0050 - Der Mörder aus der Bronx

Titel: 0050 - Der Mörder aus der Bronx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann

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hinüber. Seit Stunden lag der Mann, der uns die Auskunft über Faster gegeben hatte, im Fenster und starrte zu uns herüber.
    Phil nahm noch einmal den Hut von den Augen, rückte ihn dann wieder zurecht und knurrte: »Der Bursche will anscheinend um jeden Preis die Verhaftung miterleben. Sollte er auf den Gedanken kommen, Faster ein paar Schimpfworte zuzurufen, wenn wir ihn greifen, gehe ich hin und knalle dem Kerl ein paar Ohrfeigen.«
    ***
    Im ersten Gang steuerte Faster den Truck durch die Einfahrt der Garage. Auf den Zoll genau führte er den Wagen auf den Abstellplatz.
    Faster sammelte seine Sachen im Führerhaus, nahm die Lederjacke über den Arm und sprang hinaus.
    »Gute Fahrt gehabt, Tom?«, fragte der Garagenwärter.
    »Glatte Sache.«
    »Große Strecke?«
    Faster antwortete nicht, sondern warf dem Mann die Wagenschlüssel zu.
    »Wasch ihn mir morgen!«, befahl er. »Aber gründlich von Kopf bis Fuß.«
    Der Garagenwärter grinste und tippte an seine Mütze.
    »Wird besorgt, Tom!«
    Faster zog seine Jacke über und steckte sich eine Zigarette an.
    »Gehst du zu Fuß nach Hause?«
    Faster nickte. »Tu ich immer nach einer langen Fahrt. Es ist gesund, sich die Beine zu vertreten.«
    Der Klang seiner Schritte hallte, als er die Einfahrt verließ. Auf der Straße blieb er stehen und überlegte, ob er zur 41. gehen sollte, um zu sehen, ob Charlys Inn noch offen war, aber er fühlte sich von der langen Fahrt so zerschlagen, dass ihm sein Bett einen höheren Genuss versprach als ein Bier oder ein Whisky in Charlys Bude.
    Er stapfte die 52. hinunter, nahm die nächste Querstraße, gelangte so auf die 47. Straße und ging sie hinauf in Richtung auf seine Wohnung, auf das Haus Nummer 2016.
    ***
    Ich fuhr hoch, als es in unserem Lautsprecher knackte.
    »325 ruft 313! 325 ruft 313!«
    »313 versteht«, antwortete ich rasch.
    »Der gesuchte Truck ist eben in die Garage eingefahren.«
    »Danke! Bleiben Sie auf Ihrem Platz und berichten Sie weiter!«
    Es dauerte ungefähr zehn Minuten, bis die nächste Meldung vom Wagen 325 kam.
    »Ein Mann kommt aus der Garageneinfahrt! Er trägt eine Lederjacke. Aussehen stimmt mit der Beschreibung des Gesuchten überein. Er geht die Straße hinauf. J.etzt überquert er sie, biegt in die 50. Straße ein. Wir können ihn nicht mehr sehen. Sollen wir folgen?«
    »313 an 325! Danke für Mitteilung. Folgen ist nicht nötig. Bleiben Sie noch auf Ihrem Platz. Ich teile Ihnen mit, wenn Sie entlassen sind.«
    »325 an 313! Verstanden. Wir warten auf nächsten Befehl. Gute Jagd!«
    »Dieser triefäugige Säufer liegt immer noch im Fenster«, sagte Phil giftig. »Ich gönne es dem Burschen nicht, dass er sich an Fasters Verhaftung weidet. Ich möchte es ihm verdammt versauen.«
    Ich warf einen Blick auf die Leuchtziffern der Armbanduhr.
    »Kannst du haben«, antwortete ich. »Faster muss jetzt schon auf der 47. sein. Wir können ihn nicht verfehlen, wenn wir ihm ein Stück entgegenfahren.«
    »Okay, fahr los!«, sagte Phil.
    Ich startete und fuhr langsam an. Als wir Nummer 2016 passierten, schnitt Phil dem Mann am Fenster eine Grimasse.
    ***
    »Da kommt einer die Straße hinauf«, sagte Serveros, der die besten Augen besaß. »Nach der Figur zu urteilen, muss es der alte Tom sein.«
    Leggers beugte sich vor. »Klar ist er es«, stellte er fest. Er nahm seine Pistole aus dem Halfter und ließ die Sicherung Zurückschlagen. Langsam kurbelte er das Seitenfenster herunter und spuckte seinen Zigarettenstummel auf das Pflaster.
    Hinter ihm öffnete Hamil das Fondfenster. Auch er hielt eine Waffe in der Hand.
    Die Männer in dem gestohlenen Cadillac warteten schweigend. Der Motor des Wagens lief praktisch geräuschlos im Leerlauf.
    Ein, zwei Minuten vergingen. Die Gestalt des Mannes, der die 47. Straße hinaufging, wurde im Schein der Laternen deutlicher und größer. Leggers erkannte die charakteristische Lederjacke.
    »Ich glaube, es ist soweit«, sagte er zwischen den Zähnen. »Los, Juan!«
    Serveros trat das Gaspedal nieder. Der schwere Motor heulte auf. Gleichzeitig hob er den Fuß von der Kupplung. Der Cadillac tat einen Satz nach vorn.
    ***
    Ich fuhr langsam die 47. Straße hinunter. Wir hatten nur das Standlicht eingeschaltet.
    Auf der rechten Seite in einer Entfernung von vielleicht drei- oder vierhundert Yards ging ein Mann, den man nur sah, wenn er den Lichtkreis einer Laterne passierte.
    Ich gab ein wenig mehr Gas. Die Entfernung verringerte sich rasch.
    »Ja, das ist er«, stellte Phil