0050 - Der Mörder aus der Bronx
Sessel hoch, griff nach dem Telefonhörer und befahl dem Mann in der Zentrale: »Geben Sie Alarm! Ich brauche alles, was an Beamten im Haus ist!«
Einige Sekunden später dröhnten die Sirenen durch das Haus.
»Kommen Sie, Mr. High! Kommen Sie, Francis! Wenn es stimmt, was ich vermute, dann haben Sie in fünf Minuten Ihr Uran wieder. Ich denke, wir probieren es erst einmal, bevor wir die Vermutungen nachprüfen.«
Wir liefen die Treppen hinunter. Im Hof standen die Beamten neben den Einsatzfahrzeugen.
Ich unterrichtete die Männer mit zwei Worten über die Lage.
»Wir umstellen die Fabrik von Laroche & Laroche in der 52. Straße. Niemand verlässt den Laden.«
Mr. High, Mant und ich enterten den Chefwagen. Dann heulten die Sirenen. Einer nach dem anderen flitzten die Wagen aus der Toreinfahrt.
Genau sieben Minuten nach dem Start stoppte unser Wagen vor dem Tor in der 52. An uns vorbei rasten die anderen Fahrzeuge zur Umstellung.
Ich drückte den Klingelknopf. Das Gesicht des Pförtners erschien. »Aufmachen! Polizei!«
Mit zitternden Händen befolgte er den Befehl. Mr. High, Mant und ich betraten den Hof. Hinter uns besetzten Beamte das Tor.
Ich steuerte den Verwaltungsbau an.
»Was ist das für ein Käfig?«, fragte Mant und zeigte auf den Glasbau von Laroches Privatbüro.
»Vielleicht steckt der Vogel darin, den Sie suchen«, antwortete ich.
Ein paar Mädchen aus dem Verwaltungsgebäude hatten gemerkt, dass etwas Besonderes geschah. Sie drückten sich im Eingang. Ich schob sie leicht beiseite und ging in das Büro von Miss Lendal.
Sie stand hinter dem Schreibtisch und hatte große, erschreckte Augen.
»Wir suchen Laroche«, sagte ich knapp.
Ihre Lippen waren farblos. Sie zitterten, als sie zu sprechen versuchte, und sie brauchte einen Anlauf, um herauszubringen: »Er ist nicht da!«
»Seit wann ist er fort?«
»Drei Tage, nein, vier.«
Ich ging wortlos aus dem Raum, sprang in großen Sätzen die Treppen hoch, lief vom Dachboden durch den Gang zum Glasbau. Die Tür war nicht verschlossen.
Dann stand ich in dem seltsamen Glasraum mit den kostbaren Teppichen und den seltsam verrenkten, modernen Möbeln.
Langsam ging ich zum Schreibtisch. Keine Schublade war verschlossen. Ich zog sie auf. Papier, Bücher, ein Bild, exzentrisch gemalt.
Und dann entdeckte ich noch etwas. Auf dem.rechten Glasfenster waren mit etwas Rotem, einem Fettstift oder vielleicht auch einem Lippenstift, vier Worte hingeschrieben, hingeschrieben in einer fahrigen, weitausholenden Schrift.
Ich bin der Schrecken!
***
Mant und Mr. High warteten im Zimmer von Miss Lendal. Die Frau war in einen Sessel gesunken, hatte die Hände vor das Gesicht geschlagen und weinte.
»Der Mann, den ich suche, ist verschwunden«, sagte ich.
Mant zeigte auf die Frau. »Wollen wir sie fragen?«
»Ich glaube nicht, dass sie weiß, wo er sich aufhält. Mant, ich schlage Ihnen vor, dass Sie die Leute hier vernehmen, um herauszubekommen, ob der Laden etwas mit dem Uran zu tun hat. Ich fahre zu Raskin. Einverstanden, Mr. High?«
»Einverstanden«, nickte der Chef.
Eine Viertelstunde später stand ich zum zweiten Mal in dem Krankenhaus, in das wir Raskin eingeliefert hatten.
»Ich muss ihn sprechen«, erklärte ich dem Chefarzt.
Der Arzt überlegte. »Gut, ich verantworte es«, entschied er.
Raskin lag in den weißen Kissen. Er wurde behandelt wie jeder Kranke. Er war bleich. Die schwarzen Bartstoppeln erhöhten noch die Blässe seines Gesichtes.
Ich zog mir einen Stuhl an das Bett.
»Wie geht’s, Raskin? Ich brauche ein paar Auskünfte von dir.«
Er drehte den Kopf zum Fenster.
»Raskin, du bist nicht der Chef der Bande. Du bist nur so eine Art Unterführer. Raskin, wer ist der Mann, der dich und die anderen die Schmutzarbeit tun ließ und selbst den großen Gewinn kassierte.«
Er warf den Kopf herum und grinste hässlich.
»Hat dir das Hamil nicht auch verpfeifen können, G-man? Schade, aber von mir hörst du es nicht. Ich brauche noch einen Mann, der mir den besten Rechtsanwalt der Vereinigten Staaten besorgt.«
Ich lachte. »Und du glaubst, dein Chef tut das? Sobald er hört, dass du gefasst worden bist, verschwindet er schnellstens über die Grenzen. Raskin, dir kann kein Rechtsanwalt mehr helfen. Das weiß dein Chef so gut wie ich, und er wird dafür sorgen, dass er außer unserer Reichweite ist, wenn du nicht bald sprichst.«
Der Ausdruck seiner Augen wurde unsicher, aber dann biss er die Zähne zusammen und knurrte: »Du willst
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