus der Tasche und machte sich am Schloss zu schaffen. Ich selbst zog die Torflügel auseinander.
    Zwischen allerlei Geräten stand ein Wagen, der völlig mit einer Plane verdeckt war.
    »Ihr Wagen?«, fragte ich Person und drehte mich um. Im Schein des Taschenlampenlichtes sah ich das Gesicht des Alten. Es sah erbarmungswürdig aus. Ich ging zu dem Auto und schlug die Plane vom Kühler zurück. Der Wagen war ein älteres Oldsmobil-Modell, völlig verdreckt. Die Nummernschilder waren entfernt, aber dennoch bestand kein Zweifel, dass es sich um Raskins Auto handelte.
    John

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