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0052 - Der Teufelsring

0052 - Der Teufelsring

Titel: 0052 - Der Teufelsring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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Antwort. »Und du wirst mir gehorchen. Sehe dir deine Geliebte an. Sie wird einen grässlichen Tod sterben, wenn du nicht gehorchst.«
    »Ihr schenkt ihr das Leben, wenn ich tue, was du sagst?«
    Das Wesen lachte trocken auf. »Natürlich schenken wir keinem von euch beiden das Leben. Nur wird ihr Tod gnädiger sein, wenn du unseren Wünschen entsprichst.«
    Zamorra überdachte blitzschnell seine Chancen. Dann kam er zu dem Ergebnis, dass er keine mehr hatte. »Warum habt ihr mich nicht einfach erschossen?«, fragte er, nur um Zeit zu gewinnen.
    Das Wesen schaute böse zu ihm herab.
    »Verlasse dich darauf – wir haben es versucht. Yüsürk hat auf dich geschossen. Genau in den Kopf. Doch die Kugel prallte ab, noch ehe sie deinen Schädel berührt hatte. Und an dieses verdammte Amulett können wir nicht heran. Aber dafür haben wir dein Mädchen. Sie können wir töten.«
    Zamorra sah, dass der Finger Yüsürks sich fast unmerklich krümmte.
    Nicoles Augen weiteten sich.
    »Es liegt mir nichts an diesem Mädchen«, sagte Zamorra und straffte die Schultern.
    Wieder dieses höhnische Grinsen. »Ich lese in deinen Gedanken, Zamorra. Du kannst mich nicht belügen. Schenke ihr einen schnellen und gnädigen Tod.«
    »Was macht ihr sonst mit ihr?«
    »Yüsürk schießt sie langsam in Stücke. Oder noch besser: Gib mir den Revolver, Yüsürk.«
    Der Mann gehorchte.
    »Und jetzt hole das Schlachtmesser aus der Kajüte«, befahl das Geistwesen.
    Yüsürk drückte sich vorsichtig an Zamorra vorbei und war wenige Sekunden wieder zurück. Seine Miene war teilnahmslos. So, als würde er mit offenen Augen schlafen. Doch das Messer hatte er.
    Es war einen Unterarm lang und schimmerte im Mondlicht. Die See war etwas ruhiger geworden. Stille hatte sich ausgebreitet. Auch der Motor der ›Rumeli‹ war wieder abgestellt.
    Yüsürk nahm seinen Platz neben Nicole wieder ein, die sich nicht bewegt hatte. Das Mädchen tat Zamorra leid. Er konnte ihr nicht helfen.
    Yüsürk hob das Messer.
    »Halt!«, brüllte Zamorra. »Was willst du von mir?«
    Das Schemen machte eine gebieterische Geste zu Yüsürk hin. Das Messer blieb in der Höhe von Nicoles Hals stehen. Dann wandte sich der Adept Ahrimans Zamorra zu.
    »Schön, dass du die Hoffnungslosigkeit deiner Lage einsiehst. Dein Pech, dass du dieses Mädchen liebst. Ahriman hasst die Liebe. Er weiß, warum. Liebe macht die Menschen schwach. Sie lässt sie nicht mehr Herr ihrer selbst sein. Aber das weißt du sicherlich besser als ich.«
    »Was soll ich tun?«
    »Dass du sterben wirst, habe ich dir schon gesagt. Doch ich kann dich erst dann töten, wenn du das Amulett nicht mehr hast.«
    Zamorra nahm es von seinem Hals und hielt es in der Hand. Er streckte es dem Schemen entgegen.
    Das Wesen zuckte zurück. »Nicht zu mir her! Ich warne dich. Versuche das nie mehr. Deiner Geliebten wird im selben Augenblick die Kehle aufgeschlitzt.«
    »Wohin dann?«
    »Wirf dieses verdammte Ding ins Meer, wo es keinen Schaden mehr anrichten kann.«
    »Und das alles nur für einen schnellen Tod?«
    Das Schemen schaute auf den Ring hinunter, der wieder zu pulsieren begann.
    »Es wird ein sehr schneller und ein sehr schmerzloser Tod sein. Er wird mit den Strahlen aus diesem Stein über dich kommen. Du wirst nicht viel spüren. Genausowenig wie deine kleine Menschenfreundin. Euere Glieder werden zu Stein. Dann werdet ihr vergehen, wie eine Nacht vergeht. Euer Tod kommt sanft.«
    »Was willst du machen, wenn wir tot sind?«
    Das Wesen blickte Zamorra erstaunt an.
    »Wir werden Ahriman weiter dienen. Was sonst? Ahriman braucht neue Anbeter. Er giert danach. Dann wird er sein Reich auf dieser Welt errichten, wie er es schon einmal getan hatte. Doch jetzt ist genug geredet. Bist du fertig, Magier aus dem Westen?«
    Zamorra nickte und dachte intensiv an ein altes Volkslied seiner zweiten Heimat Frankreich. Das Wesen durfte seine Gedanken nicht mehr lesen.
    Sur le pont d’Avignon…
    Der Kopf des Wesens ruckte schlagartig hoch, doch Zamorra ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Er verschleierte seinen wahnwitzigen Plan.
    Sur le pont d’Avignon…
    Dabei grinste er das Wesen feixend an. Er musste auf das Schemen den Eindruck eines Irren machen.
    Dann beugte Zamorra sich über die niedere Reling. Augenblicke pendelte das Amulett noch über den Wellen, dann ließ er es fallen.
    Ein, zwei Sekunden später fiel auch Zamorra. Er ließ sich einfach vornüber kippen.
    Sur le pont d’Avignon…
    Er behielt den

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