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0052 - Der falsche Inspekteur

Titel: 0052 - Der falsche Inspekteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht nach seinem Geschmack. Am liebsten hätte er sich jetzt auf das Dach eines der Häuser teleportiert, um sich von den Strapazen auszuruhen. Aber sicherlich würde ein fliegender Mausbiber hier unangenehm auffallen. Also watschelte er weiter, bis er einen Platz in einem Restaurant fand.
    Falls Marshall in dieser Stadt ein Versteck besaß, dann sicherlich in der Slum-Gegend, wo man besser untertauchen konnte. Und Marshall war darauf angewiesen, denn er konnte sich nicht durch einen schnellen Sprung in Sicherheit bringen, wie Gucky es zu tun pflegte.
    Die meisten Tische waren besetzt, aber Gucky hatte Glück. Ganz dicht an der Wand fand er einen Platz, ließ sich aufatmend nieder und bestellte eine Gemüseplatte und Fruchtsaft. Fleisch aß er nur dann, wenn er dazu gezwungen wurde.
    Einige der Gäste sahen sich neugierig nach ihm um. Wenn sie auch schon viele Fremde gesehen hatten, ein Mausbiber war ihnen denn nun doch noch nicht untergekommen. Gucky grinste freundlich zurück, las nichts als harmlose Neugier in ihren Gedanken und beschäftigte sich dann mit den Gemüsen und Früchten Tolimons, die ihm außerordentlich zusagten. Mal wieder etwas anderes als die ewigen Mohrrüben, die er auf Grund seiner stets gewonnenen Wetten allmählich leid wurde.
    Die Sonne schien hell und warm. Keine Wolke bedeckte den blauen Himmel, der an den Terras erinnerte. Gucky vergaß für einen Augenblick seine Sorgen, bis ein Zwischenfall seine Aufmerksamkeit erweckte.
    Am Nebentisch steckten einige Aras die Köpfe zusammen, begannen miteinander zu flüstern und zeigten erregt zur Straße hinab, wo zwei merkwürdig anzuschauende Passanten ihre Aufmerksamkeit erweckt haben mußten. Gucky sah genauer hin.
    Es waren mindestens sechs Meter lange Geschöpfe, die an Riesenwürmer erinnerten. Auffällig waren die vielen, kurzen Beine, auf denen sie sich in der Art irdischer Tausendfüßler bewegten. Das vordere Drittel ihres Körpers war aufgerichtet. Sie besaßen Insektenköpfe, darunter zwei kräftige Greifarme.
    Frogh!
    Die Aras benutzten sie als Wärter für ihren Zoo. Machte einer der Insassen einen Fluchtversuch, so traten die Frogh in Aktion, die bei Einsatz aller ihrer Beine eine Geschwindigkeit bis zu zweihundert Kilometer in der Stunde erreichten. Marshall hatte von ihnen berichtet, nachdem es ihm und Laury sowie dem befreiten Grafen gelungen war, ihrer Verfolgung zu entgehen.
    Was taten die beiden Frogh hier in der Stadt, zumal in diesem verrufenen Viertel?
    Gucky richtete sich ein wenig auf, um die merkwürdigen Intelligenzen näher zu betrachten. Sie konnten sprechen, auch das wußte er. Also hatten sie auch vernünftige Gedanken, die zu lesen waren.
    Und Gucky schaltete auf Telepathie.
    Drei Flüchtige suchten sie. Einen Springer, der ihnen viel Schwierigkeiten bereitet hatte; eine hübsche Frau, die einen Glasbehälter mit Lebenselixier gestohlen hatte; und einen entflohenen Gefangenen, der von den beiden Genannten aus dem Zoo geholt worden war. Marshall! Laury! Der Graf! Gucky hatte die Spur gefunden!
     
    *
     
    Behördenkram ist immer langweilig, das konnte Rhodan schon nach der ersten Stunde feststellen. Das Zoo-Ministerium am Außenrand der Stadt war eine wahre Fundgrube für Akten und Formulare. Jede einzelne Region des riesigen Naturparkes draußen in der Steppe zwischen den Bergen wurde hier im Ministerium aktenmäßig erfaßt. Von jedem einzelnen Insassen gab es Unterlagen über Herkunft, Lebensart, Gewohnheiten und medizinische Merkmale. Auch die durchgeführten Experimente waren fein säuberlich aufgezeichnet worden.
    Rhodan machte Stichproben und benahm sich im übrigen so penetrant hochnäsig, daß die Wut der Tolimoner auf Arkon von Minute zu Minute größer wurde. Er war davon überzeugt, daß ein eventueller Nachfolger es nicht leicht haben würde. Die Beamten blieben jedoch äußerlich gleich höflich, wenn sie innerlich auch den widerlichen Schnüffler zum Teufel wünschten. Rhodan amüsierte sich.
    Gegen Mittag legte er eine Pause ein und ließ sich mit dem Wagen in die Kantine der Ministeriumsangestellten bringen. Sie hatten ihm einen Tisch reserviert, an dem er ungestört seine Mahlzeit einnehmen konnte. Dem interstellaren Charakter Trulans entsprechend fand er auch etwas Eßbares.
    Es war an der Zeit, wieder Kontakt mit Gucky aufzunehmen. Also aktivierte er den Minikom. Es war nicht so einfach, mitten unter den zahlreichen Gästen der Kantine, die ihn mit ehrfürchtigen Blicken betrachteten, unbemerkt

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