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0052 - Der falsche Inspekteur

Titel: 0052 - Der falsche Inspekteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Degen zurück, nickte langsam und sagte vorsichtshalber auf spanisch: „Am liebsten würde ich sie aufspießen, aber wenn du meinst, vergreife ich mich nicht an ihnen."
    „Was sagt er?" fragte Berzan mißtrauisch.
    „Er glaubt, daß unser Mann noch heute auftaucht."
    „Hoffentlich", knurrte Berzan und sah zum Fenster empor. „Wir gehen jetzt, aber kommt nicht auf dumme Gedanken. Das Haus ist gut bewacht. Jede Flucht ist sinnlos, da wir sofort die Polizei von Trulan alarmieren würden. Wir haben noch andere Verstecke als dieses, also wird man unsere Spur auch verlieren. Euch aber würde man finden."
    Er erhob sich zusammen mit Faran und verließ den Raum. Dumpf fiel die Tür ins Schloß. Ein schwerer Schlüssel drehte sich. Sie waren allein. „Bei den Sonnengöttern meiner Mutter!" stieß Rodrigo hervor und zitterte am ganzen Körper. „Warum zeigen wir es diesen geldgierigen Sternenräubern nicht?"
    „Weil wir klüger sein müssen als sie", warnte Marshall und ging einige Schritte in dem kleinen Raum hin und her: „Wenn ich nur wüßte, in welcher Gegend von Trulan wir uns befinden. Sie haben uns mitten in der Nacht hierhergebracht."
    „In einem Vorort, soviel ich weiß", warf Laury ein, die sich bisher schweigsam verhalten hatte. Sie nahm die feingliedrige Hand des Grafen in die ihre und warf ihm einen zärtlichen Blick zu. „Für uns spielt die Umgebung keine Rolle, Liebling. Können wir nicht auch hier glücklich sein?"
    Marshall blieb mit einem Ruck stehen.
    „Laury!" sagte er scharf. „Ich habe nichts dagegen, wenn ihr glücklich seid, aber erst müssen wir Rhodan das Serum überbracht haben. Eure Leidenschaft hat uns die letzte Chance genommen, an die Herstellungsformeln des Elixiers zu gelangen."
    „Aber wir haben eine Probe des Wunderserums", erwiderte das Mädchen errötend und tippte leicht gegen den breiten Gürtel ihrer Uniform. „Nur eine kleine Flasche, zugegeben, aber immerhin eine Probe. Unsere Wissenschaftler werden sie vielleicht analysieren können."
    „Wenn wir mit der Probe bis zu ihnen durchkommen", schränkte Marshall ein. Dann wechselte er abrupt das Thema. „Warum hören wir nur nichts von Rhodan? Ich verstehe das nicht."
    „Wir hatten kaum Gelegenheit, intensive Gedankenimpulse auszusenden, John. Wir waren nie allein und ständig auf der Flucht. Unsere Impulse gingen im Meer der anderen von Trulan unter. Wir müssen konzentrierter denken, dann gelingt uns vielleicht der Kontakt. Rhodan muß schon auf Tolimon weilen. Er ist nicht ohne telepathische Unterstützung gekommen. Acht Tage sind seit unserem letzten Notruf vergangen."
    „Ja, und dann versagte der Sender", nickte Marshall bitter. „Nutzen wir also die Zeit und rufen wir Rhodan! Vielleicht haben wir Glück. Wenn die Springer zurückkommen, ist es wieder zu spät. Sie lassen uns sogar nachts keine Ruhe."
     „Allerdings nicht!" seufzte Rodrigo verbittert und zog Laury sanft an sich.
    Ihre Lippen fanden sich zu einem flüchtigen Kuß. Marshall stieß einen verhaltenen Fluch aus, wandte sich diskret ab und sagte aus der anderen Ecke des Zimmers: „Vielleicht bist du nun so freundlich, Rodrigo, und läßt Laury ein wenig in Ruhe. Sie muß sich konzentrieren, wenn wir nicht ewig hier in diesem Loch bleiben wollen. Selbst wenn Rhodans Telepath Tag und Nacht auf unsere Impulse lauscht, kann er sie niemals aufnehmen, wenn sie nicht gebündelt bei ihm eintreffen. Er muß die Impulse unter lausenden anderen herausfinden, aber das kann ihm niemals gelingen, wenn wir uns nicht auf ihn konzentrieren. Nicht einmal Gucky könnte das, wenn er hier wäre."
    Laury entwand sich sanft den Armen ihres Geliebten.
    „Er hat recht, Rod. Unsere Liebe hat Zeit bis später. Jetzt geht es um unsere Sicherheit und darum, das Serum heil zu überbringen. Unser ganzes Unternehmen ist sinnlos gewesen, wenn uns das nicht gelingt."
    Marshall drehte sich um. „Sie sind vernünftig, kleines Mädchen. Das läßt mich hoffen."
    Rodrigo stand auf und verzog unmutig die Stirn.
    „Wenn du nicht mein Freund wärst, John, müßte ich dir nun böse sein, aber ich sehe ein, daß die Aufgabe vorgeht. Und was tue ich, während ihr telepathisiert?"
    Marshall atmete erleichtert auf und lächelte.
    „Nichts, Rod. Setz dich dort auf die Lagerstatt und denke nach. Von mir aus kannst du auch schlafen.
    Laury und ich werden an unsere Lage denken, stark konzentriert und nach allen Richtungen. Wenn wir nur genau wüßten, in welcher Gegend von Trulan wir uns

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