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0052 - Der falsche Inspekteur

Titel: 0052 - Der falsche Inspekteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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obwohl heller Tag war. Gucky schloß daraus, daß hinter den drei Flüchtlingen eine Periode ungewöhnlicher Anstrengung lag.
    „Du brauchst nicht zu springen", sagte Rhodan auf englisch, damit der Pilot nichts verstand. „Wir fliegen einfach so lange in dieser Richtung weiter, bis die Impulse genau von unten zu uns heraufdringen. Dann stehen wir exakt über Marshalls Standort." Und so geschah es.
     
    *
     
    Graf Rodrigo erwachte, als Marshall ihn rüttelte. Laury saß auf der anderen Couch und rieb sich die Augen.
    „Sie sind genau über uns. Gucky und Rhodan." Marshall zeigte gegen die Decke des Zimmers. „Wir befinden uns in einem einzelnen Haus, das am Stadtrand steht. Ein großer Park umgibt es.
    Wahrscheinlich eins der Hauptquartiere der Springer."
    „Gucky ist dabei?" wurde Laury sofort munter. „Welches Glück für uns! Gucky ist der größte Held, den ich kenne," Die Beliebtheit des Mausbibers beim weiblichen Geschlecht war allgemein bekannt, aber Rodrigo wußte noch nicht, wer Gucky war. Er kam langsam von seiner Brettercouch hoch, die Augen voller Erstaunen auf Laury gerichtet.
    „Wer ist ein Held?" fragte er lauernd. Unwillkürlich näherte sich seine Hand dem Degen. „Wenn hier jemand berechtigt ist, dich zu beschützen, dann bin ich es. Oder habe ich in deinem Herzen einen Rivalen?"
    Marshall grinste flüchtig und warf Laury einen warnenden Blick zu.
    „Nimm dich vor Gucky in acht", sagte er schnell. „Laury hat recht: Er ist wirklich ein Held! Und ich kenne keine Frau, die ihn nicht gern hat und ihn verehrt. Warum sollte Laury eine Ausnahme machen? Du wirst dich damit abfinden müssen, Rod."
    „Niemals!" sprang Rodrigo auf und schritt ungestüm in dem kleinen Raum auf und ab. „Niemals werde ich einen Nebenbuhler dulden. Er wird sich mit mir duellieren müssen."
    „Du wirst den kürzeren ziehen", warnte Marshall abermals und sah sehr ernst aus. Er wußte, daß Gucky ihr Gespräch mithören konnte und versprach sich eine kleine Abwechslung von dem Zusammentreffen Rods mit dem Mausbiber. „Gucky ist einer der besten Mutanten '"
    „Auch so ein Mann mit übersinnlichen Kräften?" schien der Graf enttäuscht. „Auf der Erde hat sich anscheinend vieles geändert. Die Welt wird von Zauberern regiert."
    „Abwarten", rief Marshall und lauschte wieder in sich hinein. Auch Laury schien den Grafen zu vergessen. Sie hatte Verbindung mit Rhodan aufgenommen.
    Wir werden mit dem Gleiter ganz in der Nähe landen, gab Gucky jetzt bekannt. Den Piloten können wir nicht gebrauchen. Was soll ich mit ihm an fangen?
    Mitbringen, gab Marshall zurück. Wir fliehen mit dem Flugboot und sperren den Ara hier ein. Ganz einfach.
    Und die Springer, die euch bewachen? Aber gut, Rhodan wird offiziell in seiner Eigenschaft als Inspekteur kommen. Das wird sie schon einschüchtern. Vielleicht sind sie fort. Vielleicht.
    Eine weitere Viertelstunde verging. Sie blieben in Verbindung, nahmen aber keinen direkten Kontakt mehr auf. Graf Rodrigo verharrte in verbissenem Schweigen und warf Marshall ab und zu finstere Blicke zu. Laury beachtete er nicht. Er schien sich Guckys wegen Gedanken zu machen.
    Sie schraken zusammen, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und Berzan in ihr Gefängnis stürmte.
    „Der Inspekteur von Arkon!" keuchte er. „Er landete im Park und kommt auf das Haus zu. Habt ihr eine Ahnung, was der von uns will?"
    Marshall blieb ganz ruhig, als er langsam nickte.
    „Vielleicht, Berzan, vielleicht. Wäre es nicht gut, wenn wir uns unter diesen Umständen einigen würden?"
    „Haben wir das nicht immer getan?" lautete die Gegenfrage des Springers, der eine Miene aufsetzte, als könne er kein Wässerchen trüben. „Wir werden dem Arkoniden natürlich nicht verraten, daß ihr bei uns seid. Aber woher sollte er auch von euch wissen?"
    „Ja", nickte Marshall gelassen. „Woher wohl?"
    Rodrigo schien sich indessen darüber klar geworden zu sein, daß nur ein Beweis der Tapferkeit seine geliebte Laury davon überzeugen konnte, daß er der einzige Ritter ihres Herzens war. Er zog mit einer blitzschnellen Bewegung seinen Degen, trat einige Schritte vor und setzte dem verblüfften Berzan die scharfe Spitze auf die Brust.
    „Elender Halunke!" rief er dramatisch und zu allem entschlossen. „Du änderst deine Meinung, wie der Wind, der die Segel der Schiffe bläht. So wisse denn, daß wir das auch können. Wir verzichten künftig auf den Schutz deiner Sippe, ergo werdet ihr auch keine Bezahlung erhalten. Und

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