0052 - Der doppelte Dämon
deine Hilfe mit ihm nicht fertig werden kann.«
»Hoho, ich bin nicht dein Freund, Sinclair.«
»Das weiß ich. Dennoch haben wir beide eines gemeinsam: unsere Feindschaff gegenüber dem Schwarzen Tod. Du möchtest nicht, daß er zu mächtig wird. Ich will es auch nicht. Sardo verschafft dem Schwarzen Tod in der Hölle Ruhm und Ansehen.«
»Ich weiß!« knirschte Myxin.
»Wenn ich ihm nicht das Handwerk lege, wird er immer schrecklichere Taten vollbringen, und der Schwarze Tod wird sich damit rühmen. Er wird sich mit diesen Federn schmücken!«
»Er hat damit bereits begonnen«, knurrte Myxin.
»Du könntest den Höhenflug des Schwarzen Todes stoppen«, sagte ich nachdrücklich. »Hilf mir, Sardo zur Strecke zu bringen. Seine Niederlage wird indirekt auch eine Niederlage des Schwarzen Todes sein!«
Myxins Augen begannen zu glühen. »Die Sache gilt, Sinclair! Aber ich tu’s nicht, um dir einen Gefallen zu erweisen. Ich tu’s auch nicht, um die Menschen, die in dieser Stadt wohnen, zu retten. Ich tu’s nur aus einem einzigen Grund: Ich will dadurch dem Schwarzen Tod wieder eins auswischen!«
»Es ist mir gleichgültig, weshalb du mir hilfst. Hauptsache, ich kann mit deiner Unterstützung rechnen.«
»Das kannst du, Sinclair. Ziehe los und sage Sardo den Kampf an. Ich werde dasein, wenn du mich brauchst.«
Die Luft fing zu flimmern an. Myxin, der Magier, verging.
Ich war wieder einmal mit ihm ein Bündnis eingegangen.
Dort, wo der Magier gestanden hatte, lagen nur ein Silberschwert und ein silberner Speer. Mir fiel ein, was ich von Inspektor Tillinger erfahren hatte: der doppelte Dämon mußte zweimal und auf verschiedene Weise getötet werden. Myxin hatte damit diesen beiden Waffen Rechnung getragen.
Ich machte Licht, blies die Kerzen aus und holte Suko.
Der Chinese schaute sich lauernd in meinem Zimmer um. »War er bereits da?«
»Ja«, antwortete ich. »Und das hat er zurückgelassen.« Ich wies auf das Schwert und den Speer. »Wofür entscheidest du dich?«
»Ich nehme den Speer, wenn du nichts dagegen hast«, sagte mein. Partner.
»Dann nehme ich das Schwert.«
»Wird uns Myxin unterstützen?«
»Er sagte, er würde dasein, wenn wir ihn brauchen.«
Suko seufzte. »Na, hoffentlich hält er auch Wort.«
»Darauf müssen wir uns wohl oder übel verlassen.«
Wie versprochen, setzte ich mich mit Inspektor Tillinger in Verbindung. Noah Nantwick war noch bei ihm.
Ich sagte dem Inspektor, wie ich gegen Sardo vorzugehen gedachte: »Ich werde mir einen Leihwagen nehmen und mit meinem Partner zu Nico Nantwicks Farm hinausfahren. Dort werde ich Sardo auffordern, sich nicht länger in dem Farmer zu verkriechen, sondern sich zum Kampf zu stellen. Ich bin sicher, daß er die Herausforderung annehmen wird. Er hält sich schließlich für unbezwingbar, und er läßt sich die Gelegenheit, mich zu vernichten, sicherlich nicht entgehen.«
Brydon Tillinger war nicht wohl. Ich hörte ihn ächzen. »Wenn das bloß gutgeht, Sinclair.«
Er sagte, er würde mit seinen Männern so nahe wie möglich an die Farm heranfahren. Ein paar Scharfschützen würde er mitbringen, die uns vielleicht unterstützen konnten, falls wir allein mit dem Dämon nicht zu Rande kommen sollten.
Ich hörte Noah Nantwick sagen, daß auch er unbedingt in der Nähe sein wolle. Ich konnte den jungen Maler verstehen.
Er bangte um das Leben seines Bruders.
Nachdem alles gesagt war, was es zu erwähnen gab, legte ich den Hörer in die Gabel zurück. Suko blickte mich ernst an. »Na denn, John. Viel Glück.«
Ich griff nach dem Silberschwert, das mir Myxin, der Magier, überlassen hatte. »Danke«, erwiderte ich.
Dann verließen wir das Zimmer.
Unsere Zukunft war schon lange nicht mehr so ungewiß gewesen wie an diesem Tag!
***
Von weitem schon sahen wir das flache Gebäude der Schafzuchtfarm.
Die Sonne versuchte, uns Löcher in den Kopf zu brennen.
Wir saßen in einem offenen Geländewagen, den ich gemietet hatte. Suko lenkte das Fahrzeug souverän. Sein Speer und mein Schwert lagen auf den Rücksitzen.
Waffen, die wir bestimmt nicht behalten durften. Myxin würde sie wieder an sich nehmen, denn in ihnen befanden sich magische Kräfte, die wir auch gegen den kleinen Magier und dessen Komplizen hätten einsetzen können. Myxin war nicht auf den Kopf gefallen.
Nie und nimmer würde er uns seine Waffen überlassen. Sie waren nur Leihgaben. Nur für diesen Kampf bestimmt.
Suko nahm das Gas etwas zurück. Er schaute mich an. »Soll
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