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0050 - Der Mörder aus der Bronx

0050 - Der Mörder aus der Bronx

Titel: 0050 - Der Mörder aus der Bronx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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er. »Sie haben eine Mord-Firma auffliegen lassen.«
    »Bitte, keine voreiligen Lorbeeren, Chef«, wehrte ich ab. »Noch ist der Fall nicht abgeschlossen.«
    Er nickte. »Stimmt, Jerry. Abgeschlossen ist dieser Fall noch nicht.«
    Er griff zum Telefon. »Hier spricht High«, sagte er, als die Zentrale sich meldete. »Ich brauche eine Blitzverbindung mit dem FBI Washington. Mr. Hoover persönlich.«
    Er legte auf. Ich glaubte, meinen Ohren nicht zu trauen. Hoover ist der Chef der gesamten Bundespolizei, und es kam nicht sehr oft vor, dass Mr. High eine Sache, selbst so etwas wie die Ausräucherung einer Mord-Firma, für so wichtig hielt, dass er dem obersten FBI-Chef etwas darüber zu sagen hatte. Keine zwanzig Sekunden später klingelte das Telefon. High hob ab.
    »Washington?«, fragte er. »Hier spricht High, Distrikt New York. Ich brauche Mr. Hoover. Kennwort X 5/ römisch I -Tookley.«
    Er lauschte, sagte: »Ja, ich warte.«
    Während er mit dem Hörer am Ohr da saß, sah er mich freundlich und ein ganz klein wenig belustigt an.
    Dann sprach er wieder: »Morning, Mr. Hoover. Hier spricht High, New York.«
    Und nun wurde ich Zeuge eines rätselhaften Gespräches zwischen zwei der höchsten Beamten des FBI.
    »Es handelt sich um X 5/römisch I -Tookley. Ich stehe vor der Notwendigkeit, einen meiner Beamten in die Angelegenheit einzuweihen. Ich brauche Ihre Erlaubnis dazu.«
    Mr. Hoover schien etwas zu sagen, das ich natürlich nicht verstehen konnte, und High antwortete: »Von einem Erfolg zu sprechen, wäre zu früh, aber er zeichnet sich immerhin am Horizont ab.«
    Wieder ein paar Sätze von Hoover, dann High: »Ja, unbedingt erforderlich. Wenn Sie wollen, begründe ich es Ihnen nachträglich schriftlich, aber die Erlaubnis brauche ich sofort. - Jawohl, ich übernehme jede Garantie für unseren Mann. - Den Namen? Jerry Cotton. - Gut! Danke, Hoover. - Ich hoffe, ich kann Ihnen bald eine Erfolgsmeldung senden. -Wie? - Ja, natürlich, das verdammte Zeug packe ich Ihnen gleich dazu. - Good bye, Mr. Hoover!«
    Er legte auf, lächelte mich an und sagte: »So, Jerry. Damit wäre den Vorschriften Genüge getan. Und jetzt lassen Sie bitte Francis Mant aus der Zelle holen und bereiten Sie sich auf eine Entschuldigung vor. Mant ist G-man, und kein schlechterer als Sie.«
    ***
    »Nehmen Sie dem Mann die Handschellen ab!«, befahl Mr. High dem Sergeant vom Dienst, und als Mant die Hände freihatte, ging er auf ihn zu und sagte: »Ich bin High. Wir kennen uns ja vom Telefon.«
    »Nett, dass Sie mich aus der Gewalt dieses Gentleman befreien, der mich absolut auf den elektrischen Stuhl bringen wollte, aber Sie verstoßen damit gegen die Geheimhaltungsvorschriften, Mr. High.«
    »Für Cotton sind die Vorschriften aufgehoben worden«, antwortete der Chef.
    Ich gab mir einen Ruck, ging auf Mant zu und reichte ihm die Hand.
    »Tut mir leid, Mant. Ich habe mich wie ein Idiot benommen.«
    »Nicht die Spur. Ich benahm mich wie ein Gangster, und Sie waren völlig im Recht. Ich konnte nichts tun, um Sie aufzuklären. Stufe X 5 ist so blödsinnig streng, dass ich eigentlich noch den Mund hätte halten müssen, wenn der Henker mich schon auf dem Stuhl angeschnallt hätte.«
    Mr. High hatte wieder hinter dem Schreibtisch Platz genommen.
    »Schön, Agents«, sagte er. »Schluss mit der Verbrüderungsszene. Mant, wollen Sie bitte über X 5/römisch I - Tookley aufklären.«
    ***
    Und Mant begann:
    »Tookley heißt ein Tal in Pennsylvania, eine reichlich abgelegene Gegend und deshalb besonders geeignet, um einen Atomreaktor dort aufzustellen. Das Ding war nicht zu kriegerischen Zwecken bestimmt, sondern diente der Forschung und der Energiewirtschaft. Aus diesem Grund wurde die Ladung des Reaktors häufig gewechselt.
    Sie karrten das Zeug durch die Vereinigten Staaten, kreuz und quer«, erklärte Mant. »Von einer Produktionsstätte zur anderen. Ich selbst weiß nicht, wo überall in unserem Land Atomforschungsstätten für technische oder medizinische Zwecke liegen. Natürlich nahmen sie solche Transporte mit entsprechender Vorsicht vor. Sie verpackten das radioaktive Material in Blei oder Beton, verluden es auf einen Spezialwagen und schaukelten es durch die Lande. Die Transporte wurden selbstverständlich geheim gehalten. Nicht weil es gefährlich gewesen wäre, sondern weil man verhindern wollte, daß die Leute verrückt spielen.
    Diese Transporte liefen seit Jahren. Es ging immer glatt. Vor Wochen aber kam ein Transport mit einer

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